Am Tag der Bewerbungsfrist hat Thomas Wenske seine Kandidatur für die Wahl zum Oberbürgermeister in Albstadt bekanntgegeben. Der vierte Bewerber für die Nachfolge von Klaus Konzelmann unterscheidet sich in vielen Ansichten grundlegend von seinen drei Konkurrenten – unter anderem sieht Wenske die Impfung gegen das Coronavirus als biologische Waffe. Auch der Klimawandel sei die Erfindung einer selbst ernannten Elite. Die SÜDWEST PRESSE teilt einige Ansichten von Thomas Wenske nicht, doch jeder Kandidat hat im Interview mit unserer Zeitung die Chance, sich den Bürgerinnen und Bürgern zu präsentieren – auch, damit sich diese wiederum ein klares, transparentes Bild von den Kandidaten machen können. Ein Interview mit dem nach eigener Aussage ersten Spirituellen Meister, der für eine Oberbürgermeisterwahl antritt.

Herr Wenske, Sie haben erst am letzten Tag der Frist Ihre Bewerbung im Rathaus abgegeben. Warum?

Thomas Wenske Freunde und Bekannte sind auf mich zugekommen, weil sie mit den drei bis dahin bekannten Kandidaten nicht zufrieden waren. Sie meinten, wenn ich es nicht mache, macht es keiner. Letztlich haben sie mich überzeugt, bei der OB-Wahl in Albstadt anzutreten.

Sie sind Immobilienmakler und Spiritueller Meister – was genau bedeutet es denn, Spiritueller Meister zu sein?

Das haben mich schon so viele gefragt, und dabei kann man es nicht wirklich erklären. Es geht um eine eigene innere Erfahrung, daher ist es schwierig zu beschreiben. Kurz zusammengefasst: Ich bin der Liebe und der Wahrheit der Menschen verpflichtet.

„Ich kann jede Lüge innerhalb von 48 Stunden aufdecken“

Wie zeigt sich das?

Zum einen darin, wie man eine Lüge von einer Wahrheit unterscheidet. Darin bin ich ausgebildet. Ich kann jede Lüge innerhalb von 48 Stunden aufdecken. Und genau das ist auch eine Motivation für mich, Oberbürgermeister zu werden.

Wie meinen Sie das? Welche Lügen sprechen Sie an?

Vor allem die große Impflüge. Es werden aktuell Generationen ermordet durch die Corona-Impfung und jetzt wollen sie unsere Kinder impfen und dadurch ermorden. Mir geht es darum, Familien zu retten.

Impfungen, nicht nur gegen das Coronavirus, haben vielen Menschen das Leben gerettet.

Jeder muss für sich selbst entscheiden, was er glaubt. Ich habe mindestens 50 Bekannte durch die Impfung verloren. Es gibt so viele Beispiele für die Schäden der Covid-Impfung.

„Nach drei Jahren werden viele geimpfte Menschen sterben“

Ich selbst bin geimpft und mir geht es gut.

Wie oft sind Sie denn geimpft?

Dreimal und nach jeder Impfung ohne große Nebenwirkungen.

Dann sind Sie vielleicht einer von 1000, bei dem der mRNA nicht anschlägt. Dennoch würde ich Ihnen von einer vierten Impfung abraten – bei drei Impfungen ist vieles zerstört, ab der vierten ist nichts mehr zu retten. Nach drei Jahren werden viele geimpfte Menschen sterben.

Hieß es von Querdenkern und Gegnern der Impfung nicht, dass nach zwei Jahren alle Geimpften sterben werden?

Der mRNA-Impfstoff hat eine Zündschnur von drei Jahren. Aber Sie müssen mir nicht einfach glauben, ich kann alles belegen. Auf meinem Rechner sind mehr als 10 000 Dateien, die das beweisen.

Welches Ziel sollte denn hinter solch einer Verschwörung stecken?

Die Überbevölkerung zu bekämpfen. Eine selbst ernannte Elite sagt, dass 500 Millionen Menschen auf der Erde ausreichen. Das geht schon seit 300 Jahren so, die Vogelgrippe war ebenfalls ein Versuch, die Menschheit zu reduzieren. Aber manche schlafen eben gerne weiter. Ebenso bei der großen CO2-Lüge.

Biologie der 5. Klasse? „Wir brauchen mehr CO2

Sie glauben nicht an den Klimawandel?

Der Mensch kann den Klimawandel überhaupt nicht forcieren. Mehr als 95 Prozent des CO2 produziert die Erde selbst. Zudem: Bäume benötigen für die Photosynthese CO2, um Sauerstoff zu produzieren. Und ohne Sauerstoff sterben wir – folglich brauchen wir mehr CO2 in der Atmosphäre. Das ist Biologie der fünften Klasse.

Warum kämpfen Ihrer Meinung nach dann Institutionen, Unternehmen und viele Experten darum, dass Kohlenstoffdioxid eingespart wird?

Das hat ganz einfache Gründe, aber alles kann ich Ihnen nicht erklären. Auf gewisse Dinge muss man selbst kommen.

Aha. Herr Wenske, Sie und ich liegen in vielen Ansichten weit auseinander. Glauben Sie, Sie können mit Ihren Ansichten die Albstädterinnen und Albstädter überzeugen?

Da bin ich sehr optimistisch. Die Welt verändert sich gerade, und viele warten nur darauf, dass jemand die Lügen des Systems offenlegt. Die Menschen haben genug von den Parteien. Das ist ein großer Vorteil für mich, weil ich frei und keinen Zwängen unterworfen bin. Ich bringe Aufruhr rein.

Kommen wir zu kommunalpolitischen Themen. Abseits großer Verschwörungstheorien, für welche Art Politik stehen Sie?

Mir ist es wichtig, dass es den Familien in Albstadt gut geht. Dass es nicht ausreichend Kitaplätze gibt, ist eine Katastrophe. Ich bin in einem Dorf mit 8000 Einwohnern aufgewachsen, und pro Klasse hat eine Erzieherin 37 Kinder betreut. Und heute braucht man drei Leute für 20 Kinder? Das kann nicht sein.

Sie würden den Betreuungsschlüssel also deutlich heraufsetzen?

Definitiv.

Was möchte Thomas Wenske in Albstadt verbessern

Was ist Ihnen noch wichtig?

Wenn ich aus dem Fenster schaue oder durch die Stadt laufe und Rentner sehe, die in Mülleimern nach Flaschenpfand suchen, ist das unerträglich. Sie haben 40 Jahre gearbeitet und können von der Rente nicht leben. Diesen Menschen muss man helfen.

Da sind Sie und ich tatsächlich einer Meinung – doch wie wollen Sie das Problem angehen?

Es gibt viele Möglichkeiten, beispielsweise über vergünstigte Mieten oder dass wir die Energiekosten senken. In Deutschland herrscht eine falsche Verteilung, die man dringend wieder ändern muss. Zudem kann man an Großprojekten, die mehrere Millionen kosten, sparen.

Ein Großprojekt in Albstadt ist das Hallenkonzept. Wie bewerten Sie dieses?

Dafür gibt es doch überhaupt kein Geld. Man hat 30 Jahre verschlafen, die maroden Hallen zu sanieren. Jetzt kann man eigentlich nur noch warten, bis die Hallen zusammenkrachen.

Wie wichtig ist Ihnen die Wirtschaft?

Die ist sehr wichtig. Wir waren das Land der Dichter und Denker – doch das wurde vernachlässigt. Gerade in den letzten drei Jahren wurden die Menschen doch nur demotiviert, vor allem die Jugend. Dabei wollen die Jungen etwas anpacken, sie sind motiviert. Da muss man Unternehmen und Jugendliche zusammenbringen. Wir haben in Albstadt einen guten Standort für Technologie. Den möchte ich weiter forcieren.

Drei Konkurrenten: „Das sind Betonköpfe“

Wie genau möchten Sie da vorgehen?

Ich bin weltweit sehr gut vernetzt und habe Kontakte zu einem deutschen Automobilhersteller, der bereits eine Technik besitzt, die einen 3-Liter-Dieselmotor emissionsfrei arbeiten lässt und das bei 30 Prozent mehr Leistung. Aber die Politik verhindert, dass das Produkt auf den Markt kommt. Ich werde versuchen, diese Produktion nach Albstadt zu holen.

Wie sehen Sie Ihre Chancen auf eine Wahl zum Oberbürgermeister Albstadts hinsichtlich Ihrer drei Konkurrenten?

Das sind Betonköpfe aus der Verwaltung oder dem Gemeinderat. Ihnen fehlt der neutrale Blick von außen auf die Dinge. Ich dagegen bin nicht seit vielen Jahren in die politischen Entscheidungen involviert und sehe viele Aspekte klarer.

Dennoch haben die Mitbewerber große Vorteile und mehr Erfahrung in der Verwaltungsarbeit.

Wenn es bei Podien wie zuletzt in Margrethausen um Sachfragen geht, bin ich der Falsche. Aber ich arbeite mich sehr schnell ein.

Thomas Wenske im Kurzporträt

Thomas Wenske ist 62 Jahre alt, hat zwei Töchter und wohnt in Ebingen. In Albstädter Vereinen ist der Immobilienmakler und Spirituelle Meister nicht aktiv. „Die Vereinsarbeit ist sehr wichtig, aber mir fehlt einfach die Zeit dafür“, sagt Wenske.