Es ist ein Moment, an den man sich in Ulm noch lange erinnern wird: Philipp Maier zieht im Heimspiel gegen Arminia Bielefeld ab. Platziert aus rund 18 Metern, flach ins Eck – das 1:0. Was der defensive Mittelfeldspieler in der 43. Minute noch nicht wissen kann: Sein Treffer wird dem SSV Ulm 1846 Fußball einen historischen Sieg bescheren. Im Flutlichtschein und vor einer großen Kulisse von fast 10 000 Zuschauern holen die Spatzen ihre ersten drei Punkte nach der Rückkehr in den Profifußball.
Auf den ersten Sieg folgte zum Abschluss der englischen Woche ein 1:1 gegen den MSV Duisburg. Ein Unentschieden, bei dem für die Ulmer Fußballer mehr drin gewesen wäre. Nicht nur Mittelfeldspieler Philipp Maier ließ Möglichkeiten liegen. „Ich hatte vier, fünf Abschlusssituationen, aber es hat am Freitag mit einem Tor nicht sollen sein“, sagt der 29-Jährige, der dennoch eine positive Bilanz ziehen kann: „Wir dürfen uns alle nicht verrückt machen lassen. Einen Punkt in Duisburg hätten viele so unterschieben. Dass noch mehr drin gewesen wäre, spricht ja eigentlich für uns.“
In der neuesten Folge des Fußball-Podcast „Spatzenfunk“ spricht Moderatorin Nadine Vogt ausführlich mit Mittelfeldspieler Philipp Maier über den Saisonstart in der 3. Liga. Sie arbeiten unter anderem auch die bittere 2:3-Niederlage gegen Unterhaching auf. (Maier: „Sowas kann mal passieren, vor allem als Aufsteiger, ist das irgendwo menschlich“) und wagen einen Ausblick auf das Aufsteigerduell am Samstag, 14 Uhr, gegen den VfB Lübeck. (Maier: „Wir haben bei unserem letzten Heimsieg gezeigt, was wir zu leisten imstande sind und ich denke, wir können auf jeden Fall einen Dreier holen“.)
Philipp Maier, der das Trikot der Spatzen seit Sommer 2021 trägt, zählt zu den wichtigen Eckpfeilern im Ulmer Team. Mit dem Aufstieg in die 3. Liga hat sich der Oberbayer, der aus Kienberg im Landkreis Traunstein kommt, einen Kindheitstraum erfüllt. Dabei war der Weg, den der heute 29-Jährige eingeschlagen hat, ein ungewöhnlicher. „Meine ersten Spiele bei den Aktiven habe ich in der Bezirksliga bestritten“, verrät er.

Langer Weg zum großen Traum: Maier bleibt hartnäckig

Bezirksliga-Einsätze? Die können im Ulmer Profi-Kader wohl nur die wenigsten seiner Mitspieler aufweisen. Mit zwölf Jahren wechselte Maier zum TSV 1860 Rosenheim, dessen Nachwuchsabteilung unter anderem die späteren Nationalspieler Bastian Schweinsteiger und Julian Weigl hervorbrachte. Maier aber verpasste den Sprung in ein Nachwuchsleistungszentrum, kam als A-Jugendspieler erst in die Zweite Mannschaft von Rosenheim, bevor er ein halbes Jahr später in den Regionalliga-Kader hochgezogen wurde. Er sagt: „In der Jugend gab es niemanden, der gesagt hat: Philipp, du bist ein Riesentalent, du wirst es mal in den Profibereich schaffen. Es war eher so, dass ich ein bisschen belächelt wurde für das Ganze.“
Eine Szene, die auch im Podcast zum Thema wird: Philipp Maier ist mit einer Entscheidung von Schiedsrichterin Fabienne Michel nicht zufrieden. Warum er das Bild sofort vor Augen hat und wie er heute auf die Szene blickt, verrät er im Gespräch.
Eine Szene, die auch im Podcast zum Thema wird: Philipp Maier ist mit einer Entscheidung von Schiedsrichterin Fabienne Michel nicht zufrieden. Warum er das Bild sofort vor Augen hat und wie er heute auf die Szene blickt, verrät er im Gespräch.
© Foto: Eibner
Es folgt ein langer Weg, der ihn über den TSV 1860 Rosenheim, Wacker Burghausen und den 1. FC Schweinfurt zum SSV Ulm 1846 Fußball letztlich doch in die 3. Liga führt. „Das hat eine Jetzt-Erst-Recht-Mentalität in mir ausgelöst. Ich habe für mich gesagt: Ich lass‘ alles auf dem Platz und wenn es dann nicht reicht, ist es auch völlig in Ordnung.“
Das hartnäckige Durchhalten, sein großer Ehrgeiz und die Motivation, die der Kienberger trotz der nicht-absehbaren Perspektive aufbrachte, hat sich ausgezahlt. In den vier Partien, in denen die Spatzen fünf Punkte geholt haben, spielte Philipp Maier jede Minute: „Im Nachhinein muss ich sagen: Ich habe mit Ulm eine Top-Adresse erwischt und es hätte für mich nicht besser laufen können.“

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