Dass die Corona-Zahlen und die Inzidenzwerte im Herbst wieder ansteigen werden, haben Experten lange vorhergesagt. Ebenso gab es Stimmen, die vor Veranstaltungen wie dem Münchner Oktoberfest oder dem Wasen in Bad Cannstatt als Antreiber der Inzidenz mahnten. Tatsächlich ist aktuell die Inzidenz in München und weiteren Landkreisen bereits sprunghaft über 1000 angestiegen.
Inzidenz in Bayern laut RKI aktuell über 800 liegt
Am Freitagmorgen meldete das Robert Koch-Institut in Berlin die aktuellen Corona-Zahlen für den 7.10.2022 - und für neun Landkreise und die Landeshauptstadt München offizielle Werte von mehr als 1000. Am Donnerstag hatten erst vier Kreise über dieser Schwelle gelegen, vor einer Woche noch kein einziger.
Der Inzidenzwert für das Bundesland Bayern liegt schon knapp über 800 – bayernweit stieg die Inzidenz auf 818, das ist ein Plus von knapp 25 Prozent binnen einer Woche. Damit steigen die Werte aktuell nicht mehr so schnell wie in der vorletzten Woche - allerdings sind sie derzeit möglicherweise noch durch den Feiertag am Montag verzerrt. Zudem meldeten einzelne Landkreise offenbar keine aktuellen Zahlen ans RKI.
Wo in Bayern ist die Corona-Inzidenz aktuell am höchsten?
Die höchste Inzidenz in Bayern weisen derzeit die folgenden Landkreise auf:
- Fürstenfeldbruck mit 1333,6
- Ebersberg mit 1265,2
- Dachau mit 1206,8
Auffällig dabei ist auch eine gewisse Ballung um München herum, wo Anfang der Woche das Oktoberfest endete. Sowohl die Stadt als auch drei der vier direkt angrenzenden Landkreise liegen über 1000, der Landkreis München nur relativ knapp darunter. In der zweiten Oktoberfestwoche waren die Zahlen im München sehr stark angestiegen. Schon vor dem Fest hatten Experten eine Wiesn-Welle vorhergesagt.
Wie aussagekräftig ist die Corona-Inzidenz noch?
Die Inzidenzzahlen haben auch grundsätzlich ein Stück weit an Aussagekraft eingebüßt. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Corona-Fälle aus - vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.