Bundesweit war der Frühling laut der vorläufigen Bilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) einer der nassesten seit zehn Jahren. Insgesamt sei der Frühling 2023 in Deutschland auch leicht zu mild gewesen, aber mit regionalen Unterschieden in Bezug auf Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer.
Niederschlagsrekord im März und April
Während anderswo in Europa von extremer Trockenheit berichtet wird, fiel im März 23 so viel Niederschlag wie zuletzt vor 22 Jahren, und der April war der verregnetste seit 15 Jahren. Im Mai herrschte hingegen eine deutliche Trockenheit, insbesondere im Nordosten Deutschlands. Insgesamt fielen im Durchschnitt rund 200 Liter Niederschlag pro Quadratmeter in den drei Frühlingsmonaten. Dies entspricht einem Anstieg von etwa acht Prozent im Vergleich zum Zeitraum von 1961 bis 1990 und von 17 Prozent im Vergleich zu den Jahren 1991 bis 2020.
Frühling 2023: Sonnenrekorde trotz hohem Niederschlag
Die Sonnenscheindauer lag im Frühling mit 575 Stunden über dem langjährigen Durchschnitt von 507 Stunden. Dies entspricht einer Abweichung von etwa sieben Prozent. Besonders im Ostseeumfeld gab es Spitzenwerte mit 600 bis 700 Sonnenstunden. Insgesamt war die Sonnenscheindauer im Durchschnitt ausgewogen.
Berlin zweitwärmstes Bundesland
Die Durchschnittstemperatur von März bis Mai betrug in Berlin 9,5 Grad Celsius. Dies lag um 0,8 Grad über dem langjährigen Durchschnitt von 1961 bis 1990. Der Frühling fiel laut DWD insgesamt leicht zu mild aus. Der März war unbeständig und nass, gefolgt von einem klassischen April und einem außergewöhnlich trockenen Mai.
Die meisten Sonnenstunden im Frühjahr 2023: Hamburg
Im Einzelnen zeigte sich das Wetter in den Bundesländern unterschiedlich. Berlin verzeichnete eine Durchschnittstemperatur von 9,5 Grad Celsius, Brandenburg von 8,9 Grad Celsius und Mecklenburg-Vorpommern von 8,1 Grad Celsius. Das niederschlagsreichste Bundesland war Nordrhein-Westfalen mit insgesamt 255 Litern pro Quadratmeter, gefolgt von Baden-Württemberg mit 247 Litern pro Quadratmeter. Das trockenste Gebiet war Mecklenburg-Vorpommern mit nur 100 Litern pro Quadratmeter. Die Sonnenscheindauer war in Hamburg mit 540 Stunden am längsten und in Baden-Württemberg mit 455 Stunden am kürzesten.
(Mit Material von dpa)
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