Oft werden die Kosten des Klimawandels nur in ökonomischen Kategorien analysiert. So bezifferte eine Studie der Bundesregierung die Kosten des Klimawandels auf bis zu 900 Milliarden Euro. Eine neue Studie von Lenton et.al, die am 22.05.2023 in der wissenschaftlichen Publikationszeitschrift „Nature Sustainability“ erschien, verfolgt dabei nun einen anderen Ansatz. Sie kommt zu dem Schluss, dass bis zum Ende des Jahrhunderts ein Drittel der Weltbevölkerungen in zu warmen Gebieten leben könnte.
Was kostet uns der Klimawandel?
Die neu veröffentlichte Studie prognostiziert die Anzahl der Personen, die von den klimatischen Auswirkungen betroffen sein werden. Im Speziellen untersuchen die Forschenden die Auswirkungen einer globalen Erwärmung um 2,7 Grad auf die Anzahl der Personen, die in der sogenannten Klimanische leben. Bereits jetzt sind über 600 Millionen Menschen in Gebieten außerhalb dieser Zone wohnhaft. Bis 2100 sollen es über 30 Prozent sein. Demographischen Hochrechnungen zufolge werden jedoch Länder ein höheres Bevölkerungswachstum haben, die derzeit auch höhere Temperaturen aufweisen. Bezieht man diese Entwicklungen in die Studie ein, wären sogar 40 Prozent der Weltbevölkerung von Durchschnittstemperaturen außerhalb der Klimanische betroffen. Die Studie hebt weiterhin hervor, dass bei einer Verringerung des Temperaturanstiegs um 0,3 Grad 350 Millionen Menschen weniger betroffen wären.
Das unternimmt Deutschland im Kampf gegen den Klimawandel.
Was ist die Klimanische?
Die Klimanische beschreibt ein Temperaturintervall der globalen Durchschnittstemperatur, welches die Menschen in der Vergangenheit als Umgebungstemperatur bevorzugt haben. Diese optimale Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 11-15 Grad Celsius. Die idealen Lebensbedingungen hängen zwar maßgeblich auch von weiteren Faktoren wie zum Beispiel der Wasserverfügbarkeit und weiteren Ressourcen ab. Dennoch hat auch die Temperatur einen erheblichen Einfluss darauf, wo sich Menschen in der Vergangenheit niedergelassen haben. Mit der Klimanische als Referenzpunkt, versucht die Studie eine neue Methode zur Messung der Kosten des Klimawandels aufzustellen, indem sie analysiert, wie viele Menschen in der Zukunft außerhalb dieser Zone leben werden.
Klimawandel - Wo wird es besonders heiß?
Der Studie nach sind in der Zukunft besonders Menschen in Indien, Nigeria und Indonesien von einem Temperaturanstieg über die Klimanische hinaus betroffen. Auch Burkina Faso, Mali und Katar würden bei den aktuellen Entwicklungen und politisch geplanten Maßnahmen vollständig außerhalb dieser Zone liegen.
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