Die Flut im Ahrtal war 2021 das Extremwetterereignis mit den teuersten Schäden in Deutschland. Es wird prognostiziert, dass Überflutungen und Hitzeperioden aufgrund des Klimawandels in der Zukunft zunehmen werden. Wie teuer wird der Klimawandel für Deutschland insgesamt sein? Und übersteigt das die Kosten für den Klimaschutz?
Klimawandel - Die Kosten von Hochwasser und Hitze
Allein zwischen 2000 und 2021 seien der Bundesregierung nach 145 Milliarden Euro Schäden durch den Klimawandel entstanden. Hochwasser und Überflutungen sind dabei die teuersten Wetterereignisse in Deutschland. Diese betreffen nicht nur Privathaushalte, Gebäude und Verkehr, sondern auch ganze Lieferketten und die Industrie. Allein die Flut im Ahrtal im Juli 2021 hatte einen finanziellen Schaden von 45 Milliarden Euro zur Folge. Jedoch führen auch Hitzeperioden zum Beispiel zu Ernteverlusten oder mindern die Wasserqualität und –Verfügbarkeit. Laut der Bundesregierung sorgte dies 2018 und 2019 für 35 Milliarden Euro an Schäden. Da der Klimawandel Extremwetterereignisse wie Fluten oder Dürren bedingt und wahrscheinlicher macht, ist er mitverantwortlich für diese Kosten. Insgesamt rechnet die Studie der Bundesregierung mit zukünftigen Schäden durch den Klimawandel bis 2050 in Höhe von bis zu 900 Milliarden Euro.
Was ist teurer: Der Klimwandel und seine Auswirkungen oder die Maßnahmen für den Klimaschutz?
Weltweit haben sich Staaten im Pariser Abkommen dazu verpflichtet das 2 Grad Ziel zu erreichen, bzw. das 2.5 Grad Ziel anzustreben. Um letzteres zu erreichen rechnet der Think Tank Agora Energiewende mit Ausgaben für den öffentlichen Sektor von 260 Milliarden Euro. Dazu gehört der Bund, die Länder und Kommunen. Weitere 200 Milliarden Euro veranschlagt die Denkfabrik für Anreize, sodass private Investoren wiederum ihr Geld in Klimaschutz und Anpassungen anlegen. Insgesamt wären demnach öffentliche Investitionen von 460 Milliarden von Nöten. Ein direkter Vergleich der Zahlen mit der Studie der Bundesregierung zu den Kosten des Klimawandels mit 900 Milliarden ergibt demnach, dass die Kosten des Klimawandels den Aufwand für den benötigten Klimaschutz übersteigen. Dieser Vergleich ist jedoch schwierig, denn die Schätzungen, wie viel Geld für den Klimaschutz benötigt wird, gehen weit auseinander. Auch die Prognosen für die Kosten des Klimawandels variieren je nach Methode der jeweiligen Studie stark
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Nicht nur finanziell messbare Schäden
Viele Auswirkungen des Klimawandels lassen sich einfach mit Geld beziffern. Eine Sanierung eines Gebäudes nach einer Überschwemmung oder der unternehmerische Schaden eines Ernteausfalls gehören zum Beispiel dazu. Dies wird in der Studie auch berücksichtigt. Todesfälle durch Hitze, eine schlechtere Lebensqualität oder der Verlust der Artenvielfalt sind jedoch schwierig in Geld umzurechnen und werden bei der Berechnung ausgelassen. Die Studie der Bundesregierung betont deshalb, dass die Kosten des Klimawandels deutlich vielfältiger und teurer sein könnten als die Ergebnisse von bis zu 900 Milliarden Euro vermuten lassen.
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