Das Robert-Koch-Institut hatte kurz vor der Ministerpräsidentenkonferenz am 21.12.2021 empfohlen, die Weihnachtsferien zu verlängern. Es ging damit über die Stellungnahme des Expertenrats der Bundesregierung vom Sonntag hinaus. In Niedersachsen etwa wird nun darüber diskutiert. Kommt es in Baden-Württemberg zur Umsetzung dieser Idee der Verlängerung der Weihnachtsferien?

Verlängerung der Weihnachtsferien in Baden-Württemberg im Januar 2022?

Gibt es jetzt deutschlandweit eine Verlängerung der Weihnachtsferien und damit auch in Baden-Württemberg? „Die Empfehlungen stimmten mit den Auffassungen der Bundesregierung ‚in einigen Teilen’ nicht überein und gingen über die Empfehlungen des Expertenrats hinaus“, sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) nach dem Corona-Gipfel am 21.12.2021. Bund und Länder hatten sich am Dienstagabend unter anderem auf Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte nach den Weihnachtsfeiertagen geeinigt, um die Ausbreitung der Omikron-Variante zu bremsen. Größere Schließungen von Schulen sind zumindest bisher nicht geplant.
In Baden-Württemberg beginnen die Weihnachtsferien am 23. Dezember 2021. Sie dauern bis 08. Januar 2022. Die Schule beginnt also wieder am 10. Januar 2022. Aktuell liegen keine Informationen vor, dass sich daran etwas ändert. Auch im Nachbar-Bundesland Bayern sollen die Ferien wie geplant so lange dauern.

Verlängerte Weihnachtsferien BW: Freiwillig Quarantäne für Schüler

Geschlossen werden sollen die Schulen zwar nicht, das wiederholt Kultusministerin Theresa Schopper geradezu gebetsmühlenartig. Dennoch sollen sich Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg unmittelbar vor den Weihnachtsferien für mehrere Tage in eine selbstgewählte Quarantäne begeben. „Wir haben die Ausnahmeregelung für die halbe Woche vor den Weihnachtsferien getroffen, um den ganz vorsichtigen Eltern entgegenzukommen“, erklärte die Grünen-Ministerin in Stuttgart. „Nun können sich deren Kinder in selbst gewählte Quarantäne begeben, um ihre Kontakte vor den Feiertagen noch mehr zu reduzieren.“

Schülerausweise gelten in den Ferien in BW nicht als Testnachweise

Für Bus- und Bahnfahrten, Restaurant- und Kinobesuche müssen sich Schüler und Schülerinnen im Südwesten bald wieder vorab auf Corona testen lassen. Ihre Schülerausweise gelten während der Weihnachtsferien vom 27. Dezember 2021 an nicht mehr als Testnachweise, weil sie dann nicht mehr regelmäßig in den Schulen auf Corona getestet werden, sagte ein Sprecher des Kultusministeriums in Stuttgart. Bislang hatten Schülerausweise Minderjährigen Zugang zu 3G-, 2G- und 2G-plus-Angeboten verschafft. Nach den Feiertagen brauchen sie dafür stattdessen ein negatives Schnelltest-Ergebnis.
Wegen einer bundesweiten Sonderregel seien negative Tests im öffentlichen Nahverkehr sogar schon von Donnerstag an nötig, teilte das Kultusministerium mit. Erst mit Beginn des Unterrichts am 10. Januar 2022 gelten die Schülerausweise für Minderjährige demnach wieder in allen Bereichen als Testnachweise.
Gerade bei Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren ist bislang aber unklar, wie lange die Schülerausweis-Sonderregel nach dem Ferienende noch gelten soll. Angekündigt sei deren Ende für den 31. Januar, sagte ein Ministeriumssprecher. Die Regel sei in der Vergangenheit aber schon mehrfach verlängert worden.

Schülerausweis als Nachweis - wie geht es mit der Corona-Regel weiter?

Wie es damit weitergeht, wird die Landesregierung noch beraten“, sagte der Sprecher. „Wir haben aber immer gesagt, dass die Ausnahmen für Schülerinnen und Schüler mittelfristig voraussichtlich auslaufen sollen.“ Wann dies angesichts der begonnenen Kinderimpfungen auch bei Fünf- bis Elfjährigen erfolgen könnte, sei bislang nicht absehbar.
Volljährige Schüler können ihre Schülerausweise schon seit Ende November nicht mehr als Ersatz für Testnachweise nutzen. Sie hätten bis dahin genug Zeit gehabt, sich impfen zu lassen, begründete Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) damals die Entscheidung. „Für die Schülerinnen und Schüler ab zwölf Jahren besteht eine Impfempfehlung seit August. Ich mahne und appelliere deswegen noch einmal: Lassen Sie, lasst Euch impfen.“