- Der Norden Italiens ist von einem Unwetter heimgesucht worden
- Betroffen sind insbesondere die Regionen Piemont, Ligurien, Lombardei und Venetien
- Mindestens sieben Personen sollen tot sein, mehrere Menschen sind vermisst
- Eine als vermisst gemeldete deutsche Gruppe wurde gefunden
Unwetter in Italien: Piemont, Ligurien, Lombardei und Venetien stark betroffen
Ein Unwetter mit Regen und Sturm hat im Norden Italiens heftige Schäden angerichtet und nach Medienberichten mindestens sieben Menschen getötet, während auch die Corona-Zahlen in ganz Italien wieder im Steigen Begriffen sind.
Ein freiwilliger Feuerwehrmann aus der Gemeinde Arnad im Aostatal starb bei einer Rettungsaktion durch einen umgestürzten Baum, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Im Piemont geriet demnach ein Mann in der Nacht im Auto bei Vercelli in die Wassermassen des Flusses Sesia - er wurde weggespült.
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Rom/Caserta
In Orten an der Mittelmeerküste in Ligurien, etwa in Sanremo, wurden laut Nachrichtenagentur Ansa am Sonntag fünf Leichen entdeckt. Sie könnten von Flüssen ins Meer gespült worden sein, ein Opfer könne sogar aus Frankreich kommen.
Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es, nach den vorliegenden Informationen gebe es aktuell keine Hinweise, dass sich Deutsche unter den Vermissten oder Opfern der Unwetter befänden. Die deutsche Botschaft in Rom und das Generalkonsulat in Marseille standen demnach mit den lokalen Behörden in Kontakt.
Unwetter richten in Ligurien und Piemont schwere Schäden an
Auch in anderen Regionen wie in Ligurien und im Piemont richteten überschwemmte Flüsse und umgekippte Bäume starke Schäden an. Zahlreiche Menschen werden nach Feuerwehrangaben vermisst. „Die Lage ist dramatisch“, berichteten die Retter aus dem Alpengebiet um die Stadt Cuneo. Viele Telefone funktionierten nicht.
Teilweise hatte es im Nordwesten Italiens von Freitag auf Samstag so stark geregnet wie seit rund 60 Jahren nicht mehr.
Unwetter in Italien: 21 von 22 Vermissten gefunden - Suche nach einem Mann
Alleine aus der Region Piemont meldeten die Behörden am Mittag elf Vermisste. Auch eine deutsche Trekkinggruppe hatte sich zunächst nicht bei einem Hotelier gemeldet, der sie nach einer mehrtägigen Tour bei Terme di Valdieri abholen sollte, hieß es in Berichten.
Sie sollen nach Angaben des Zivilschutzes aber gefunden worden sein. Insgesamt seien 21 von 22 Vermissten in der Nähe des Tenda-Passes auf der französischen Seite der Grenze entdeckt worden, sagte eine Sprecherin des italienischen Zivilschutzes am Samstagabend der Nachrichtenagentur AFP. Darunter seien auch zwei Deutsche mit ihren in Italien lebenden Enkelkindern.
Die 21 Vermissten seien im französischen Viévola entdeckt worden und würden nun mit Hubschraubern ins italienische Limone gebracht, konkretisiserte Mara Anastasia, die Sprecherin des Zivilschutzes. Damit wurde in Italien noch ein Mann vermisst, dessen Fahrzeug von Wassermassen fortgerissen wurde.
Unwetter in Italien führt zu zahlreichen Einsätzen seit Freitagabend
Im Aostatal waren einige Orte nach Erdrutschen und Brückenschäden zeitweise vom Verkehr abgeschnitten.
Es gab Hunderte von Noteinsätzen in den Unwettergebieten seit Freitagabend. Tunnel wurden durch Wassermassen überflutet und Straßen mussten gesperrt werden. Besonders heftig traf es dabei die piemontesische Provinz Cuneo. Am Samstagmorgen hatte sich die Wetterlage in vielen Teilen im Nordwesten an der französischen Grenze wieder etwas beruhigt, hieß es im Fernsehen.
Unwetter trifft auch Venedig - Neue Flutschleusen im Einsatz
Die Schlechtwetterfront zog auch in Richtung Venetien. In Venedig wurde am Samstag die neue Hochwasserschutzanlage Mose hochgefahren, wie die Agentur Ansa schrieb. Die Tore der Flutschleusen an den Öffnungen der Lagune seien in Betrieb genommen worden. Die neu gebaute Anlage war in den vergangenen Monaten ausgiebig getestet worden. Sie soll schlimme Hochwasser in der Lagunenstadt verhindern. Am Sonntag hieß es in Berichten, Mose habe Wirkung gezeigt: Trotz erhöhter Wasserstände sei der Markusplatz im Zentrum trocken geblieben.
Unwetter auch in Frankreich: Schwere Schäden an der Côte d’Azur
Starke Regenfälle und Unwetter hatten nicht nur den Norden Italiens, sondern auch den Süden Frankreichs heimgesucht. Im Hinterland von Nizza an der Côte d’Azur sorgte starker Regen für Überschwemmungen. Ganze Dörfer sollen von der Außenwelt abgeschnitten, Straßen unbefahrbar und Menschen vermisst sein.
Unwetter Frankreich
Vermisste, Zerstörung und Chaos nach Regen und Überschwemmung im Hinterland von Nizza
La Bollène-Vésubie