Während die Fußballnationalmannschaft der Philippinen den ersten Sieg bei der WM gegen Neuseeland feiert, braut sich in der Heimat ein Wirbelsturm zusammen. Die Philippinen erleben jedes Jahr durchschnittlich etwa 20 Taifune. Einige dieser Stürme haben in der Vergangenheit verheerende Auswirkungen gehabt, darunter der besonders schlimme Sturm "Haiyan", der im November 2013 mehr als 6300 Menschenleben forderte. Ende 2021 richtete der Taifun "Rai" schwere Verwüstungen an und führte zum Tod von über 400 Menschen. Nun steuert ein weiterer Taifun auf das Land zu.

Mit Böen bis zu 230 km/h – Super Taifun „Doksuri“

Ein Tropensturm namens "Doksuri", auf den Philippinen als "Egay" bekannt, nähert sich mit besorgniserregenden Geschwindigkeiten den Babuyan Islands und dem Norden der Insel Luzon. Mit Windgeschwindigkeiten von 185 Stundenkilometern und Böen von bis zu 230 Stundenkilometern drohen heftiger Sturm, starke Regenfälle und hoher Wellengang. Die Behörden warnen vor möglichen Überschwemmungen und regenbedingten Erdrutschen.

Bedrohung für Babuyan Islands und Luzon auf den Philippinen

Die Babuyan Islands im Norden des Inselstaates könnten bereits am Dienstagabend oder im Laufe des Mittwochs von heftigem Sturm, starken Regenfällen und hohem Wellengang betroffen sein. Die örtlichen Behörden warnen vor Überschwemmungen und Erdrutschen. Tausende Menschen wurden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Ebenso erhielten Schiffsbesatzungen den Rat, im Hafen zu bleiben oder sich in einen sicheren Hafen zu begeben, bis sich die Wetterbedingungen beruhigen. In der Hauptstadt Manila wurden vorsorglich mehrere Flüge am Flughafen gestrichen, um potenzielle Risiken für die Passagiere und das Personal zu minimieren.

Wie zieht Taifun „Doksuri“ nach den Philippinen weiter?

Nach den aktuellen Berechnungen wird "Doksuri" voraussichtlich Taiwan und später China ansteuern, wobei er möglicherweise am Freitag die südöstliche Provinz Fujian erreicht.

Was ist der Unterschied zwischen einem Hurrikan und einem Taifun?

Ein tropischer Wirbelsturm, der im westlichen Pazifik und nordwestlichen Pazifik auftritt, wird als Taifun bezeichnet. Als Hurrikan wird ein Wirbelsturm über dem Atlantik und dem Nordpazifik eingestuft. Ziehen die Wirbelstürme über den Indischen Ozean und südwestlichen Pazifik hinweg, werden sie Zyklone genannt. Es handelt sich demnach um dasselbe Phänomen, jedoch um unterschiedliche geographische Bezeichnungen.

Wie entsteht ein Taifun?

Die Entstehung eines Taifuns beginnt über warmen Ozeanen, wo die Meeresoberfläche genügend Wärme und Feuchtigkeit freisetzt, um feuchte Luftmassen zu bilden. Diese feuchte Luft steigt auf und erzeugt eine zentrale Säule aus warmem, aufsteigendem Luftstrom. Dadurch entsteht ein rotierender Luftwirbel. Gewinnt der Wirbel weiter an Intensität und entsteht eine niedrige Druckzone im Zentrum, nimmt der Taifun an Stärke zu. Die offizielle Einstufung als Taifun erfolgt, sobald die Windgeschwindigkeiten im Sturm 118 km/h erreichen.
(Mit Material der dpa)