Der russische Präsident Wladimir Putin ist für viele ein Rätsel. Der starke Mann von Russland führt seit 1999 die Geschicke seines Landes, zuerst als Ministerpräsident und seit 2000 auch als Präsident des Landes. Über Putin ist privat manches bekannt – vieles wird aber nur vermutet. Sein Privatleben versucht er möglichst geheimzuhalten. Es ist nicht mal klar, wie viele Kinder Putin wirklich hat. Das, was bekannt ist, wird entweder nur geschätzt oder ist nur durch seine Autobiografie bekannt. So sagt man etwa, dass Putin einer der reichsten Männer in Europa sein könnte.
Mit dem Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 fragen sich viele: Was will Putin? Was ist über diesem Mann bekannt, der von vielen in Europa für verrückt gehalten wird? In diesem Porträt sollen einige dieser Fragen beantwortet werden.

Wladimir Putin: Alter, Größe, Gewicht, Herkunft, KGB

Alle Fakten zu Wladimir Putin auf einen Blick:
  • Name: Wladimir Wladimirowitsch Putin
  • Geburtstag: 07.10.1952
  • Geburtsort: Leningrad (heute Sankt Petersburg) in der ehemaligen Sowjetunion
  • Wohnort: Moskau, Russland
  • Größe: 1,7 m
  • Gewicht: nicht bekannt
  • Eltern: Wladimir Spiridonowitsch Putin, Maria Iwanowna Schelomowa (beide verstorben)
  • Geschwister: zwei Brüder, beide im Kindesalter verstorben
  • Ehe: Ljudmila Schkrebnewa (bis 2013)
  • Kinder: zwei Töchter: Maria und Jekatarina (bekannt); vermutl. noch 3-4 weitere Kinder
  • Beruf: Präsident von Russland (seit 2000), zuvor Agent des sowjetischen Geheimdienstes KGB

Putin privat: Wie viele Kinder hat er?

Putin war bis 2013 mit Ljudmila Schkrebnewa, einer Deutschlehrerin, verheiratet. Die Trennung des Paares wurde 2014 öffentlich gemacht. Putin begründete die Trennung damit, dass das Amt des Präsidenten viel Zeit in Anspruch nehme und dass seine Frau damit nicht klarkomme. Ljudmila Schkrebnewa heiratete 2014 erneut. Wladimir Putin hat aus seiner Ehe zwei Töchter, Maria und Jekaterina. Das Privatleben von Putin und seiner Familie wird allgemein von der Öffentlichkeit abgeschirmt.

Alina Kabajewa und Putin: Haben sie Kinder?

Seine Ehefrau und die Kinder aus dieser Ehe sind bekannt, auch wenn sie von dem russischen Präsidenten gut geschützt werden. Doch gibt es seit Jahren Gerüchte über weitere Kinder mit seiner langjährigen Geliebten Alina Kabajewa. Dass Kabajewa und Putin eine Beziehung führen, ist ein offenes Geheimnis – wenn es auch noch nie von offizieller Seite bestätigt wurde. Schon mehrfach hat es das Gerücht gegeben, dass das Paar sogar verheiratet ist. Das wurde stets dementiert.
Die 38-Jährige Kabajewa war eine der erfolgreichsten Athletinnen in der rhythmischen Sportgymnastik: Sie ist doppelte Goldmedaillen-Gewinnerin für Russland. Außerdem hat sie eine politische Karriere hinter sich.
Das Gerücht, dass Putin und Kabajewa mehrere gemeinsame Kinder haben, hält sich hartnäckig. Offiziell hat Kabajewa keine Kinder – doch tauchen immer wieder Medienberichte auf, die das Gegenteil behaupten. So soll sie 2015 Zwillingstöchter zur Welt gebracht haben. Zudem soll es noch zwei Jungen geben. In anderen Medienberichten heißt es wiederum, dass es nur drei Kinder gibt. Erneut sind die Gerüchte um Putins geheime Familie aufgeflammt, als das US-Portal „Page Six“ von einer anonymen Quelle angeblich erfuhr, dass Kabajewa und die vier Kinder sich in der Schweiz verstecken, während in der Ukraine Krieg wütet. Im Mai 2022 hat eine Gynäkologin gegenüber der „Schweizer Sonntagszeitung“ gesagt, dass sie angeblich Kabajewa geholfen hat, zwei Söhne in der Schweiz zur Welt zu bringen. Die zwei Zwillingstöchter hat sie ebenfalls bestätigt.
Alina Kabajewa soll angeblich vier Kinder mit Wladimir Putin haben.
Alina Kabajewa soll angeblich vier Kinder mit Wladimir Putin haben.
© Foto: dpa
Alina Kabajewa war zuvor olympische Athletin.
Alina Kabajewa war zuvor olympische Athletin.
© Foto: dpa

Ist Putin schwer krank? Gerüchte um Krebserkrankung

Die Gerüchte um Wladimir Putins Gesundheit treiben die Medienlandschaft 2022 besonders um. Angeblich soll Putin an Krebs erkrankt sein. Beweise gibt es dafür keine, zitiert werden aber immer wieder angebliche „Kreml-Insider“, die dieses Wissen verbreiten. Im Mai sollte sich einem Bericht zufolge Putin einer Krebsoperation unterziehen. Die OP sollte demnach direkt nach der großen Rede am „Tag des Sieges“ in Russland stattfinden. Interimspräsident sollte in dieser Zeit Nikolai Patrushew sein. Außenminister Sergej Lawrow hat bisher alle Fragen zur Gesundheit Putins dementiert oder ist ihnen ausgewichen.

Putin und Ukraine: Warum greift Putin die Ukraine an?

Am 24. Februar 2022 hat Russland die Ukraine angegriffen. Zuvor hat Putin den Angriff in einer Fernsehansprache angekündigt und damit begründet, dass die Ukraine „demilitarisiert“ werden müssen. „Die Umstände verlangen von uns, dass wir entschlossen und sofort handeln. Die Volksrepubliken des Donbass haben Russland um Hilfe gebeten“, so Putin. Russland müsse „diejenigen vor Gericht bringen, die zahlreiche blutige Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung, einschließlich russischer Bürger, begangen haben.“ Zuvor hatte Putin von einem „Genozid“ an russischen Bürgerinnen und Bürgern in der Ukraine gesprochen.
Das Auswärtige Amt in Deutschland hält die russischen Genozid-Vorwürfe gegen die Ukraine für abwegig. Nichts weise darauf hin, dass es in der ostukrainischen Region Donbass ein Völkermord gebe oder gegeben habe.
Weitere Hintergrundinformationen zum Krieg in der Ukraine gibt es hier in diesem Artikel:

Putin: Will Putin Atomwaffen einsetzen?

Immer wieder droht Wladimir Putin dem Westen mit Atomwaffen. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat angesichts dieser Drohungen vor einer Lähmung des Westens gewarnt und zur weiteren Unterstützung der Ukraine aufgerufen. Die Drohungen würden von der Bundesregierung ernst genommen und sehr besorgt beobachtet, sagte die SPD-Politikerin. Zuletzt sorgten Bilder eines langen, mit Waffen und Militärfahrzeugen beladenen Güterzuges für Aufruhr. Boulevardmedien wie die BILD schrieben von einem „Atomzug“ der womöglich in die Ukraine geschickt werden könnte. Laut Informationen der britischen Zeitung „Times“ steht der Zug in Verbindung mit einer Abteilung des russischen Verteidigungsministeriums, die für die Lagerung, den Transport und die Bereitstellung von Waffen für die strategischen Raketentruppen zuständig ist. Sie kontrolliere auch die Russlands Atomwaffen. Experten zufolge bedeutet diese Entwicklung aber nicht automatisch, dass Russland zum Atomschlag ausholt.

Putin: Seine militärischen Ziele für 2023

Der russische Präsident Wladimir Putin trifft sich nach Kreml-Angaben am Mittwoch (21.12.2022) mit hochrangigen Militärvertretern, um knapp zehn Monate nach Beginn der Offensive in der Ukraine die Ziele seiner Armee für das kommende Jahr festzulegen. Bei dem Treffen soll Verteidigungsminister Sergej Schoigu demnach "über den Stand der militärischen Spezialoperation" in der Ukraine und über Waffenlieferungen an die Streitkräfte informieren. Rund 15.000 Menschen nehmen per Video an der Konferenz teil.
Russland hatte in den vergangenen Monaten erhebliche Rückschläge bei seiner im Februar begonnenen militärischen Großoffensive gegen die Ukraine erlitten. Unter anderem musste die russische Armee sich aus der nordostukrainischen Region Charkiw und aus der Stadt Cherson im Süden des Landes zurückziehen.

Seit wann ist Putin Präsident von Russland?

Wladimir Putin war Ende der 1990er Jahre der Direktor des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB. 1999 wurde er vom russischen Präsidenten Boris Jelzin zum Ministerpräsidenten ernannt. Jelzin legte am 31. Dezember 1999 sein Amt nieder, weshalb Putin kommissarisch die Geschäfte übernahm, bis es am 26. März 2000 Präsidentschaftswahlen gab. Diese gewann Putin mit 52,9 Prozent der Stimmen. Seitdem wurde Putin bei vier Präsidentschaftswahlen wiedergewählt, wobei Wahlbeobachter bei den Wahlen 2018 Ungereimtheiten und Manipulationsversuche feststellten. Seit Jahren unterdrückt Präsident Putin alle politischen Gegner, zuletzt der Oppositionsführer Alexei Nawalny, der aktuell in einem Straflager inhaftiert ist.

Wladimir Putin: Sowjetunion, DDR und Rolle beim KGB

Wladimir Putin spricht fließend Deutsch, unter anderem weil er mehrere Jahre in der DDR in Dresden gelebt hat. Von 1985 bis zum Mauerfall 1989 war Putin als Offizier des sowjetischen Geheimdienstes KGB in Dresden und besaß auch einen Ausweis des Ministeriums für Staatssicherheit (Stasi). Ob er tatsächlich Agent bei der Stasi war, ist ungeklärt – er hat aber in Dresden die Rekrutierung von Personal übernommen.
Nach dem Mauerfall kehrte Putin zurück in die Sowjetunion. In Sankt Petersburg wurde er Vizebürgermeister, was den Beginn seiner politischen Karriere einläutete.