Weltweite Sorge um Papst Franziskus. Der Gesundheitszustand des Oberhauptes der katholischen Kirche macht seit Wochen Schlagzeilen. Am Mittwoch, 7. Juni 2023, musste sich der Papst einer Not-OP unterziehen. Wie der Heilige Stuhl mitteilte, ist diese nun nach drei Stunden und ohne Komplikationen abgeschlossen worden, der Papst war im Anschluss schon wieder zu Scherzen aufgelegt. Jetzt muss er sich erstmal erholen. Nach Angaben seiner Ärzte befindet er sich auf dem Weg der Besserung.
Was war der Grund für die OP? Wie geht es dem Papst aktuell? Hier gibt es alle Infos.

OP von Papst nach drei Stunden ohne Komplikationen beendet

Die Bauch-Operation von Papst Franziskus ist nach drei Stunden ohne Komplikationen abgeschlossen worden. Dies wurde vom Heiligen Stuhl am Mittwochabend nach dem Eingriff an dem 86-jährigen Papst bekannt gegeben. Jetzt stehen Tage der Erholung an, wie der behandelnde Chirurg Sergio Alfieri im Anschluss an den Eingriff erklärte. Laut dem Mediziner verlief die Operation erfolgreich, und der prominente Patient hat auch die Anästhesie gut vertragen. Nach der Operation war er schnell wieder in guter Stimmung und machte Scherze.
Der Arzt informierte vor den Journalisten, dass Franziskus voraussichtlich fünf bis sieben Tage in der Klinik bleiben müsse, um sich von dem Eingriff zu erholen und beobachtet zu werden. Sobald sich der Papst wieder fit fühle, könne er seinen geplanten Aufgaben nachgehen, fügte Alfieri hinzu. Der Arzt habe ihm lediglich von körperlich anstrengenden Tätigkeiten abgeraten, woraufhin der Papst erwiderte, dass er der Papst sei und daher sicherlich keine schweren Gewichte heben werde, so der Mediziner.

Was war der Grund für die Papst-OP?

Die Nachrichtenagentur AFP meldete, dass sich der Papst wegen eines „drohenden Darmverschlusses“ einer Not-OP unterziehen muss. Der 86-Jährige leide an einem Leistenbruch, der ihm "wiederkehrende, schmerzhafte und sich verschlimmernde" Symptome beschere, erklärte Vatikansprecher Matteo Bruni. Bei der Operation handele es sich um eine sogenannten Laparotomie, bei der die Bauchdecke geöffnet wird. Am frühen Nachmittag sollte es los gehen - erst am Ende der Operation kündigte Bruni weitere Mitteilungen über den Zustand des Papstes an.
Noch am Mittwochmorgen hatte der Papst die allwöchentliche Generalaudienz auf dem Petersplatz abgehalten.

Franziskus befindet sich auf dem Weg der Genesung

Nach Angaben der behandelnden Ärzte setzt sich die Genesung von Papst Franziskus fort, wie der Vatikan am Donnerstagabend mitteilte. Seine Blut- und Atemwerte bleiben stabil, und der Verlauf nach der Operation unter Vollnarkose ist normal. Der Papst konnte bereits flüssige Nahrung zu sich nehmen.
Zusätzlich empfing er am Nachmittag, dem Fronleichnamsfest, die Eucharistie. Das Presseamt berichtete auch, dass der Papst erneut Kontakt zu einer peruanischen Familie hatte, deren Sohn er während seines vorherigen Aufenthalts in der römischen Gemelli-Klinik Ende März getauft hatte. Der kleine Miguel Angel schickte dem Papst ein Bild mit Genesungswünschen, woraufhin Franziskus sich telefonisch bei der Mutter bedankte.

Alle Audienztermine bis 18. Juni gestrichen

Matteo Bruni, der Sprecher des Heiligen Stuhls, bestätigte, dass die geplanten Audienzen im Vatikan vorsorglich bis zum 18. Juni abgesagt wurden. Dies entspricht einer Zeitspanne von etwa eineinhalb Wochen. Das große Event für den Frieden, das für Samstag geplant war und auf dem Petersplatz stattfinden sollte, wird jedoch weiterhin stattfinden, jedoch ohne die Teilnahme des Papstes. Bei dieser Veranstaltung werden auch knapp 30 Nobelpreisträger sowie prominente Persönlichkeiten wie die Opern- und Popstars Andrea Bocelli oder Al Bano erwartet. Ein bedeutender Friedensappell soll dabei veröffentlicht werden, und der Vatikan hofft auf über eine Milliarde Unterschriften weltweit für diese Initiative.
Ein weiteres Ereignis in den kommenden Tagen ist das traditionelle Angelus-Gebet am Sonntag um 12:00 Uhr. Theoretisch könnte der Papst dieses Gebet auch im Krankenhaus sprechen, ähnlich wie er es bereits 2021 nach seiner Darmoperation auf dem Balkon des Gemelli-Klinikums getan hatte.

Papst will im Sommer wieder ins Ausland reisen

Auf Franziskus' Agenda stehen im Sommer zwei Auslandsreisen, die er nach jetzigem Stand wie geplant antreten soll: Zunächst geht es Anfang August zum Weltjugendtag nach Lissabon in Portugal sowie Ende August in die Mongolei, wo sich der Pontifex im Rahmen einer Apostolischen Reise fünf Tage aufhalten wird.

Papst musste schon einmal am Darm operiert werden

Schon 2021 wurde der Papst am Darm operiert. Anfang des laufenden Jahres hatte er in einem Interview erwähnt, dass seine Darmerkrankung, eine schmerzhafte Divertikulitis, zurückgekehrt sei. Ein Teil des Dickdarms wurde ihm dabei entnommen. Rund zehn Tage verbrachte er damals in der Klinik. Danach war davon die Rede, dass er die Vollnarkose nicht gut vertragen hatte. Ende März musste Franziskus zudem wegen einer Lungenentzündung klinisch behandelt werden.

An welcher Krankheit leider Papst Franziskus?

Der Papst litt im vergangenen Jahr zunehmend unter gesundheitlichen Problemen. Wegen anhaltender Schmerzen im rechten Knie sowie Ischias war er den Großteil des vergangenen Jahres auf einen Rollstuhl angewiesen.
Ende März lag Franziskus dann wegen einer Bronchitis, die mit Antibiotika behandelt werden konnte, für drei Nächte im Krankenhaus. In einem Interview des spanischsprachigen NBC-Fernsehsenders Telemundo sprach er vor zwei Wochen jedoch von einer "Lungenentzündung", die "rechtzeitig" behandelt worden sei. "Wenn wir noch ein paar Stunden gewartet hätten, wäre es viel schlimmer gewesen", sagte er.

Der Papst und der Rücktritt

Franziskus' Gesundheitszustand führte im vergangenen Jahr vermehrt zu Spekulationen über einen möglichen Rücktritt. Im März sagte Franziskus zuletzt, dies stehe nicht zur Debatte. Trotz seiner gesundheitlichen Probleme hielt Franziskus bislang an seinen Reiseplänen fest: Anfang August will er nach Portugal reisen, Anfang September in die Mongolei und Ende September ins französische Marseille.
Franziskus' Vorgänger Benedikt XVI., der am 31. Dezember 2022 im Alter von 95 Jahren starb, hatte Kirchengeschichte geschrieben, indem er 2013 aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegte.
(mit Material von dpa, AFP und KNA)