Wegen fünf Corona-Fällen unter den 25 Besatzungsmitgliedern (Stand: 10. September) befindet sich die Yacht der Königsfamilie von Katar im Corona-Hotspot Palma de Mallorca unter Quarantäne. Das berichtet die Tageszeitung „Diario de Mallorca“, während über den Stränden der Insel Hubschrauber zur Überwachung der Corona-Maßnahmen kreisen und einige Viertel in Palma von der Außenwelt abgeriegelt werden sollen, weil ein lokaler Lockdown bevorsteht.
Das 80-Meter-Schiff „Yasmine of the Sea“ liegt im Privathafen „Club de Mar“, und am Dienstag ging laut der Zeitung das erste positive Testergebnis aus dem Labor ein. Da die Besatzung seit Juli in engen Kabinen zusammen lebte, bestand die Befürchtung, dass sich noch mehr Personen infiziert haben könnten. Drei weitere positive Tests wurden dann am Mittwoch bekannt, einer am Donnerstag. An Bord soll Panik herrschen, da die Crew normal weiter arbeiten muss und Sicherheitsabstände schwer einzuhalten sind. Laut Inselpresse ist ein Matrose nach Auslaufen seines Arbeitsvertrags von Bord gegangen und wurde in einem Quarantäne-Hotel untergebracht.
Hielt sich die Familie des Emirs nicht an die Corona-Quarantäne?
Die Familie des Emirs von Katar soll an Bord gewesen sein, als ein erkranktes Besatzungsmitglied bereits tagelang Corona-Symptome aufwies, schreibt das „Diario de Mallorca“. Am 21. August war die Yacht von der Ostsee kommend in Porto Cervo auf Sardinien eingetroffen, wo sich offenbar auch Formel-1-Mann Flavio Briatore und Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi mit Corona infizierten.
Laut „Diario de Mallorca“ war die Besatzung angeblich bereits vor Sardinien teilweise unter Deck eingeschlossen, während die Königsfamilie noch munter Golfplätze und Beachclubs besuchte und mutmaßlich auch zahlreiche Gäste an Bord empfing.
Eigner von Palma de Mallorca aus als Corona-Kontakt eingestuft
Am 28. August steuerte die „Yasmin of the Seas“ dann Ibiza an, bevor es am 5. September nach Valencia ging. Dort verließ die Familie des Emirs das Boot, bevor die Reise nach Mallorca angetreten wurde. Die Hafenverwaltung teilte mit, dass ein Verlassen des Schiffs nur kurz zur Entsorgung von Müll erlaubt sei.
Die Yacht gehört dem Scheich Abdullah bin Chalifa Al Thani, der von 1996 bis 2007 Regierungschef von Katar war. Sie wird für 500.000 Euro pro Woche vermietet und bietet Platz für 24 Gäste sowie bis zu 33 Crew-Angehörige. Der Eigner wurde inzwischen von den spanischen Behörden als Corona-Kontaktperson eingestuft und über diplomatische Kanäle benachrichtigt.