Immer wieder kursieren im Internet Gerüchte, dass Wladimir Putin, der Präsident Russlands, krank sei. Bisher wurden diese Gerüchte von Seiten Russlands nicht bestätigt. Für den Fall, dass Putin ausfällt, sei es nun durch Krankheit oder Tod, steht allerdings angeblich bereits ein Mann in den Startlöchern: Nikolai Patruschew. Doch wer ist der Mann hinter Putin? Was will er? Und wie gefährlich ist er für Europa? All das lest ihr über den Russen in unserem Porträt.
Nikolai Patruschew: Biografie
- Name: Nikolai Platonowitsch Patruschew
- Alter: 71
- Geburtstag: 11. Juli 1951
- Geburtsort: Leningrad, heute: Sankt Petersburg
- Nationalität: Russisch
- Ehe: Elena Patruschewa
- Kinder: Dmitri Nikolajewitsch (44), Andrei (40)
- Beruf: Sekretär des Sicherheitsrates der Russischen Förderation
- Politische Position: Hardliner und Putin-Freund
Nikolai Patruschew privat: Vermögen, Frau, Sohn
Was sie nicht wollen, was du nicht erfährst, erfährst du nicht. So könnte man es über viele russische Oligarchen und erst recht über den inneren Führungszirkel Putins sagen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass auch über den 71-jährigen Putin-Vertrauten Nikolai Patruschew nicht viel bekannt ist. Im Internet finden sich diverse Angaben, sie wirklich zu verifizieren ist schwer. Nach übereinstimmenden Informationen, soll er mit einer Elena Patruschewa verheiratet sein und zwei Söhne haben, Dmitry Nikolayevich und Andrei. Sein ältester Sohn, Dmitry, ist seit 2018 russischer Landwirtschaftsminister.
Wie groß sein Vermögen letztlich ist, ist unklar. Nichtzuletzt, da die Sanktionen gegen die russischen Banken und Wirtschaft dazu führte, dass viele aus der Oberschicht ihr Vermögen ins Ausland schafften. Nachverfolgen lässt sich dieses Geld daher nur schwer. Dennoch darf man davon ausgehen, dass das Vermögen vom Chef des Nationalen Sicherheitsrats Russlands mehrere Milliarden umfasst.
Patruschew und Putin: KGB, FSB
Wie kam Nikolai Patruschew in den Dunstkreis Putins? Die Verbindung zu Waldimir Putin begann bereits in den 70er Jahren. Sie arbeiteten zusammen in der Spionageabwehr des KGB. Die Moskauer Financial Times-Korrespondentin Catherine Belton, geht in ihrem Buch „Putins Netz“ auch auf den Sicherheitschef Patruschew ein. Wie die Westdeutsche Allgemeine Zeitung sie zitiert, sei er schon zur damaligen Zeit „unerbittlich“ gewesen. Angeblich habe Putin die Ideologie vom Russischen Imperium ursprünglich sogar von Patruschew übernommen.
Als Putin 1999 erstmals Ministerpräsident wurde, übernahm Patruschew sein bisheriges Amt als sein Nachfolger des FSB, des russischen Inlandsgeheimdienstes. Die Liste der Verbrechen während seiner Amtszeit ist lang:
- Tschetschenienkrieg
- Mehrere Giftmorde an Kritikern und Geheimnisverrätern wie Alexander Litwinenko 2006 in London.
Wie viele genau unter die alleinige Verantwortung Patruschews fallen ist unklar. Eine Liste der 12 bekanntesten Putin-Opfer ist auf dem schweizerischen Nachrichtenportal Watson zu finden. Auch der derzeit bekannteste aller Putin-Kritiker Alexej Nawalny erhebt in seinem neuen Film Vorwürfe. Wie unter anderem die Süddeutsche Zeitung berichtet, sei die FSB in den Anschlag auf ihn verwickelt.
Nikolai Patruschew: Sicherheitsrat, EU, NATO
Seit 2008 ist Patruschew der Sekretär des Sicherheitsrates Russlands und gehört damit zu den unmittelbaren Beratern Putins in Fragen der nationalen Sicherheit. Nachdem die Russen die ukrainische Halbinsel Krim annektiert hatten, setzte die EU ihn auf die Liste der sanktionierten Personen. Im April 2018 gingen auch die USA mit Sanktionen gegen ihn an.
Nikolai Patruschew: Silowiki und Putin
Wie nahe er Putin steht hat er in der Vergangenheit oft bewiesen. Nikolai Patruschew ist aber viel mehr als ein Freund, er gehört auch zu den sogenannten Silowiki – Putins engstem Kreis aus Vertretern des Militärs und des Geheimdienstes.
Was Putin und Patruschew eint ist auch der Glaube, dass der Westen, allen voran die USA, Russland vernichten und sich die russischen Rohstoffe in Sibirien sichern wollen.
Putin Krebs: Führt Nikolai Patruschew den Ukraine-Krieg weiter?
In Zeiten des Ukraine-Kriegs wird viel spekuliert. Und auch das Gerücht, dass Putin krank sei und ein Krebsleiden hat, hält sich hartnäckig im Raum. Doch was heißt das für Europa? Sollte Putin sterben, würde der Krieg dann enden? Wohl kaum. Viel eher ist es denkbar, dass Putins Vertraute den Krieg weiterführen würden. Denn man nimmt an, dass die Ideologie des Russischen Imperiums und der Hass auf die Ukraine unter der Führungsriege Putins weit verbreitet ist. Einer steht besonders im Fokus, wenn es um die Nachfolge Putins geht: Nikolai Patruschew. Sollte Putin also das zeitliche segnen, wird es Europa keineswegs leichter haben. Denn Patruschew gilt als einer der extremsten Hardliner und hegt offenbar auch einen großen Hass gegen die Ukraine und den Westen.
Weitere Infos rund um die Spekulationen einer angeblichen Krebs-Operation Putins und Nikolai Patruschew findet ihr im Video: