Ein Forscherteam des Deutschen Zentrums für Neurodegenarative Erkrankungen haben zelluläre Faktoren untersucht, die für Infektionen bedeutsam sein könnten, dies veröffentlichten sie im Fachmagazin „Cell Reports“. Wie Dr. Vikas Bansal, Datenwissenschaftler am DZNE-Standort Tübingen, der Bild gegenüber erklärt, können die Corona-Viren nicht nur die Atemwege infizieren, sondern auch viel andere Organe beeinträchtigen. „Selbst wenn das Virus zuerst das Atmungssystem infiziert, ist es wichtig, vorhersagen zu können, wohin es als nächstes gehen könnte. Das hilft, Therapien zu entwickeln. Wir wollten deshalb mehr darüber erfahren, was die verschiedenen Organe für eine Infektion anfällig macht,“ sagt er gegenüber Bild.de.

Potentielle Hotspots

Zusammen mit einem Kollegen aus den USA untersuchten das Virus und welche Faktoren für das Eindringen in Körperzellen ermöglicht. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass sowohl Darm, Nieren, Hoden und die Plazenta potentielle „Hotspots“ seien. Das Virus konnte bis jetzt noch nicht in Neuronen nachgewiesen werden. Allerdings umfasst das Nervensystem auch Zellen die für die Regulation der Blut-Hirn-Schranke verantwortlich sind.

Spermienproduktion kann eingeschränkt werden

„Wenn das Corona-Virus diese Blut-Hirn-Schranke überschreitet, kann es die körpereigene Abwehr einschränken und Entzündungsprozesse im Gehirn auslösen, zudem kann es nicht nur Schäden an Lunge und Gefäßen zur Folge haben, sondern auch die Spermienproduktion einschränken – ähnlich wie bei Mumpserkrankungen, die Hodenentzündungen auslösen und sich auf die Fruchtbarkeit auswirken können“, erklärt Internist Dr. Thomas Aßmann gegenüber der Bild. 

Corona-Zahlen Deutschland: So viele Neuinfektionen, Tote und Genese gibt es

Am Mittwochmorgen hat das RKI die neuen Zahlen der Corona-Neuinfektionen gemeldet. Unterdessen ist eine neue Antikörper-Studie in Straubing gestartet.

Schwangere mit Corona: seltener Fieber, aber mehr frühe Geburten

Andere Symptome und ein erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt: Experten haben mögliche Folgen einer Corona-Infektion bei schwangeren Frauen untersucht. Eine verfrühte Geburt ist demnach bei ihnen wahrscheinlicher, wobei die Rate spontaner Frühgeburten - also bei von selbst einsetzenden Wehen - kaum höher liegt. Bei infizierten Schwangeren werde also öfter eine Schwangerschaft eingeleitet und/oder der Säugling per Kaiserschnitt früher geholt, erläutern die Forscher im Fachmagazin „BMJ“. Dafür gebe es verschiedene Gründe.