Um die hohen Kosten durch die Inflation zu stemmen und die Energiekrise zu überstehen hat die Bundesregierung eine Reihe von Entlastungsmaßnahmen beschlossen. Als Teil des dritten Entlastungspakets wurde eine Inflationsprämie beschlossen. Diese können Arbeitgeber ab sofort an ihre Beschäftigten auszahlen - steuer- und abgabenfrei.
Die Unternehmen sind nicht verpflichtet, die Zahlung zu leisten. Bundeskanzler Olaf Scholz hofft aber auf möglichst viele Unternehmen, die die Prämien auszahlen. Einige Firmen haben sich schon positioniert.

Bis zu 3000 Euro: Das ist die Inflationsprämie

Die Inflationsprämie folgt dem Beispiel der Corona-Prämie: In der Corona-Pandemie blieben Sonderzahlungen von Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern bis zu 1500 Euro steuer- und sozialversicherungsfrei. Die Regelung lief bis Ende März 2022. Die Prämie wurde zusätzlich zum Lohn gezahlt.
So soll es nun auch mit der Inflationsprämie sein: Bis zu 3000 Euro können Arbeitgeber an ihre Mitarbeiter überweisen. Weitere Details gibt es hier in diesem Artikel zur Inflationsprämie.

Lidl und Kaufland zahlen 250 Euro Prämie aus

Die Mitarbeiter der „Schwarz Gruppe“ - zu denen in Deutschland die Supermarktketten Lidl und Kaufland gehören - sollen eine Inflationsausgleichzahlung bekommen. Darüber informierte am 28. Oktober 2022 das Unternehmen. „Mit dieser Maßnahme setzen die Unternehmen der Schwarz Gruppe in der aktuell für die Bevölkerung schwierigen wirtschaftlichen Lage ein deutliches Zeichen: Die Handelssparten Lidl und Kaufland, die Schwarz Produktion, die Umweltsparte PreZero, die Schwarz Dienstleitungen sowie die Schwarz IT und Schwarz Digital lassen ihren Tarifbeschäftigten eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 250 Euro zukommen, geringfügig Beschäftigte erhalten 75 Euro,“ so das Unternehmen. Das Geld erhalten alle Tarifmitarbeiter des Konzerns. Das seien rund 175.000 Mitarbeiter in Deutschland. Insgesamt wird das Unternehmen damit 40 Millionen Euro für die Inflationsprämien ausgeben.

Wolfgang Grupp: Keine Zahlung für Trigema-Mitarbeiter

Ende September hatte der Sender RTL den Unternehmer Wolfgang Grupp gefragt, ob seine Firma Trigema denn die Inflationsprämie auszahlen würde. Wörtlich sagte Grupp in dem Interview: „Die Regierung hat angenommen, dass die Wirtschaft eine Gelddruckmaschine hat, die das Geld druckt. Nur irgendwo gibt es Grenzen. Und ich habe auch keine Begründung, eine Sonderzahlung zu machen für das, was die Politik verursacht hat. Denn wenn es kälter wird und alle Kosten gestiegen sind, dann ist das nicht unser Verschulden.“ Das gesamte Interview gibt es hier.
Wie viele Unternehmen am Ende die Inflationsprämie zahlen werden, ist völlig offen. Klar ist aber, dass viele Firmenchefs eher dagegen sind. Laut einer Umfrage der Magazine Stern und Capital sei bisher nur ein Drittel der deutschen Geschäftsführer und Manager bereit, die Sonderzahlung zu leisten.