Russland und die Ukraine haben sich bereit erklärt, die Friedensverhandlungen am Donnerstag fortzusetzen. Am Montag waren die ersten Gespräche ohne Ergebnis auseinander gegangen – man habe sich lediglich darauf verständigt, die Verhandlungen nicht abbrechen zu lassen.
  • Wann und wo finden die neuen Gespräche statt?
  • Was könnte der Inhalt der Verhandlungen sein?
  • Wer nimmt an den Friedensgesprächen teil?
  • Gibt es eine Chance auf Frieden in der Ukraine?

Friedensverhandlungen heute: Weitere Gespräch zwischen Russland und der Ukraine

Russland und die Ukraine haben am Donnerstagnachmittag mit der zweiten Runde der Friedensverhandlungen begonnen. Das berichteten mehrere Medien übereinstimmend und beriefen sich auf das belarussische Staatsfernsehen. Das Treffen findet im Westen von Belarus statt.
Nach den ersten Gesprächen am Montag hatten beide Seiten die belarussisch-polnische Grenze als Ort für Verhandlungen genannt. Die russische Delegation soll demnach wieder der frühere Kulturminister Wladimir Medinski leiten. Die erste Runde war ohne greifbare Ergebnisse geblieben.
Kremlsprecher Dmitri Peskow stellte klar, dass Russland auf den von Präsident Wladimir Putin formulierten Forderungen bestehe. Die Regierung in Kiew muss demnach die „Volksrepubliken“ Luhansk und Donezk sowie Russlands Souveränität über die Schwarzmeer-Halbinsel Krim anerkennen. Zudem fordert Russland eine „Demilitarisierung“ der Ukraine.

Ergebnisse Friedensverhandlungen: Einigung auf humanitäre Korridore in der Ukraine

Am frühen Abend haben sich russische und ukrainische Vertreter an der belarusischen Grenze zu einer zweiten Verhandlungsrunde getroffen. Die Vertreter beider Seiten einigten sich auf die Schaffung humanitärer Korridore in besonders umkämpften Gebieten der Ukraine, um Zivilisten aus den Kriegsgebieten holen zu können. Dies sei das einzige Ergebnis der zweiten Gesprächsrunde. Das erklärte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak nach Abschluss der Runde auf Twitter. Er betonte zugleich, dass einige erhoffte Ergebnisse nicht erreicht worden seien. Es solle eine dritte Verhandlungsrunde geben.

Friedensverhandlungen Inhalt: Was wollen Russland und die Ukraine?

Die Verhandlungen zwischen den beiden Ländern könnten schwierig werden. Denn das, was Russland will, kann die Ukraine nicht geben. Russland will, das die Ukraine die beiden Regionen Luhansk und Donezk als unabhängige Staaten anerkennt und die Halbinsel Krim endgültig als russisches Territorium anerkennt. Die Krim hatte Russland 2014 annektiert, was einen seither währenden Bürgerkrieg in der Ukraine ausgelöst hat. Die Ukraine sieht diese Bedingungen als Bruch der Souveränität des Landes, sodass das Akzeptanz dieser Bedingungen der ukrainischen Regierung schwer fallen würde.
Russlands Präsident Wladimir Putin verlangte außerdem als Bedingungen für ein Ende der russischen Invasion in der Ukraine deren Entmilitarisierung. Zudem forderte Putin erneut auch eine "Entnazifizierung" der ukrainischen Regierung und die "Neutralität" der Ukraine.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski verlangt hingegen ein Waffenstillstand und einen Abzug russischer Truppen aus der Ukraine. Am Donnerstag (3.3.2022) bekräftige er seine Absicht, direkt mit Putin zu verhandeln: „Ich muss mit Putin sprechen (...), denn das ist der einzige Weg, diesen Krieg zu beenden“, sagte Selenskyj. Er sei „offen“ und „bereit, alle Fragen“ mit Putin zu erörtern.
Neben den grunsätzlichen Verhandlungen zur Stilllegung des Krieges, möchte die Ukraine eine Errichtung humanitärer Korridore für Zivilisten in gestörten und umkämpften Regionne erreichen. Das schrieb der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak am Donnerstag bei Twitter.

Teilnehmer der Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine

Bei der letzten Verhandlungsrunde waren zwei Delegationen aus der Ukraine und aus Russland angereist. Zu den Gesprächen in der belarussischen Grenzregion Gomel in der Nähe der ukrainischen Atomruine von Tschernobyl entsandte die Ukraine ihren Verteidigungsminister Oleksij Resnikow sowie den Präsidentenberater Mychailo Podoljak und Vize-Außenminister Mykola Tochytskji. Der Kreml schickte eine Delegation aus der zweiten Reihe. Sie wurde vom Unterhändler Wladimir Medinski und Leonid Slutski, Vorsitzender des Ausschusses für internationale Angelegenheiten des russischen Parlaments, geleitet.