In diesem Herbst gab es bislang nur einen milden Anstieg der Corona-Infektionen. Mit voller Wucht hatte hingegen eine große Corona-Welle Deutschland im Herbst 2020 getroffen. Ein monatelanger Lockdown war die Folge. Wird es diesem Winter erneut solch eine Corona-Welle geben? Oder wird eine vierte Welle – durch den Impffortschritt weiterhin abgemildert? Fest steht: Die Corona-Zahlen in Deutschland bewegen sich seit Wochen mehr oder weniger auf gleichbleibendem Niveau, die Inzidenz pendelt um den Wert 60 herum.
Die vierte Welle der Corona-Pandemie scheint in der Bundesrepublik, anders als in manchen Nachbarländern, deutlich moderater auszufallen. In vielen Bundesländern werden Corona-Regeln daher angepasst oder – wie in Sachsen – schon mit Blick Richtung Weihnachten diskutiert.
In diesem Artikel bereiten wir jeden Tag die aktuellen Corona-Zahlen für Deutschland auf.
- Wie hoch liegt die Inzidenz?
- Wie viele Neuinfektionen gibt es?
- Wie hoch ist die Hospitalisierungsrate?
- Wie sehen die Corona-Zahlen der einzelnen Bundesländer im Vergleich aus?
Corona-Zahlen in Deutschland heute, am 18.10.21: Inzidenz, Neuinfektionen, Impfquote, Hospitalisierung laut RKI
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt leicht: Die Corona-Zahlen des Robert Koch-Instituts in Deutschland vom Montag, 18.10.2021:
- Sieben-Tage-Inzidenz: 74,4 (Vortag: 72,7, Vorwoche: 66,5)
- Neuinfektionen heute: 4056
- Infektionen gesamt: 4.377.845
- Neue Todesfälle: 10
- Todesfälle gesamt: 94.628
- Impfquote (Erstimpfung): 68,69 Prozent
- Impfquote (vollständig): 65,51 Prozent
- Hospitalisierungsrate: Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI mit 2,02 an. Ein Wochen- oder Monatsvergleich ist wegen einer hohen Zahl an Nachmeldungen nicht möglich. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit 2020 bei rund 15.
„Zeit Online“ zufolge lagen die Corona-Zahlen in Deutschland höher. Demnach wurde innerhalb eines Tages 6844 Neuinfektionen mit dem Coronavirus sowie 15 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 registriert. Die Inzidenz liegt den Daten zufolge bei 76,9.
Die täglichen Corona-Zahlen für Deutschland von „Zeit Online“ basieren eigenen Angaben nach auf den direkten Werten der Landkreise und sollen daher weniger von Verzögerungen in den Meldeketten betroffen sein als etwa die Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI). Sie können daher von ihnen abweichen.
Corona-Zahlen der Bundesländer – So hoch sind die Inzidenzwerte in allen Regionen Deutschlands
Ein Blick auf die Corona-Zahlen der einzelnen deutschen Bundesländer: Wo ist die Inzidenz aktuell am höchsten und wo am niedrigsten?
- 138,9 – Thüringen
- 123,3 – Sachsen
- 112,2 – Bayern
- 98,1 – Baden-Württemberg
- 86,2 – Berlin
- 75,7 – Bremen
- 62,6 – Saarland
- 61,3 – Sachsen-Anhalt
- 59,4 – Hamburg
- 55,3 – Mecklenburg-Vorpommern
- 56,1 – Hessen
- 56,9 – Brandenburg
- 52,5 – Rheinland-Pfalz
- 48,5 – Nordrhein-Westfalen
- 49,5 – Niedersachsen
- 28,3 – Schleswig-Holstein
Dem Bericht von „Zeit Online“ zufolge hat es die meisten Neuinfektionen auf Länderebene in Bayern gegeben. Dort meldeten die Behörden 2.184 neue Fälle. 1.221 sollen es in Nordrhein-Westfalen sowie 777 in Baden-Württemberg gewesen sein. Die meisten Todesfälle meldete demnach Mecklenburg-Vorpommern, wo vier Menschen an Covid-19 starben. Nordrhein-Westfalen hatte und Bayern hatten jeweils drei Todesfälle zu verzeichnen.
Inzidenzen und Neuinfektionen gestern und vor einer Woche
Gestern hat das RKI 8517 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Vor einer Woche, am Montag, 11.10.2021, waren es 3111 Neuinfektionen.
Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz im Jahr 2021 hatte es in Deutschland am 26. April 2021 mit einem Wert von 169,3 gegeben. Danach war sie – von wenigen Ausnahmen abgesehen – stetig gesunken. Den Tiefststand erreichte sie am 6. Juli. Da lag die Inzidenz bei 4,9.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig werden daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt.
Corona-Zahlen weltweit: Tote und Infizierte laut Johns-Hopkins-Universität
Die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore, welche die Corona-Daten global erfasst, meldete am Montag (Stand 6 Uhr) weltweit mehr als 240 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus bisher. Gestorben sind demnach auf der Welt bisher mehr als 4,8 Millionen Menschen. Diese drei Länder waren und sind aktuell insgesamt am stärksten betroffen:
- USA: 44.933.336 Infizierte und 724.317 Tote
- Indien: 34.067.719 Infizierte und 452.124 Tote
- Brasilien: 21.644.464 Infizierte und 603.282 Tote
- Deutschland verzeichnet laut JHU aktuell 4.382.019 Infizierte und 94.632 Tote.
Teils sehr hohe Corona-Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen
Das Robert Koch-Institut (RKI) registriert in einzelnen Regionen Deutschlands besonders viele Corona-Ansteckungen bei Kindern und Jugendlichen. Alle Infos zu den vielen Ansteckungen bei jungen Menschen lest ihr in folgendem Artikel:
Kinderärzte fordern mehr Impfungen
Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin rief Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren auf, sich gegen Corona impfen zu lassen. „Nachdem Daten von über zehn Millionen Kindern und Jugendlichen erhoben wurden, empfehle ich die Impfung den über 12-Jährigen heute allgemein und uneingeschränkt, ich werbe dafür so dringlich wie bei Erwachsenen“, sagte Verbandspräsident Jörg Dötsch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Die Risiko-Nutzen-Abwägung falle eindeutig zugunsten der Impfung aus. Das RKI hatte am Freitag von besonders vielen Corona-Ansteckungen bei Kindern und Jugendlichen in einzelnen Regionen Deutschlands berichtet.
Corona-Zahlen werden steigen – droht eine vierte Welle in Deutschland?
Der in diesem Herbst bislang allenfalls milde Anstieg der Corona-Infektionen wird sich in den nächsten Monaten voraussichtlich erheblich beschleunigen. Das prognostiziert Oliver Keppler, Leiter der Virologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. In den kommenden Monaten müsse man von einer deutlichen Verschärfung des Infektionsgeschehens ausgehen, sagte der Wissenschaftler auf Anfrage. Das von manchen Fachleuten befürchtete Zusammentreffen einer vierten Corona-Welle mit einer gleichzeitigen großen Grippewelle hält Keppler aber für unwahrscheinlich.
Im Münchner Gesundheitsministerium heißt es mit Blick auf Corona: „Wenn die Impfquote nicht hoch genug ist, können wir ein auch exponentielles Wachstum der Fallzahlen nicht ausschließen.“ 2020 hatte es im Herbst die zweite Corona-Welle mit rasantem Wachstum der Fallzahlen gegeben, weswegen Bund und Länder dann auch den zweiten Lockdown verhängt hatten.
Entgegen mancher Befürchtungen steht Deutschland nach Einschätzung Kepplers aber nicht gleichzeitig eine große Grippewelle bevor. „Ich erwarte keine schwere Grippesaison“, sagte der Wissenschaftler. „Die Grippe wandert alternierend von der Süd- zur Nordhalbkugel und wieder zurück“ - immer im jeweiligen Winterhalbjahr. Auf der Südhalbkugel habe es zwei Winter hintereinander kaum Infektionen gegeben.“ Dementsprechend ist nach Kepplers Einschätzung auch auf der Nordhalbkugel kein massenhaftes Auftreten von Grippeviren zu erwarten.
Intensivstationen: Ungefähr zehn Prozent der Corona-Patienten sind schon geimpft
Ungefähr jeder zehnte der im August und September wegen Corona auf Intensivstationen behandelten Patienten war vollständig geimpft. Das geht aus einer Ende September übermittelten Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht hervor. Die Angaben entsprechen in etwa auch früheren Aussagen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Der hatte Anfang September im Werben für die Corona-Schutzimpfung gesagt, 90 Prozent der Covid-Patienten auf Intensivstationen seien ungeimpft. Später hatte er von 90 bis 95 Prozent gesprochen.
In der Antwort des Ministeriums wird auf die Wochenberichte des Robert Koch-Instituts (RKI) verwiesen, in denen die Zahl der Impfdurchbrüche veröffentlicht wird. Als Impfdurchbruch wird nach Angaben der Regierung eine Corona-Infektion mit „klinischer Symptomatik“ bei einer vollständig geimpften Person bezeichnet.
Insgesamt wurden demnach von Februar bis Mitte September 11.419 Corona-Patienten intensivmedizinisch versorgt. Bei 210 davon wurde von einem Impfdurchbruch ausgegangen (1,84 Prozent). Im Zeitraum von Mitte August bis Mitte September waren 1186 Corona-Patienten auf Intensivstationen, bei 119 davon wurde ein Impfdurchbruch angenommen, was 10,03 Prozent der Fälle entspricht.