- Laut RKI-Dashboard sind die Corona-Zahlen in Deutschland aktuell sehr hoch
- Der Bund plant daher eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes
- Wie hoch sind die Corona-Zahlen in Deutschland heute, am Sonntag, 11.04.2021?
Die Corona-Zahlen in Deutschland sind aktuell weiter auf sehr hohem Niveau, die Zahl der Inzidenz wie auch der Neuinfektionen, auch wenn es zugleich auch gute Nachrichten gibt: Die Zahl der Impfungen steigt auf ein Rekordhoch.
Am Freitag aber hatte RKI-Präsident Lothar Wieler in Berlin betont, dass es schon jetzt ausreichend weitere Daten gebe, die Aufschluss über die tatsächliche Situation gäben. „Diese Entwicklung zeigt leider, dass die Lage sehr, sehr ernst ist.“ Nach Daten aus bundesweit rund 70 Kliniken müssten immer mehr und auch immer jüngere Menschen wegen schweren Atemwegsinfektionen in Krankenhäusern behandelt werden. Die Intensivstationen füllten sich rasant.
Wie also haben sich die Corona-Zahlen in Deutschland laut RKI-Dashboard in den vergangenen 24 Stunden entwickelt bis heute, zum Sonntag, 11.04.2021? Und wie hoch sind die Fallzahlen im Vergleich zum Sonntag der Vorwoche, dem 04.04.2021?
Corona-Zahlen für Deutschland heute: Aktuelle RKI-Fallzahlen zu Inzidenz, Neuinfektionen & Co. am 11.04.21
- Neuinfektionen: Das RKI meldet am heutigen Sonntag (11.04.2021) 17.855 Neuinfektionen in Deutschland. Am Vortag (Samstag, 11.04.2021) waren 24.097 neue Corona-Fälle registriert worden. Zum Vergleich: Am Sonntag vor einer Woche, 04.04.21, waren 12.196 Neuinfektionen gemeldet worden.
- Die Werte sind allerdings grundsätzlich aktuell mit Vorsicht zu genießen. Wegen der Meldelücken rund um die Osterfeiertage sind die Statistiken insgesamt zu ungenau, als dass ein aussagekräftiger Vergleich mit der Vorwoche möglich wäre. Viele Ämter haben fehlende Testergebnisse der Ostertage noch nicht nachgemeldet. Erst Mitte April dürften die Zahlen wieder ein stichhaltiges Bild des tatsächlichen Pandemiegeschehens in Deutschland abbilden.
- „Zeit Online“ berichtet, dass es sogar 18.845 Neuinfektionen gibt. Die Zahlen von Zeit Online basieren auf den direkten Angaben aus den Landkreisen. Sie sind weniger als die Statistiken des Robert Koch-Instituts von verzögerten Meldeketten betroffen und können deshalb abweichen.
- 7-Tage-Inzidenz: Die zur Lagebeurteilung und für Beschlüsse rund um den Lockdown maßgebliche 7-Tage-Inzidenz beziffert die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Heute wird der Wert mit 129,2 angegeben, gestern lag er bei 120,6.
- Der bundesweite Inzidenzwert ist vor allem von symbolischer Bedeutung und hat keine zwingenden Folgen für den Umgang mit der Pandemie. Entscheidend für das Inkrafttreten der Notbremse - Aufhebung von Lockerungen der Corona-Maßnahmen - ist die jeweilige Inzidenz in einzelnen Regionen Deutschlands.
- Der bisherige Höchststand war am Dienstag, 22.12.2020, mit 197,6 erreicht worden.
- Infizierte: Insgesamt wurden laut dem RKI seit Beginn der Pandemie in Deutschland mehr als 2.998.268 positiv getestete Fälle registriert. Die tatsächliche Gesamtzahl aber dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
- Tote: Nach Angaben des RKI wurden am Sonntagmorgen 104 neue Todesfälle im Vergleich zum Vortag gemeldet. Insgesamt gibt es in Deutschland damit 78.353 Todesfälle, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus stehen. „Zeit Online“ meldete 164 neue Todesfälle, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus stehen.
- Höchststand der Todesfälle: Der Höchststand von 1244 neuen Todesfällen in Deutschland binnen eines Tages war am Donnerstag, 14.01.2021, erreicht worden.
- Genesene: Laut RKI haben sich etwa 2.671.200 Menschen in Deutschland von einer Corona-Infektion erholt.
- R-Wert: Das RKI gibt in seinem aktuellen Lagebericht ein so genanntes Sieben-Tage-R an. Dieser Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Dieser liegt heute bei 1,02. Gestern hatte er bei 0,90 gelegen. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt der Wert für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Corona-Zahlen in Deutschland: Bei den Bundesländern liegen erneut NRW, Bayern und BW vorne
Beim Blick auf die Bundesländer zeigt sich ein bekanntes Bild der vergangenen Wochen und Monate: Die bevölkerungsreichsten Länder melden nach Angaben von Zeit Online auch die meisten Neuinfektionen. An der Spitze steht demnach erneut Nordrhein-Westfalen das Bundesland mit den meisten mit 4320 neuen Fällen binnen 24 Stunden. In Bayern meldeten die Ämter 2829, in Baden-Württemberg 2318 neue Fälle. Die Städte mit den meisten Neuinfektionen sind mit 643 Berlin, Hamburg mit 498 und München, wo sich 305 Menschen infiziert haben.
Die meisten Todesfälle meldete dem Bericht der Zeit nach unter den Bundesländern ebenfalls Nordrhein-Westfalen. Hier starben 36 Menschen an Covid-19. In Bayern und Thüringen waren es jeweils 22. Der Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt meldete elf Todesfälle – die höchste Zahl auf Kreisebene.
Wegen hoher Corona-Fallzahlen im RKI-Dahboard: Bund plant Änderung des Infektionsschutzgesetzes
Die Bundesregierung hat, nachdem am Freitag der Corona-Gipfel von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten abgesagt worden war, ihre Pläne für eine stärkere Vereinheitlichung der Corona-Schutzmaßnahmen in Gebieten mit hohen Infektionszahlen konkretisiert. Unter anderem geht es darin um:
- Änderungen des Infektionsschutzgesetzes
- Ausgangssperren und Ausgangsbeschränkungen
- Schulen
- Kitas
- Läden
- Gastronomie
- Hochschulen
- Sportstätten
- Kultureinrichtungen
RKI-Fallzahlen laut Dashboard: Aktuelle Corona-Zahlen und Inzidenz für die Kreise in Deutschland
Das Robert Koch-Institut ist nach eigenen Angaben auf seiner Homepage „das Public-Health-Institut für Deutschland“. Das Team des Instituts möchte die Bevölkerung in Deutschland vor Krankheiten schützen und ihren Gesundheitszustand verbessern. Es besteht aus 1100 Menschen mit 90 verschiedenen Berufen.
Das RKI-Dashboard liefert während der Corona-Pandemie täglich die neuen Fallzahlen – für die gesamte Bundesrepublik, die Bundesländer, aber auch die darunter liegenden Kreise. Es zeigt unter anderem die Zahl der Neuinfektionen, Todesfälle und Genesenen an.
Aktuelle Corona-Zahlen für Deutschland, USA und Co. - Fallzahlen der Johns-Hopkins-Universität
Die Corona-Karte der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore, welche die Corona-Daten global erfasst, war am Sonntagmorgen - wie bereits mehrmals in den vergangenen Tagen nicht erreichbar. Am Samstag, 10.04.2021 (Stand: 7.00 Uhr), wurden mehr als 134,5 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Gestorben sind demnach auf der Welt bisher mehr als 2.914.590 Menschen.
Diese Länder waren, Stand 10.04.2021, am stärksten von Corona betroffenen:
- USA: 31.084.065 Infizierte und
561.058 Tote.
- Brasilien: 13.373.174 Infizierte und 348.718 Tote.
- Indien: 13.060.542 Infizierte und 167.642 Tote.
- Deutschland folgt weiterhin auf dem weltweit 10. Rang mit laut JHU bisher 2.990.724 Infizierten und 78.295 Toten.
Erklärung der Corona-Kennzahlen: Was sind Inzidenz, Neuinfektionen, R-Wert und Co.?
Seit Beginn der Corona-Pandemie werden jeden Tag Fallzahlen veröffentlicht, die den Verlauf nachzeichnen sollen. Hier die Erklärung, welche Zahlen was bedeuten.
7-Tage-Inzidenz
Die sogenannte Siebentageinzidenz ist ein zentraler Maßstab, um die Infektionsdynamik in einem bestimmten Gebiet zu beurteilen und über Gegenmaßnahmen zu entscheiden. Sie wird in Deutschland auf Gemeinde- oder Landkreisebene erfasst und drückt aus, wie viele Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen registriert wurden.
Dahinter verbergen sich aber regional unterschiedliche Trends. Als wesentliche Schwelle zur Einführung strengerer Eindämmungsmaßnahmen wurde in Deutschland ein Inzidenzwert von 50 eingeführt, der inzwischen fast flächendeckend aber deutlich überschritten wurde.
Reproduktionszahl (R-Wert)
Die Reproduktionszahl - oder kurz R-Wert - beschreibt, wie viele Menschen ein Infizierter während seiner Erkrankung ansteckt. Liegt die Zahl über eins, breitet sich eine Krankheit immer weiter in der Bevölkerung aus. Je weiter sie sich von der eins entfernt, desto schneller und bedrohlicher verläuft der Trend. Dabei handelt es sich aber immer nur um eine pauschale bundesweite Lageeinschätzung.
Es gibt außerdem gewisse Ungenauigkeiten durch Meldeverzüge und andere Faktoren. In Deutschland schwankt der Wert nach Schätzungen des RKI derzeit um eins. Nach Angaben der Experten dort gilt das schon als Erfolg und weist darauf hin, dass Gegenmaßnahmen zur Kontaktreduzierung wirken. Diese verringern die Chance, dass ein Infizierter weiterer Menschen ansteckt und drücken so den R-Wert. Sonst könnte dieser durchaus bei drei oder vier liegen.
Neuinfektionen
Der R-Wert allein sagt nicht unbedingt etwas aus über die Dramatik der gesamten Entwicklung. Sie ergibt sich erst aus der Kombination mit der Zahl der täglichen oder wöchentlichen Neuinfektionen. Der Grund ist einfach: Bei gleichem R-Wert macht es einen gewaltigen Unterschied, ob täglich 50.000 Ansteckungen hinzukommen oder einige hundert. Die Ausbreitungsdynamik ist theoretisch gleich, belastet die Kapazitäten der Gesundheitssysteme im Fall der höheren Zahlen allein durch die schiere Masse aber mit wesentlich größerer Wucht.
In Deutschland bewegt sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen inzwischen zwischen 12.000 und 30.000 Fällen. Das ist ein extremer Anstieg in relativ kurzer Zeit. Noch Anfang Oktober lag die Zahl der täglich neu gemeldeten Fälle laut RKI bei nur tausend bis 4000. In anderen europäischen Ländern ist die Entwicklung noch dramatischer.
Schwere Verläufe und Intensivbettenbelegung
Letztlich entscheiden nicht die Fallzahlen allein darüber, wie gut ein Land die Pandemie bewältigen kann. Von entscheidender Bedeutung ist vielmehr, ob die Kapazitäten des Gesundheitssystems ausreichen, um die Erkrankten zu behandeln. Deshalb beobachten Experten und Politik sehr genau, wie sich die Zahl der schweren Verläufe und der verfügbaren Behandlungsplätze entwickelt.
Erstere wird vor allem dadurch beeinflusst, wie sich das Virus innerhalb der Risikogruppen verbreitet, bei denen schwere Verläufe viel wahrscheinlicher sind. Besonders genau betrachtet wird die Anzahl der Intensivpatienten, die lebensbedrohlich erkrankt sind. Kapazitäten in diesem Bereich sind immer begrenzt, allein schon mit Blick auf das Fachpersonal.
Die Zahl ist auch noch aus anderem Grund ein wichtiger Maßstab bei Entscheidungen über die Eindämmungsmaßnahmen: Es gibt dabei keine Dunkelziffer. Anders als bei Meldezahlen zu Infektionen, die auch durch Teststrategien beeinflusst werden, gibt es bei den künstlich beatmeten Intensivpatienten in Kliniken keine „Untererfassung“. Zu beachten ist aber ein Zeitverzug von zwei Wochen. So lange dauert es nach einer Ansteckung, bis sich schwere Verläufe einstellen. Die Zahl der Intensivpatienten hinkt der Infektionsdynamik hinterher.
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