• Am Montag, 22.02.21, haben die Grundschulen und Kitas in Bayern geöffnet
  • In anderen Regionen mit niedrigen Inzidenzen sollen weitere Lockerungen kommen
  • Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten treffen sich Anfang März zum nächsten Corona-Gipfel, um über die weiteren Maßnahmen in der Corona-Pandemie zu beraten
  • Die Angst vor der Ausbreitung der britischen Virusvariante ist groß
  • Sorge herrscht in Bayern an den Grenzregionen
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kündigte am Montag, 22.02.2021, vor einer Videoschalte des CSU-Vorstands in München an, dass zum 1. März Gärtnereien, Gartenmärkte und Blumenläden wieder öffnen dürfen. Zum einen handle es sich um verderbliche Ware. Söder betonte: „Sonst wird dieses ganze Blumengeschäft nur bei Discountern stattfinden, und dann werden die Discounter überrannt.“ Deshalb mache eine Anpassung an dieser Stelle Sinn. Neben den Friseuren sollen nach Worten Söders ab 1. März auch andere körpernahe Dienstleistungen wie Fußpflege, Maniküre und Gesichtspflege wieder möglich sein. Das Bayerisches Kabinett will weitere Öffnungen beschließen

Sorge vor Mutationen

Söder hat vor den Folgen durch die stärkere Verbreitung der britischen Corona-Mutante in Deutschland gewarnt. Es bestehe die Gefahr, dass es dann eine ähnliche Situation wie im Dezember mit hohen Infektionszahlen gebe, sagte Söder am Montag vor einer CSU-Vorstandssitzung in München vor Journalisten.
Es spreche einiges dafür, dass die Mutante die dauerhafte Dominanz übernehme. In Bayern habe sich der Anteil unter den Neuinfektionen binnen einer Woche von 20 auf 28 Prozent erhöht. Eine Dominanz der Mutante führe dann für die Politik zu der großen Herausforderung, die Bedürfnisse zwischen Sicherheit und Öffnungen in Balance zu bringen.
„Das Wichtigste ist vor allem, dass die Politik nicht die Nerven verliert in Deutschland“, sagte Söder. Er habe den Eindruck, dass derzeit bei manchen Äußerungen auch der Wahlkampf in den Bundesländern eine Rolle spiele.

Corona-Regeln in Bayern für Baumarkt und Co.

Der Frühling kommt und damit auch die Zeit der Heimwerker. Diese können sich nun freuen, denn die Baumärkte in Bayern öffnen am 1. März wieder. Allerdings gibt es Beschränkungen bei der Kundenzahl. Für 800 Quadratmeter Verkaufsfläche darf ein Kunde pro 10 Quadratmeter des Geschäft betreten. Für Verkaufsfläche darüber hinaus nur ein Kunde pro 20 Quadratmeter.
Gute Neuigkeiten für Heimwerker: Die Baumärkte in Bayern öffnen am 1. März.
Gute Neuigkeiten für Heimwerker: Die Baumärkte in Bayern öffnen am 1. März.
© Foto: Sven Hoppe/DPA

Markus Söder für lokale Unterschiede der Corona-Regeln

Söder forderte mit Blick auf die Ministerpräsidentenkonferenz, das Impfen weiter massiv zu verbessern. Es müsse die Impflogistik auf die nächste Stufe des Impfens vorbereitet werden, die vorhandenen Impfzentren müssten ausgebaut werden. Dazu müsse aber auch ein Konzept für Impfungen in Arztpraxen erstellt werden.
Söder bekräftigte seine Forderung, künftig stärker regional über Maßnahmen zu entscheiden. In Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 seien Erleichterungen möglich. Wo die Inzidenz schlechter sei, dürfe weniger geöffnet werden. Wo es sehr schlecht aussehe, müsse gegebenenfalls geschlossen werden.

Lockerung der Kontaktregeln in Bayern

Zudem stellte Söder nach der Ministerpräsidentenkonferenz in der kommenden Woche erneut merkliche Lockerungen des Lockdowns in den Regionen in Aussicht, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz stabil unter 35 liegt. Dort müsse es «deutliche Erleichterungen geben», etwa eine Lockerung der Kontaktregeln mit einer Ausdehnung auf zwei Haushalte oder fünf Personen. Und «Nummer eins aller Überlegungen» sei dann immer die Schule: Bei niedrigen Inzidenzen könne man etwa an den Grundschulen vom Wechsel- in den Präsenzunterricht übergehen. Zudem könne es dann in weiteren Klassenstufen Wechselunterricht geben, beginnend etwa mit Klasse elf und weiteren Vor-Abschlussklassen.

Aktuelle Corona-Regeln Bayern: Das gilt laut Corona-Verordnung im Freistaat

  • Ausgangssperre: Die nächtliche Ausgangsperre gilt nur noch für Kreise mit einer Inzidenz über 100. Auch dort wird sie verkürzt auf 22 bis 5 Uhr (statt wie bisher 21 bis 5 Uhr). Wo die Inzidenz seit sieben Tagen unter 100 liegt, gibt es keine nächtliche Ausgangssperre mehr.
  • Treffen: Es sind nur Treffen mit Mitgliedern des eigenen Haushalts bzw. einer Person aus einem fremden Haushalt erlaubt (Ausnahmen gelten für die Kinderbetreuung)
  • Maskenpflicht: In Geschäften, beim Arzt und im ÖPNV gilt Pflicht zur FFP2-Maske. Das gilt nicht für Kinder bis 14 Jahre.
  • Schulen und Kitas: Schulen und Kitas bleiben noch eine Woche geschlossen. Ab dem 22. Februar dürfen Grundschulen im Wechsel Präsenzunterricht anbieten. Das gilt auch für Abschlussklassen. Auch Kitas sollen wieder öffnen.
  • Gastronomie: Restaurants, Bars und Kneipen sind geschlossen, dürfen allerdings einen Abhol- oder Lieferservice anbieten.
  • Einzelhandel: Geschäfte sind mit Ausnahme von Läden des täglichen Bedarfs geschlossen. Click & Collect ist aber möglich und ab 1. März dürfen bestimmte Geschäfte wieder öffnen.
  • Veranstaltungen: Veranstaltungen alles Art sind untersagt. Das gilt nicht für Gottesdienste.
Die bayrische Landesregierung hat auf ihrer Seite ein FAQ zu den Corona-Regeln verfasst. Hier werden Nachfragen und Konkretisierungen zu den Regeln erklärt.

Lockerungen in Bayern: Kretschmann verärgert über Söders Vorstoß zu Baumärkten

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder erlaubt überraschend die Öffnung von Baumärkten vom 01.03.2021 an. Das sorgt in Baden-Württemberg für Ärger - die Landesregierung in Stuttgart bemängelt fehlende Absprachen.

Lockerungen bei Corona-Regeln in Baden-Württemberg?

Lockerungen des Lockdowns sind laut Corona-Gipfel ab einer Inzidenz von 35 möglich. In Baden-Württemberg könnte die Regel zu Kontakten schon früher gelockert werden.