• Die Corona-Zahlen in Österreich sind in den vergangenen Monaten deutlich in die Höhe geschossen
  • Das Land befindet sich in einem harten Lockdown
  • Bis März sollen hunderttausende Menschen auf Corona getestet werden
  • Am Dienstag starten die freiwilligen Massentests in der Gemeinde Annaberg-Lungötz
Bis März möchte Österreich hunderttausende Menschen auf das Coronavirus testen. Das Land setzt bei der Eindämmung der Corona-Pandemie auf freiwillige Massentests der Bevölkerung. Den Auftakt machte am Dienstag die Gemeinde Annaberg-Lungötz im Salzburger Land unweit der bayerischen Grenze. Die 2200 Bürger sind aufgerufen, sich am Dienstag und Mittwoch testen zu lassen. Das Aufspüren von auch symptomfreien Corona-Infizierten gilt als wichtiger Baustein zur Unterbrechung von Infektionsketten. In den Bundesländern Tirol, Vorarlberg und Wien beginnen die mehrtägigen Massentests am Freitag (4.12.). In Wien ist die Kapazität auf bis zu 150.000 Menschen pro Tag ausgelegt. Der Nachweis einer Corona-Infektion erfolgt via Antigen-Test, der bei positivem Ergebnis mit einem PCR-Test überprüft werden soll.

Corona in Österreich: Bundesregierung hofft auf millionenfache Teilnahme an Massentests

Nach den Worten eines Experten hofft die Bundesregierung auf eine sehr rege Teilnahme von mehreren Millionen Menschen. „Eine ideale Größe wäre zum Beispiel sechs Millionen“, sagte der Simulationsexperte Niki Popper am Montagabend in der ORF-Nachrichtensendung „ZiB2“. Österreich hat knapp neun Millionen Einwohner. Die Tests sollen wiederholt werden. Eine entscheidende Phase sei die Zeit nach Weihnachten. Dann werde klar, wie sehr die Feiertage das Infektionsgeschehen beeinflusst hätten, so Popper.
Österreich ist bis zum 6. Dezember in einem Lockdown. Über etwaige Öffnungsschritte danach will die Bundesregierung voraussichtlich am Mittwoch informieren. Die Infektionszahlen sind zuletzt deutlich zurückgegangen. 

Skifahren in Österreich: Tourismusminister gegen Schließung der Skigebiete

Die österreichische Tourismusministerin, Elisabeth Köstinger (ÖVP), hat sich gegen die von Deutschland und Italien angeregte Schließung von Skigebieten bis nach dem Jahreswechsel ausgesprochen. „Wir lassen uns sicher nicht von einem anderen Land vorschreiben, wann wir was öffnen“, sagte sie dem Bayerischen Rundfunk am Dienstag. „Wir würden ja auch nie den Vorschlag liefern, dass man in Deutschland beispielsweise die Schulen schließen soll oder Friseurbetriebe.“
Derzeit sei man in Österreich in „einem wirklich starken Lockdown“, sagte Köstinger. Man plane „das Land behutsam Schritt für Schritt wieder hochzufahren“. Sie betonte, dass der Wintertourismus nicht zum „Sündenbock“ für die Coronainfektionen gemacht werden dürfe. Das Jahr habe den Menschen „extrem viel abverlangt“. Viele wollten nun „mal wieder rauskommen aus der Stadt“, sich erholen und Sport machen. Zuvor hatte sich schon Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz gegen eine europaweit abgestimmte Schließung der Skigebiete gewehrt.