Von kommenden Montag, den 24.08.2020 an, gilt in Österreich eine Reisewarnung für die folgenden beliebten spanischen Urlaubsinseln:
  • Mallorca
  • Menorca
  • Ibiza
Ob auch Formentera betroffen ist, war unklar. Für das spanische Festland gelten bereits strenge Einreiseregeln, wie das österreichische Außenministerium am Dienstag mitteilte
Wer ab Montag von den Balearen aus nach Österreich einreist, muss sich kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Mehr als 30 Reiseziele, darunter Portugal, Kroatien und Schweden, stehen derzeit auf der österreichischen Liste der Risikogebiete.

Österreichs Reisewarnung für Spanien bereits vor Verkündung bekannt

Medienberichten zufolge hatte die Regierung in Österreich eine Reisewarnung für ganz Spanien beschlossen. Wie das Portal oe24.at mit Verweis auf Regierungskreise berichtete, soll vor Reisen nach ganz Spanien gewarnt werden, inklusive der Balearen und Kanaren. Das würde auch die bei vielen beliebte Insel Mallorca einschließen.
„Auch in Österreich ist in den letzten Tagen leider Gottes ein massiver Anstieg der Infektionszahlen spürbar gewesen“, sagte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Dienstagabend. Die größte Gruppe sei die der Reiserückkehrer. „Der Ballermann ist der beste Freund des Coronavirus“, fügte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) mit Blick auf die berüchtigte Partymeile auf Mallorca hinzu.

Österreichs Reisewarnung für Kroatien: Rund 40.000 österreichische Urlauber betroffen

Eine Reisewarnung für das in Österreich beliebte Urlaubsland Kroatien hatte das Land erst am Wochenende ausgesprochen. Infolgedessen brachen zahlreiche Österreicher ihren Urlaub dort ab. Wieder zu Hause mussten sich viele von ihnen in häusliche Quarantäne begeben. Nach Schätzungen von oe24.at haben sich zum Zeitpunkt der Reisewarnung rund 40.000 Urlauber aus Österreich in Kroatien aufgehalten haben. Wie viele Einwohner Österreichs von einer Reisewarnung für Spanien betroffen wären ist Stand Dienstagnachmittag noch nicht klar.

Stuttgarts OB Kuhn: Zu viele Corona-Infizierte aus Ländern ohne Reisewarnung

Angesichts der stark steigenden Zahlen von infizierten Reiserückkehrern aus dem Kroatien-Urlaub fordert Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn schärfere Reaktionen von Bund und Land. „Gerade mit Hinblick auf das Reiseziel Kroatien muss etwas getan werden. Der Druck ist da“, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag. „Zu viele Reiserückkehrer kommen mit einer Infektion aus europäischen Ländern zurück, für die es noch keine Reisewarnung gibt.“

Kuhn fordert: Kroatien sofort als Risikogebiet einstufen

Kuhn schlug vor, Kroatien sofort zum Risikogebiet zu erklären, so wie es Österreich bereits vor wenigen Tagen getan habe. „Eine andere Option ist, statt ganzer Länder einzelne Regionen zu Risikogebieten zu erklären“, sagte das Stadtoberhaupt. Möglich sei auch eine Testpflicht für Reiserückkehrer, die aus Ländern oder Regionen mit einer hohen Infektionsgefahr zurückkehrten.

Coronavirus: Jede vierte Neuinfektion im Zusammenhang mit Urlaub

Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes stammt jede vierte registrierte Corona-Infektion der vergangenen rund zwei Monate aus dem Ausland und von Urlaubern. Bei insgesamt fast 3400 Fällen erreichte der Anteil der infizierten Rückkehrer 26 Prozent (Stand 17.8.). Fast eine Woche zuvor (12.8.) lag er noch bei 21 Prozent. Die meisten Fälle (23 Prozent) gehen zwar auf den Kosovo als Infektionsland zurück. Weitere etwa 15 Prozent stammen aber aus Kroatien, wo die Zahl der erkrankten Urlauber innerhalb einer Woche deutlich gestiegen ist.

Bayern und Baden-Württemberg wollen Kroatien zum Risikogebiet erklären

Angesichts der stark steigenden Zahlen von infizierten Reiserückkehrern aus dem Kroatien-Urlaub fordern Baden-Württemberg und Bayern, das osteuropäische Land zum Risikogebiet zu erklären. Die Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) und Markus Söder (CSU) hätten einen entsprechenden Schritt am Dienstag vereinbart, sagte ein Sprecher auf Anfrage im Stuttgarter Staatsministerium. Kretschmann habe kein Verständnis dafür, dass diese Entscheidung in Berlin bislang noch nicht getroffen worden sei.
Die Einstufung als Risikogebiet durch das bundeseigene Robert Koch-Institut bedeutet, dass für heimkehrende Urlauber eine Testpflicht auf das Coronavirus greift. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich in häusliche Quarantäne begeben. Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat.