Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigt sich nach Medienberichten besorgt. Wie die Bild mitteilte, warnte Merkel vor über 19.000 Infektionen am Tag. Die Deutsche presse Agentur bestätigte am Montagmittag diesen Bericht.
Corona-Zahlen in Deutschland: Merkel warnt vor Anstieg der Fallzahlen
Nach Bild-Informationen soll Bundeskanzlerin Merkel in einer Videoschalte des CDU-Präsidiums gesagt haben: „Wenn es so weitergeht, mit dem Trend, haben wir 19.200 Infektionen am Tag. Das ist wie in den anderen Ländern“ Deutschland müsse das Infektionsgeschehen eindämmen, so Merkel laut dem Bericht. Die Kanzlerin habe das hochrechnen lassen, wenn es einen exponentiellen Verlauf geben würde, hieß es auch nach Informationen der Deutschen presse Agentur.
Corona-Zahlen in Deutschland: So hoch ist die Zahl der Neuinfektionen am Montag
Am Montag meldete das bundeseigenen Robert Koch-Institut (RKI) 1192 Neuinfektionen. Der Höchststand der gemeldeten Neuinfektionen lag Ende März bei etwa 6000.
- Infizierte: Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 284.140 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI auf seiner Homepage bekannt gab (Stand Sonntag, 27.09.2020, 0 Uhr). Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 285.026 Infizierte.
- Tote: Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt jetzt bei 9457. Das sind fünf mehr als am Vortag. Die JHU meldet aktuell 9459 Tote.
- Genesene: Bis Sonntagmorgen hatten etwa 250.800 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Corona Deutschland: Merkel befürchtet Zahlen wie in Frankreich
Bei der Videokonferenz zwischen Merkel und den Länderchefs soll es um geeignete Maßnahmen gegen die steigenden Infektionszahlen gehen, vor allem mit Blick auf die anstehende kalte Jahreszeit. Priorität hätten Schulen, die Kindertagesstätten und die Wirtschaft, sagte Merkel. Man müsse lokale Infektionsherde sehr deutlich angehen, sonst habe man an Weihnachten Zahlen wie in Frankreich.
Frankreich ist von der Pandemie schwer getroffen. Der bisherige Höchstwert der täglichen Corona-Neuinfektionen wurde im Nachbarland am vergangenen Donnerstag mit mehr als 16.000 Fällen erreicht.
Coronaampel: Söder fordert Corona-Ampel für Deutschland
Söder sprach sich vor der Videoschalte mit Merkel, wie zuvor auch schon Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), für eine Art Corona-Warnampel aus. Notwendig sei ein einheitliches, verbindliches, verhältnismäßiges und verlässliches Regelwerk, das dann in ganz Deutschland gelte, sagte Söder am Montag in München. Zuvor hatte die „Süddeutsche Zeitung“ über sein Konzept für eine Ampel berichtet. Bei Überschreiten bestimmter Infektionszahlen würde diese auf Gelb oder Rot springen und entsprechende Maßnahmen würden in Kraft treten, wie Tests für Risikogruppen, weniger Zuschauer bei Sportveranstaltungen, weniger Teilnehmer bei privaten Veranstaltungen oder eine verschärfte Maskenpflicht etwa auf öffentlichen Plätzen.
Coronavirus Fallzahlen: Laschet für Ampel
Laschet hatte in der vergangenen Woche dem „Handelsblatt“ gesagt, man dürfe nicht nur auf die reinen Infektionszahlen schauen, sondern brauche in ganz Deutschland „ein standardisiertes Corona-Monitoring, das die Pandemieentwicklung kommunenscharf abbildet“. Damit hatte sich der CDU-Politiker hinter den Vorschlag seines Corona-Expertenrats gestellt, der sich ebenfalls für eine Ampel ausspricht. Ein Ampelsystem sei „natürlich ein Beitrag zur Diskussion der morgen auch geführt wird“, sagte Regierungssprecher Seibert mit Blick auf die Beratungen am Dienstag.
Coronaampel in Österreich - ein Vorbild für Deutschland?
Ampel-Modelle für mehr Übersicht in der Corona-Lage gibt es bereits in Österreich oder auch in Berlin. In der Hauptstadt gibt es drei Ampeln. Eine zeigt die Reproduktionszahl an, also wie viele Menschen ein Infizierter im Mittel ansteckt, eine weitere die Belegung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten und die dritte Ampel die sogenannte 7-Tage-Inzidenz, also die in den vergangenen sieben Tagen neu registrierten Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner.
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Corona-Regeln Berlin: Trotz steigender Zahlen kein Einschränkungen
Merkel äußerte am Montag allerdings Zweifel, dass die Berliner Landesregierung angesichts stark steigender Zahlen in der Hauptstadt ernsthaft versuche, Maßnahmen gegen die Ausbrüche einzuleiten. „Es muss in Berlin was passieren“, wurde die Kanzlerin zitiert.
Corona: Malu Dreyer für einheitlichen Katalog mit dezentralem Ansatz
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) spricht sich in der Debatte über die weitere Bekämpfung der Corona-Pandemie für einen bundeseinheitlichen Katalog von Schutzmaßnahmen mit dezentralem Ansatz aus. Mit Blick auf die Beratungen der Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Dienstag sagte Dreyer am Montag: „Ich werde mich für ein Alarmsystem zur situationsgerechten Corona-Eindämmung einsetzen, das einen dezentralen Ansatz für Kreise und Städte verfolgt.“
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