Am frühen Sonntagmorgen hat das Robert-Koch-Institut (RKI) neue Corona-Zahlen für Deutschland veröffentlicht. Demnach ist die Zahl der bekannten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland erneut gestiegen - allerdings minimal. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten nach Angaben des RKI bis Montagmorgen 561 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages - am Vortag waren 1445 Neuinfektionen gemeldet worden. Höher als am Mittwoch und Donnerstag lag der Wert zuletzt am 1. Mai mit 1639 registrierten Neuinfektionen.
Corona in Deutschland: Die Zahlen von Infizierten, Toten und Genesenen
Die Auswirkungen der Corona-Krise zeigen sich jeden Tag auch in den sich schnell wandelnden Zahlen. Hier ist eine Auflistung der aktuell vom RKI übermittelten Fallzahlen der Infizierten, Toten und Genesenen in Deutschland.
- So viele Infizierte gibt es in Deutschland: Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 224.014 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Freitagmorgen im Internet meldete (Datenstand 17.8., 00.00 Uhr).
- So viele Corona-Tote gibt es in Deutschland: Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben nun bei 9232..
- So viele Menschen in Deutschland sind genesen: Bis Freitagmorgen hatten 202.100 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Zahl der Neuinfektionen in Deutschland: Höhepunkt im April
Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuinfketionen hatte Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war nach den immer noch über 1000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigt sie wieder. Experten sind besorgt, dass es zu einem starken Anstieg der Fallzahlen kommen könnte, der die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Ansteckungsketten an Grenzen bringt.
R-Wert für Deutschland: So sieht die Reproduktionszahl laut RKI aus
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand Sonntag, 16.8.2020, 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,13. Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand Donnerstag, 13.8.2020, 0.00 Uhr, bei 1,06. Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Die R-Werte liegen nach RKI-Angaben seit Mitte Juli 2020 wieder bei 1 beziehungsweise leicht darüber. „Dies hängt mit einer größeren Anzahl kleiner Ausbrüche, aber auch mit den bundesweiten Fallzahlen zusammen, die seit den Lockerungen der Maßnahmen sowie durch zunehmende Fälle unter Einreisenden in den letzten Wochen stetig gestiegen sind“, hieß es.
RKI Dashboard: Aufschlüsselung der Zahlen für Bundesländer
Wer sehen will, wie die Entwicklung der Corona-Krise in den einzelnen Bundesländern wie etwa Bayern oder Baden-Württemberg und den darunter liegenden Kreisen aussieht, kann sich diese Daten auf dem Dashboard des RKI ansehen. Sie sind hier einsehbar.
Corona in Deutschland: Durchschnittsalter der Infizierten sinkt deutlich
Nach Monaten der Entspannung liegt sie nun bereits auf dem Stand von Anfang Mai - es sind inzwischen aber immer mehr junge Menschen, die sich anstecken. Das Durchschnittsalter der Infizierten ist in der vergangenen Woche auf 34 Jahre gesunken. Das sei „das niedrigste Durchschnittsalter seit Beginn“ der Pandemie, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Donnerstag im ZDF-„Morgenmagazin“. Zum Vergleich: Im April lag es noch bei etwa 50 Jahren.
Spahn wies zwar darauf hin, dass es wegen des jüngeren Alters der Infizierten nun auch weniger schwere Verläufe der Covid-19-Krankheit gebe. Er warnte aber: „Das heißt trotzdem, sehr, sehr wachsam miteinander zu sein, weil es eben doch dann zu oft auch schwerste Verläufe geben kann und eben auch Todesfälle - wenn wir nicht aufpassen, in der Familie, im Freundeskreis, auf der Arbeit.“ Zudem könnten jüngere Menschen ältere anstecken, etwa ihre Eltern und Großeltern oder als Heimpersonal Krankenhauspatienten und Altenheimbewohner.
Corona-Hotspot Kupferzell: Ergebnisse von Antikörperstudie vom RKI präsentiert
Wochenlang haben Mediziner und Forscher mehr als 2000 Menschen im Corona-Hotspot Kupferzell im Zuge einer Antikörperstudie befragt. Am Freitag (11 Uhr) will das Robert Koch-Institut (RKI) die Ergebnisse präsentieren. Die Gemeinde im Hohenlohekreis war besonders vom Coronavirus betroffen. Viele Menschen hatten sich bei einem Kirchenkonzert am 1. März angesteckt. Zwischen dem 20. Mai und dem 9. Juni führten die Wissenschaftler dort die Untersuchung „Corona Monitoring lokal“ durch.
Die Forscher wollen herausfinden, wie viele Menschen bereits Antikörper gegen das Virus gebildet haben. Außerdem erhoffen sie sich Erkenntnisse über den Anteil der Infektionen ohne Symptome. Sie wollen zudem erfahren, welche Menschen häufiger betroffen sind und wie oft eine Erkrankung so schwer verläuft, dass Betroffene ins Krankenhaus müssen.
In noch drei weiteren von Corona stark betroffenen Gemeinden soll die Studie laufen, darunter im oberbayerischen Bad Feilnbach, wo die Untersuchung schon abgeschlossen ist. Am 8. September soll es im niederbayerischen Straubing weitergehen. Der vierte Ort steht noch nicht fest. Insgesamt sollen die Daten von 8000 Menschen erhoben werden.
Corona Zahlen Deutschland: Epdemiologe warnt vor Großveranstaltungen
Der Leipziger Epidemiologe Markus Scholz rät angesichts steigender Infektionen in der Corona-Pandemie von einer Rückkehr zu Großveranstaltungen ab. „Die zweite Welle zeichnet sich deutlich ab, da wir nun über mehrere Wochen einen Anstieg der aktiven Infektionszahlen feststellen“, sagte Scholz der Deutschen Presse-Agentur. „Ich sehe daher aktuell keinerlei Spielraum für weitere Lockerungen – auch und gerade nicht für Großveranstaltungen.“
Bereits sich abzeichnende Effekte durch Reiserückkehrer sind laut Scholz „stark beunruhigend.“ Es müsse daher jetzt darum gehen, den Schulbetrieb zu normalisieren. „Wir sollten uns nun zunächst darauf konzentrieren, wie die Hygienekonzepte mit Lüften und Maskentragen in den Schulen funktionieren“, sagte der Professor.
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