Immer noch sind die Corona-Zahlen in Bayern hoch. Zahlreiche Städte und Kreise gelten als Hotspots. Die Landesregierung geht dagegen mit strengen Corona-Regeln vor. Es gilt unter anderem die „15-Kilometer-Regel“, die den Bewegungsradius in Hotspots einschränkt. Dabei stellen sich zahlreiche Fragen:
  • Wo gilt die 15 km Regel?
  • Welche Ausnahmen gibt es von der 15 km Regel?
  • Darf man trotz 15 km Regel seine Freundin besuchen?
  • Wie den 15 km Umkreis berechnen?

Corona Hotspots Bayern: Wo gilt die 15 km Regel?

Das Robert Koch-Institut zählt in Bayern noch in sieben Landkreisen und kreisfreien Städten eine Zahl von mehr als 200 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen einer Woche. Das geht aus Zahlen vom Montag mit Stand Mitternacht hervor. Vor einer Woche waren es noch 30 Landkreise und kreisfreie Städte.
  • Kreis Wunsiedel mit 294,5
  • Kreis Tischenreuth mit 254,0
  • Kreis Passau mit 225,3
  • Stadt Coburg mit 221,6
  • Kreis Regen mit 219,6
  • Kreis Berchtesgadner Land mit 209,6
  • Kreis Hof mit 204,6
Wie in Baden-Württemberg sind mittlerweile auch in Bayern drei Regionen unter die Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gerutscht.
  • Stadt Bamberg mit 46,5
  • Kreis Weilheim-Schongau mir 48,7
  • Stadt Kempten mit 49,2

15 km Regel Ausnahmen Bayern: Was ist ein triftiger Grund?

Nach der seit Montag geltenden Regelung dürfen Menschen sich nur noch 15 Kilometer weit von ihrem Wohnort wegbewegen, wenn der Inzidenzwert mehr als 200 beträgt. Ausgenommen davon sind triftige Gründe wie die Fahrt zur Arbeit, zur Schule oder anderen Betreuungseinrichtungen, ein Arztbesuch, Einkaufen oder der Besuch der Familie oder des Partners oder eines Gottesdienstes.

15 km Regel: Darf ich meine Freundin besuchen?

Ja, der Besuch bei Familie oder aber einem Lebenspartner ist ausdrücklich nicht von der 15-Kilometer-Regel betroffen.

Wie kann ich beweisen, dass ich einen triftigen Grund habe?

Wer von der Polizei kontrolliert wird, muss glaubhaft machen, dass bei ihm ein besonderer Grund vorliegt. Schriftliche Bescheinigungen etwa des Arbeitgebers sind zwar nicht zwingend, können aber laut Innenministerium hilfreich sein.

Ab wann gilt die 15 km Regel?

Die Regel gilt für Landkreise und kreisfreie Städte, in denen es mehr als 200 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gibt. Maßgeblich dafür sind die Werte des Robert Koch-Instituts (RKI), erstmalig ab Montag (00.00 Uhr). Das Bayerische Innenministerium veröffentlicht die betroffenen Regionen im Internet .

15 km Umkreis berechnen: Wie werden die 15 Kilometer gemessen?

Der 15-Kilometer-Radius bezieht sich immer auf den gesamten Wohnort, nicht auf die genaue Anschrift. Gerechnet wird ab der Ortsgrenze. Dabei kommt es auf die Luftlinie an und nicht auf die Zahl der tatsächlich gefahrenen Kilometer. Die Zeit hat eine interaktive Karte aufgelegt, mit der der Umkreis sichtbar gemacht werden kann.

Wie wirkt sich diese Regel aus?

Für touristische Tagesausflüge wird der Aktionsradius beschränkt. Wandern, Rodeln, Skifahren oder Spazierengehen ist dann nur noch im Umkreis von 15 Kilometern rund um den Wohnort möglich, ebenso der Besuch kultureller Stätten. Nicht betroffen sind Menschen, die etwa zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen unterwegs sind oder zum Beispiel ihr Kind in den Kindergarten oder zur Schule bringen wollen. Auch Gottesdienste gelten als triftiger Grund, den 15-Kilometer-Radius zu verlassen.

Darf ich Besuch von Leuten bekommen, die nicht in einem Hotspot leben?

Ja, das ist erlaubt. Allerdings können betroffene Landkreise oder kreisfreie Städte touristische Tagesausflüge in ihre Region untersagen.

Wann wird die 15-Kilometer-Regel in meiner Region wieder aufgehoben?

Dazu muss die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern binnen einer Woche sinken. Liegt dieser Wert seit mindestens sieben Tagen in Folge unter 200, kann die Kreisverwaltungsbehörde die Regel aufheben.

Was passiert, wenn ich gegen die 15-Kilometer-Regel verstoße?

Dann wird ein Bußgeld fällig, zum Beispiel mit 500 Euro. Von den Regelsätzen kann abgewichen werden.

Uwe Brandl will Überwachung mit Handydaten - Datenschutzbeauftragter lehnt das ab

Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber lehnt eine Überwachung des 15-Kilometer-Radius für Hotspots mittels Handy-Daten oder der Corona-Warn-App entschieden ab. Die Akzeptanz der Warn-App "würde schlagartig sinken und man würde Ressourcen und Zeit vergeuden", sagte Kelber der "Augsburger Allgemeinen" (Dienstagsausgabe). Die Corona-Warn-App sei technisch zur Überwachung der 15-Kilometer-Regel zudem völlig ungeeignet, wandte er sich gegen Vorstöße zur digitalen Überwachung der 15-Kilometer-Regelung.
Der bayerische Gemeindetagspräsident Uwe Brandl (CSU) hatte am Montagmorgen im Bayerischen Rundfunk gesagt, er könne sich zur Überwachung der 15-Kilometer-Regel auch die Nutzung von Handy-Daten vorstellen.

Corona BW: Diese Städte und Kreise liegen über einer Inzidenz von 200

Baden-Württemberg will die „15 Kilometer Regel“ aktuell nicht anwenden. Doch angesichts der steigenden Zahlen bringt Ministerpräsident Winfried Kretschmann Verschärfungen der Regeln im Februar ins Spiel. Aktuell (Freitag 22..1.) wären von der 15-Kilometer-Regeln in Baden Württemberg kein einziger Kreis betroffen. Den höchsten Inzidenzwert weist die Stadt Pforzheim mit 181 auf. Den niedrigsten Wert hat der Landkreis Tübingen mit 49.