- Die Corona-Zahlen in Bayern sind zuletzt gesunken, bleiben aber auf einem hohen Niveau
- Momentan infizieren sich vor allem Ungeimpfte mit dem Virus – doch auch Kinder, die sich nicht impfen lassen können, sind gefährdeter als andere
- Bisher empfiehlt die bundesweite Ständige Impfkommission (Stiko) eine Corona-Impfung für Kinder ab 12 Jahren
- In Sachsen ist bereits eine Kinderimpfung ab 5 Jahren möglich
- Doch Kita-Kinder sind unter dieser Altersgrenze, können also nicht geimpft werden
- Deshalb diskutiert die Bayerische Staatsregierung über ein Testkonzept in Kindertagesstätten
Entscheidung für Kita Testpflicht in Bayern
Das bayerische Kabinett beschloss am Dienstag, 07.12., neue Maßnahmen gegen die hohe Zahl an Corona-Infektionen im Land. Eine Maßnahme: die Testnachweispflicht für Kita-Kinder.
Denn: Unter Kindern ist die Sieben-Tage-Inzidenz besonders hoch. Nach den Weihnachtsferien müssen Eltern von Kindern ab einem Alter von einem Jahr drei Mal pro Woche einen Test nachweisen, wenn die Kinder eine Kindertagesstätte besuchen sollen. Wie können die Tests bei den Kleinkindern von den Eltern nachgewiesen werden?
- Tests können in der Einrichtung durchgeführt werden: durch Antigen- oder Pool-PCR-Tests (auch als Lolli-Tests bekannt)
- Selbsttets, wenn die Durchführung und das negative Ergebnis glaubhaft versichert werden.
Der Entwurf des Sozialministeriums werde laut Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) noch weiter ausgearbeitet.
Kritik an Entscheidung zur Testpflicht an Kitas in Bayern
Eltern und Grüne kritisierten die Entscheidung des bayerischen Kabinetts. Eltern merkten an, dass die Laborkapazitäten für die Tests unter Umständen nicht ausreichen könnten. Kritik für diese neue Regelung kommt auch von den Grünen: Die Ankündigung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU), flächendeckend Pooltests auch in Kitas einzuführen, entpuppe sich als Luftnummer. Dies gehe zu Lasten des Kita-Personals und auf Kosten der Sicherheit der Kinder.
Testpflicht Kita Bayern: Das sagt die Gewerkschaft GEW
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ist vor der Beratung der Staatsregierung über ein Corona-Testkonzept für Kindertagesstätten skeptisch. „Seit Mai fordern wir Lolli-Tests für Kitas, seit November auch für Personal und Kinder verpflichtend. Nun ist es Dezember, die Welle überrollt uns und die Staatsregierung reagiert gewohnt verspätet“, kritisierte der stellvertretende Landesvorsitzende Gerd Schnellinger. „Das alles hätte man sich sparen können, hätte man den Sommer genutzt.“
Die GEW befürchtete, dass das Kabinett nicht PCR-Pool-Tests, die die Gewerkschaft favorisiert, sondern Schnelltests vorschreiben wird. Diese seien für das Personal aufwendiger. „Wir sind ehrlich gesagt müde, immer wieder Pool-Tests und Luftfilter zu fordern“, sagte der Würzburger Kita-Leiter Christian Gündling. „Wie befürchtet, wird erst etwas getan, wenn es brennt.“ Das koste leider vielen Menschen die Gesundheit.
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