„Camping erfindet sich im Moment ein bisschen neu“, erklärt Roswitha Guggemos, Tourismus-Expertin im Landratsamt Alb-Donau. „Das Hotelzimmer mitten in der Natur wird immer beliebter.“ Das bestätigen auch die Zulassungszahlen der Reisemobile und der Ausbau vieler Stellplätze:
Woran erkennt man einen guten Stellplatz und welche Kosten kommen auf dich zu? Die Antworten auf diese Fragen, erfährst du hier:

Was ist der Unterschied zwischen einem Stellplatz und einem Campingplatz?

Ein Stellplatz ist im Gegensatz zum Campingplatz vor allem für Kurzurlauber geeignet. Denn ein Stellplatz ist oft nur ein Parkplatz, der die Grundausstattung wie Ver- und Entsorgung, Wasser und Strom bietet. Dafür sind Stellplätze oft sehr zentral gelegen oder gut an die Autobahn und den öffentlichen Nahverkehr angebunden.
„Ein Campingplatz liegt meist im Grünen und bietet auch andere Freizeitmöglichkeiten wie Schwimmbäder oder Minigolf an“, beschreibt Guggemoos. Außerdem sind Campingplätze für Langzeiturlauber ausgelegt und bieten sanitäre Anlagen sowie Gastronomie.

Woran erkenne ich einen guten Wohnmobil-Stellplatz?

Gerade wenn man mit einem Wohnmobil unterwegs ist, sollte der Platz geräumig und gut an den Verkehr angebunden sein. Supermärkte und Sehenswürdigkeiten sollten ebenfalls gut erreichbar sein. „Bei einem Stellplatz ist die Lage entscheidend. Außerdem kommt es auf die Ver- und Entsorgung an“, sagt Guggemoos. Bei der Ver- und Entsorgung spielen der Stromanschluss, Frischwasser und eine Station für die Entleerung der Chemietoiletten eine wichtige Rolle. An einigen Plätzen gibt es auch W-LAN.
Außerdem kann die Befestigung des Platzes wichtig werden. Regnet es tagelang eignet sich ein Platz auf einer Wiese weniger als einer auf einer befestigten Fläche. Je nach Reisezeit lohnt es sich, die Befestigung in die Planung mit einzubeziehen.

Wie viele Tage darf ich auf einem Stellplatz bleiben?

Die maximal erlaubte Aufenthaltsdauer auf den Stellplätzen ist unterschiedlich. Generell sind die Wohnmobil-Stellplätze für Kurzurlauber gedacht - Dauercamping ist demnach verboten. Auf dem Wohnmobil-Stellplatz in der Friedrichsau in Ulm darf man zum Beispiel nur drei Tage lang nächtigen. Dafür ist die Übernachtung kostenlos. In unserer Karte findest du genaue Information zu den Stellplätzen im Alb-Donau-Kreis:

Darf man auf einem Stellplatz auch zelten?

Bei klassischen Wohnmobil-Stellplätzen ist Zelten nicht erlaubt. Auch wenn das Zelt direkt neben einem Wohnmobil steht. Gemeinde und Städte im Alb-Donau-Kreis bieten allerdings auch Zeltplätze an. Zum Beispiel in Munderkingen, direkt an der Donau, in Erbach/Ersingen direkt an den Badeseen oder in Rottenacker.

Kann ich bei einem Stellplatz einen Platz reservieren?

In der Regel nicht. Im Gegensatz zu einem Campingplatz gibt es bei Stellplätzen meist keine Rezeption. Du kannst dich also einfach auf freie Plätze stellen. Fährst du wieder weg, auch wenn es nur für kurze Zeit ist, wird dein Platz nicht frei gehalten. Möchtest du auf Nummer Sicher gehen, dann kannst du bei einem Campingplatz nachfragen: „Campingplätze bieten oft Kurzzeitstellplätze zur Reservierung an“, rät Guggemoos.

Was kostet die Übernachtung auf einem Stellplatz?

Eine allgemeingültige Antwort auf diese Frage gibt es nicht, denn der jeweilige Betreiber entscheidet darüber, wie viel eine Übernachtung kostet. Die Kosten liegen im Schnitt allerdings unter denen der Campingplätze und werden in der Regel über Parkscheinautomaten entrichtet. In Blaubeuren kostet eine Übernachtung zum Beispiel zehn Euro.
Auch wenn du bei manchen Plätzen kostenlos übernachten kannst, fallen trotzdem Gebühren für die Versorgungsanlagen an. Zum Beispiel zahlen Camper in Ehingen 0,50 Euro für 50 Liter Trinkwasser.

Kann ich ganzjährig auf den Stellplätzen campen?

Die meisten Stellplätzen stehen ganzjährig zur Verfügung. Allerdings stellen einige Betreiber in den Wintermonaten die Wasserversorgung ab.

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