Eine Gruppe Jugendlicher war auf dem Weg zum Hauptbahnhof, als sie plötzlich Opfer eines Angriffs wurde: Der brutale Überfall am Dienstagabend in Ulm, bei dem ein 17-Jähriger lebensgefährlich verletzt wurde, schlägt Wellen weit über Ulm hinaus. Mit einer zerbrochenen Flasche soll ein Mann auf den Jugendlichen eingestochen haben. Er wurde im Krankenhaus notoperiert, seit Karfreitag (7.4.) ist klar, dass er nicht mehr in Lebensgefahr ist.
Die Kriminalpolizei hat für die Ermittlungen eine Sonderkommission eingerichtet, zudem ermittelt die Staatsanwaltschaft. Zwei Tage (6.4.) nach der Attacke wurden nun in einer gemeinsamen Mitteilung neue Erkenntnisse bekannt gegeben. Bereits seit Mittwoch besteht demnach ein Tatverdacht gegen einen 24-jährigen Mann, der am Mittwochabend gegen 20.30 Uhr durch die Kriminalpolizei an seiner Wohnanschrift in Ulm vorläufig festgenommen wurde.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand soll sich am Abend zuvor Folgendes abgespielt haben: Der jetzt Tatverdächtige hielt sich am Dienstagabend zusammen mit seinen Begleitern, zwei 23-jährigen Männern und einer 23 Jahre alten Frau, im Bereich der Unterführung der B10 in der Ulmer Weststadt auf. Die Personalien aller vier Personen hat die Polizei zwischenzeitlich ermittelt.
Im Bereich der Unterführung kam es gegen 23 Uhr zu einem Zusammentreffen zwischen dieser Gruppe aus vier Personen und der Gruppe aus drei Jugendlichen, zwei davon 17 Jahre, einer 16 Jahre alt.
Mit zerbrochener Flasche auf 17-Jährigen eingestochen
Der 24-Jährige soll nach ersten Erkenntnissen einem der 17-Jährigen mit der Faust ins Gesicht und dann mit einer Glasflasche auf den Kopf geschlagen haben. Der Jugendliche erlitt dadurch leichte Verletzungen. Doch dann ging der 24-Jährige noch brutaler vor: Bei dem Schlag zerbrach die Flasche, und mit dem Teil, den der 24-Jährige noch in der Hand hielt, soll er dann auf den zweiten 17-Jährigen eingestochen haben. Dadurch soll er den Jugendlichen am Hals schwer verletzt haben. Der Gesundheitszustand des 17-Jährigen wird auch nach einer Not-Operation durch die behandelnden Ärzte nach wie vor als kritisch beurteilt, heißt es in der Mitteilung weiter.
Am Karfreitag (7.4.) teilte das Polizeipräsidium Ulm auf Nachfrage mit, dass der 17-Jährige nicht mehr in Lebensgefahr ist. Er werde aber weiter im Krankenhaus behandelt und es sei noch unklar, ob er bleibende Verletzungen davontragen werde.
Der 24-jährige Verdächtige wurde am Donnerstag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ulm dem zuständigen Haftrichter beim Amtsgericht vorgeführt. Dieser erließ einen Haftbefehl, der Tatverdächtige befindet sich in einer Justizvollzugsanstalt in Untersuchungshaft.
Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft Ulm und Polizei dauern an – insbesondere auch zu den Hintergründen der Tat.