Über sieben Milliarden Tonnen Abfall fallen laut Umweltprogramm der Vereinten Nationen weltweit jedes Jahr an. Wenn etwas nicht mehr gebraucht wird, wird es meist weggeworfen: Das T-Shirt passt nicht mehr, das Kleid ist nur einmal getragen, das fast unbenutzte, gute Geschirr von Oma, Spielsachen der Kinder, aus denen sie herausgewachsen sind und dieser eine Stuhl, der einfach nicht mehr zur Inneneinrichtung passt. Eigentlich doch viel zu schade, um es wegzuwerfen. Doch was ist die Alternative? Wer Waren über Online-Portale anbietet, muss teils viel Mühe hineinstecken, um tatsächlich auch etwas dafür zu bekommen. Für manche Produkte findet sich gar kein Abnehmer. So landen sie häufig doch im Müll.

Abfall vermeiden

Für das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) keine Lösung: „Wir müssen neue Wege gehen. Jede und jeder Einzelne kann durch sein Verhalten mitwirken. Dabei gibt es natürlich unzählige Möglichkeiten, Abfall zu vermeiden.“ Denn während Bundesministerin Svenja Schulze die Kreislaufwirtschaft in Deutschland lobt, sind die Abfallmengen deutlich zu hoch. Abfall zu vermeiden schont Ressourcen, Menschen und Umwelt und spare Geld, fügt sie hinzu.
Abfallvermeidung sei eine Gemeinschaftsaufgabe, die sowohl im Handel, der Wirtschaft als auch im alltäglichen Leben angegangen werden, so das Ministerium. Als Beispiele werden unter anderem genannt: Produkte wertschätzen und lange nutzen, nachhaltige Verbraucherentscheidungen ermöglichen. Das ist auch der Gedanke hinter den zahlreichen Verschenk- und Tauschangeboten sowie Repair Cafés in Baden-Württemberg.
In Albstadt gibt es seit 2018 eine Warentauschbörse der Albstädter Grünen. Am Samstag, 11. Februar, laden die Organisatorinnen Anita Wehrle-Garanpour, Julia Hölle, Sabrina Hipp und Susanne Feil zur vierten Ausgabe in die Ebinger Festhalle, Hohenzollernstraße 10, ein. Von 10 bis 12 Uhr nimmt das Tauschbörsen-Team gut erhaltene Waren entgegen. Nach vorheriger Absprache ist die Abgabe auch schon am Freitag, 10. Februar, von 17 bis 18.30 Uhr möglich.
Der Idee „Tauschen statt neu kaufen“ folgend, gibt es von 10 bis 13 Uhr die Möglichkeit, exakt diesen Waren kostenlos ein neues zu Hause zu geben. „Im Prinzip soll die Börse so über die Bühne gehen, wie wir sie mittlerweile schon dreimal mit großem Erfolg durchgeführt haben“, sagt Susanne Feil. Unterstützt wird das Team nicht nur vom eigenen Ortsverband, sondern auch vom Kreisverband der Grünen und dem Albstädter Unternehmen Korn Recycling, selbst Experte in Sachen Recycling. Als Kooperationspartner versorgt das Progymasium Tailfingen alle Gäste mit Kaffee, Kuchen und belegten Brötchen. Außerdem sammelt die Nabu-Gruppe Albstadt alte Handys für nachhaltige Zwecke und informiert über ihre Arbeit und Projekte. Die Caritas Schwarzwald-Alb-Donau bietet gut erhaltene Kleidung und informiert über den Strom-Spar-Check.

Warentauschtag in Albstadt – was wird getauscht?

Getauscht werden saubere Oberbekleidung, Schmuck und Accessoires, Heimtextilien wie Bettwäsche und Vorhänge, Haushaltsgegenstände vom Geschirr bis zum (funktionierenden) Elektrogerät, Kleinmöbel, Spielwaren, Bücher und Medien, Dekorationsgegenstände und Unterhaltungselektronik. Weiterhin werden zum zweiten Mal auch Pflanzen getauscht. Zudem können die Besucherinnen und Besucher an einer Pinnwand größere Artikel wie Fahrräder, Möbel, Waschmaschinen, Kühlschränke, Fernsehapparate, Fahrzeugzubehör und sonstige sperrige Sachen zur unentgeltlichen Abholung anbieten. (gerne mit Bild). Nicht getauscht werden Computer und Zubehör, Schuhe, Unterwäsche, VHS-Kassetten.

Info Anmeldung für die frühzeitige Warenabgabe am Freitag sowie weitere Informationen gibt es bei Anita Wehrle-Garanpour, per E-Mail an warentauschtag.albstadt@gmail.com oder telefonisch unter (0 74 31) 24  52. Auch freiwillige Helferinnen und Helfer können sich bei Wehrle-Garanpour melden, teilt die Gruppe mit.

NABU-Gruppe sammelt Handys für Hummel, Biene und Co.

420 alte Handys hatte die Albstädter Gruppe des Naturschutzbundes (Nabu) bei der Tauschbörse vergangenes Jahr für den Nabu-Insektenschutzfonds gesammelt. Aus dem Fonds werden Projekte gefördert, die sich um den Schutz unserer Insekten kümmern.

Auch dieses Jahr können Smartphones beim Warentauschtag in Ebingen abgegeben werden. Die Nabu-Gruppe wird mit einem Infostand vor Ort sein.
Mit einem zurückgegebenem Altgerät sorgt man gleich doppelt für mehr Umweltschutz, teilt die Ortsgruppe mit: Zum einen stellt man sicher, dass Rohstoffe wiederverwertet werden und Schadstoffe nicht auf dem Müll landen. Zum anderen bekommt der Nabu vom Mobilfunkunternehmen Telefónica für jedes Handy einen Obolus, der direkt in den Insektenschutzfonds fließt.
Allein 2022 wurden etwa 187 000 Handys bei den NABU-Sammelstellen abgegeben. Ein Sammelsystem wird von der Albstädter Gruppe gerade aufgebaut. Bisher können ausgediente Handys im Weltladen in der Oberen Vorstadt 25 und beim Nabu in der Lautlinger Straße 174 abgegeben werden. Weitere Annahmestellen in anderen Gemeinen werden noch gesucht. Gerne können auch Firmen eine Sammelbox bekommen, heißt es vonseiten des Nabu.
Pluspunkt für „albPlus“-Nutzer: Für jedes abgegebene Handy bekommt man am Warentauschtag von der Nabu-Gruppe ein Samentütchen.