Je früher, desto besser – dieses Motto kann für viele Lebensbereiche herangezogen werden. Es gilt laut Helmut Maas, Inhaber des TUI ReiseCenters in Albstadt-Ebingen, auch für Reisebuchungen. Für die Osterferien, aber noch mehr die Pfingstferien, seien die Angebote nicht mehr ganz so üppig, sagt er. „Es kommt immer darauf an, wo die Kundinnen und Kunden hinwollen und wieviel sie bereit sind auszugeben“, erklärt er.
Die Preise gingen tendenziell nach oben, je näher die entsprechenden Reisezeiten kommen. Vor allem für Pfingsten hätten viele ihren Urlaub schon gebucht. „Während es auf Mallorca erst kürzlich noch geschneit hat und auch an Ostern noch kühl sein kann, kann man für Pfingsten schon einen Badeurlaub dort planen“, erklärt er. Außerdem seien die Pfingstferien schlicht länger und Urlaubsziele deshalb auch begehrter.
Nächste Frist: 26. April
Das Buchungsportal FeWo-direkt hat genau analysiert, bis wann welche Urlaubszeiten gebucht werden sollten, bevor das Angebot deutlich knapper wird. Für die Osterferien ist die errechnete Frist schon vorbei, hier setzten die Experten des Portals den 20. Februar an. Wer eine gewisse Auswahl haben möchte, sollte den Pfingsturlaub demnach bis Mitte März unter Dach und Fach haben. Für die Sommerferien gelte der 26. April als Stichtag, für die Herbstferien der 24. Juli.
Für besonders beliebte Urlaubsregionen seien diese Fristen allerdings schon etwas knapp. Mitte Januar waren laut Daten von FeWo-direkt für Juli 2023 sowohl für Schleswig-Holstein als auch die Balearen noch rund die Hälfte der Ferienunterkünfte frei. Ende Februar vergangenen Jahres waren für Juli 2022 nur noch 35 Prozent der Ferienunterkünfte auf den Balearen verfügbar und in Schleswig-Holstein für den gleichen Aufenthaltszeitraum nur noch 30 Prozent.
„Um nicht leer auszugehen, machen sich viele Familien schon frühzeitig auf die Suche nach einer passenden Ferienunterkunft“, sagt Wolfgang Pagl, Leiter Ferienvermietungen bei FeWo-direkt. „Die Erfahrungen aus den vergangenen Pandemiejahren haben gezeigt, dass Frühbucherinnen und Frühbucher aus einem viel größeren Angebot wählen können und damit deutlich bessere Chancen haben, ein Feriendomizil mit der gewünschten Ausstattung und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden.“
Frühbucher-Rabatte für Reisewillige
Derzeit können Reisewillige auch noch in den Genuss von Frühbucher-Rabatten kommen, viele große Anbieter gewähren diese für Sommerreisen bis Ende März, teilweise auch gestaffelt, je nachdem, wie viele Tage man vor der Reise bucht.
Mit frühen Buchungen hat es auch Helmut Maas in Ebingen zu tun. „Die Nachfrage war in den ersten beiden Monaten dieses Jahres schon sehr gut“, sagt er. Anscheinend holen viele Menschen immer noch die Corona-Jahre nach, in denen Verreisen schwierig war. „Wir fragen uns, ob es wirklich mehr Buchungen sind oder ob viele Menschen nun einfach früher buchen“, sagt Maas. Das könne er erst im Sommer beantworten. Anfang letzten Jahres seien die Kunden noch eher zurückhaltend gewesen, „das ist schwer vergleichbar“.
Festland oder Insel?
Wer nicht ganz so frühzeitig buchen will oder kann, der findet – mit ein wenig Flexibilität – auch mit geringerem Vorlauf eine Ferienunterkunft, erklärt Pagl: „Die lange Vorausbuchungsfrist gilt vor allem für stark nachgefragte Reiseziele wie die deutschen Nord- und Ostseeinseln. Auf dem deutschen Festland ist die Buchungslage immer entspannter.“ Das gilt auch international: So seien in der Provinz Barcelona zu diesem Zeitpunkt noch mehr Ferienhäuser frei als auf den gegenüberliegenden Inseln Mallorca, Ibiza und Menorca.
Auch Maas erklärt, dass es „selbstverständlich noch viele Angebote gebe“, aber natürlich sei es besser, früher zu suchen und zu buchen. Das im Reisebüro und nicht selbstständig im Internet zu tun, habe Vorteile, erklärt er. „Wir sind Ansprechpartner mit viel Know-how. Dazu können wir fast alle Angebote zum gleichen Preis bieten wie die Anbieter im Netz“, sagt er. „Wird beispielsweise ein Flug verlegt oder die Flugzeiten geändert, kümmern wir uns darum – und die Kunden landen nicht in einem anonymen Call-Center“.
46
Prozent der Deutschen will in diesem Jahr die gleiche Ferienunterkunft wie im vergangenen Jahr buchen. Das sind deutlich mehr als zuvor.