Es ist eine wegweisende Entwicklung, die Albstadt anstrebt. Ebingen – ohnehin von vielen Albstädtern als Zentrum angesehen – soll zu einer modernen Innenstadt entwickelt werden. Wie bedeutend eine erfolgreiche Umsetzung des Zielbilds für die Gesamtstadt Albstadt sein kann, wurde am Donnerstagabend auch aus den Statements der Gemeinderatsfraktionen deutlich.
Für die CDU als größte Fraktion sprach Roland Tralmer. „Mit diesem Beschluss fassen wir eine strategische Weichenstellung nicht nur für Ebingen, sondern für die gesamte Stadt.“ Die intensive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger „führt auch zu einer großen Verpflichtung: Es darf nicht dazu kommen, dass die Bürger den Eindruck gewinnen, es wird nichts zeitnah umgesetzt“, so der Fraktionsvorsitzende. Man habe noch einen steinigen Weg vor sich – aber Tralmer sehe viele Menschen, die eine Schippe in die Hand nehmen.

Imaginärer Spaziergang im Jahr 2033

Mit der Entwicklung Ebingens habe man sich einer tollen Herausforderung angenommen. Das sagte Manuela Heider, Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler. Sie lobte die CIMA Beratung und Management GmbH dafür, den Prozess aus unterschiedlichen Perspektiven angestrebt zu haben. „Wichtig ist uns, dass wir mit dem heutigen Beschluss lediglich einen Orientierungsrahmen festlegen, der noch flexibel angepasst werden kann.“ Für Thilo Frizenschaf von „Wir sind Albstadt“ ist der wichtigste Aspekt, dass der ÖPNV aus der Fußgängerzone rauskommt. „Auch, dass die Events künftig im Bürgerturmpark stattfinden, ist ein Vorteil. Hier braucht es eine klare Linie.“
SPD-Stadträtin Lara Herter entführte ihre Kolleginnen und Kollegen im Gremium auf einen imaginären Spaziergang im Jahr 2033. Die einstigen Angsträume in der Stadt sind vergessen, die Quartiere sind verkehrsberuhigt, in der unteren Vorstadt herrscht die Atmosphäre einer Universitätsstadt. „Sie sehen, ich habe eine kräftige Portion Optimismus bis hin zur Utopie“, sagte Herter. Doch ohne kreative Ideen, wie man dem Leerstand in der Innenstadt entgegnet, sei wenig gewonnen. „Der Onlinehandel hat gewaltigen Einfluss auf Städte. Das ist leider Realität.“ Ihr Vorschlag: Städtische Einrichtungen wie die Kunst- und Musikschule in die Ebinger City holen.
Für Jürgen Kiefer von der Fraktion der Grünen ist der Beschluss der „Anpfiff für ein entscheidendes Spiel. Ein Aufstiegsspiel. Und wenn uns das gelingt, spielen wir in zehn Jahren in einer höheren Liga.“ FDP-Sprecher Ulrich Deufel sieht in der Bürgerschaft „großes Interesse, das uns ein Ansporn sein soll“.