Wie bitter. Der VfB Stuttgart ist tatsächlich abgestiegen. Zum dritten Mal in seiner Geschichte, zum zweiten Mal binnen drei Jahren. Was für ein Desaster. Wer in der Bundesliga-Saison nur ganze 28 Pünktchen sammelt, es mit dieser mageren Ausbeute dank glücklicher Umstände dennoch in die Relegation schafft und dort in zwei Spielen gegen einen Zweitligisten scheitert – nun ja, der hat den Klassenerhalt nicht verdient. Punkt.
Der VfB hat sich selbst ins Aus geschossen – mit Ansage. Das muss man erst mal schaffen bei diesen guten finanziellen Rahmenbedingungen und Möglichkeiten in Stuttgart, bei solch einer Fan-Unterstützung, einem Zuschauerschnitt jenseits der 50.000 pro Heimspiel. Der Abstieg des VfB ist Resultat eines Versagens auf vielen Ebenen. Miserables Management, verfehlte Kaderplanung, keine Kontinuität in der Vereinsführung, die Aufzählung ließe sich noch ein Weilchen weiterführen.

VfB-Verantwortliche: Nicht aus den Fehlern des Abstiegs 2016 gelernt

Vor allem haben die Verantwortlichen nicht aus den Fehlern des Abstiegs 2016 gelernt, stattdessen schnell den Mund wieder zu voll genommen und Erwartungen geweckt, die die Mannschaft nie erfüllen konnte. Zur Erinnerung: Der Fünfjahresplan des Präsidenten Wolfgang Dietrich sah nach dem geglückten Wiederaufstieg vor, den VfB von 2020 an wieder konstant im oberen Tabellendrittel der Bundesliga zu etablieren. Dieses Vorhaben ist, man muss es klar und deutlich sagen, krachend gescheitert. Der Imageschaden ist immens, die finanziellen Einbußen werden gewaltig sein. Bis zu 40 Millionen Euro dürften dem Klub in Liga zwei weniger zur Verfügung stehen.
Nun ist ein weiterer Neustart nötig. Ob dieser vor diesem Hintergrund im Fußball-Unterhaus gelingt, ist fraglich.