Angeführt von Rückkehrer Jonas Hofmann hat Borussia Mönchengladbach seine Mini-Krise beendet. Der zuletzt verletzte WM-Kandidat meldete sich mit einem Blitztor beim 3:1 (2:1) am Freitagabend gegen den VfB Stuttgart eindrucksvoll zurück, nach zuvor drei Niederlagen in Folge sprang Gladbach für eine Nacht auf Rang sieben. Dem VfB droht dagegen bis Sonntag die Rückkehr auf den Relegationsplatz der Fußball-Bundesliga.
Nationalspieler Hofmann (4.), Top-Torjäger Marcus Thuram (25.) und Patrick Herrmann (90.+4) trafen zum fünften Sieg im siebten Heimspiel der Borussia. Der VfB wartet dagegen trotz des Anschlusstreffers von Tiago Tomas (35.) auch unter Interimstrainer Michael Wimmer weiter auf den ersten Auswärtssieg im Kalenderjahr 2022.
„Endlich die Null halten“ wollte Gladbach-Coach Daniel Farke nach zuletzt zu vielen Gegentoren eigentlich. Seine Elf legte dann gleich mal den Vorwärtsgang ein, der erste Angriff saß: Nach einer Flanke von Alassane Plea traf Hofmann per Direktabnahme zum bislang schnellsten Gladbacher Saisontor. Die Stuttgarter hatten den Start der Partie verschlafen – wieder einmal.
Ohne den verletzten Hofmann hatte die Borussia zuletzt zweimal verloren, nun kehrte der 30-Jährige sofort in die Startelf zurück und empfahl sich keine drei Wochen vor dem ersten WM-Spiel der deutschen Nationalmannschaft für einen Platz in der DFB-Elf. Auch bei Pleas folgender Großchance (15.) war Hofmann beteiligt.
Der VfB versteckte sich jedoch zwar keineswegs und sendete durch Tomas, dessen hoher Ball auf die Latte fiel, ein Lebenszeichen (11.). Die aktivere Mannschaft war aber die Borussia, die prompt nachlegte. Nach einem überragenden Spielzug über Ramy Bensebaini und Plea landete der Ball bei Thuram, der zu seinem neunten Saisontor einschob und sich an die Spitze der Torjägerliste setzte.
Weil Tomas nach einer schönen Einzelaktion noch vor der Pause für den VfB verkürzte, blieb die Partie spannend. Gladbachs Ersatztorhüter Tobias Sippel, der zuletzt mehrfach unglücklich agiert hatte, war gegen den platzierten Flachschuss des Stuttgarter Angreifers chancenlos. Der VfB bekam nun Oberwasser und drängte bis zur Pause sogar auf den Ausgleich. Doch dieser wollte einfach nicht gelingen.
Auch nach dem Seitenwechsel investierte das Farke-Team zunächst mehr in das Spiel, Stuttgart blieb mit seinen Kontern aber brandgefährlich. Chris Führich (53.) hatte die Chance zum Ausgleich in einer nun intensiven und offenen Partie. Weil die Borussia die Bälle zu schnell herschenkte, bekam der VfB sogar über weite Strecken ein Übergewicht im Mittelfeld.
Ein Kopfball von Stuttgarts Kapitän Wataru Endo (76.) strich knapp am Tor vorbei, eine Großchance von Serhou Guirassy (83.) vereitelte Gladbachs Torwart Tobias Sippel stark. Das hätte eigentlich der Ausgleich sein müssen. Dann machte der soeben eingewechselte Patrick Herrmann mit seinem Tor alles klar für in der Nachspielzeit. 

Schwere Aufgaben für die Konkurrenten

Schwere Aufgaben am 13. Bundesliga-Spieltag für die anderen Klubs als VfB-Nachbarn in den unteren Regionen: Schlusslicht Schalke, auswärts sieglos, tritt an diesem Samstag (18.30 Uhr) beim starken Aufsteiger Werder Bremen an, der Tabellenvorletzte VfL Bochum muss zu den viertplatzierten Dortmundern (Samstag, 15.30 Uhr). 
Hohe Hürde auch für Hertha BSC Berlin an diesem Samstag (15.30 Uhr) gegen einen FC Bayern München auf dem Höhenflug – mit den Rückkehrern Manuel Neuer im Tor und Leroy Sané im offensiven Mittelfeld. Bayer Leverkusen hat dann am Sonntag (15.30 Uhr/alle Sky) Tabellenführer Union Berlin zu Gast.