Es ist schon ein wenig verkehrte Welt: Als der VfB in Abstiegsgefahr Tayfun Korkut aus dem Hut zauberte, gab’s einen Sturm der Entrüstung unter den Fans. Wie kann man nur einen Trainer holen, der lange weg war aus dem Bundesliga-Geschäft und kaum je überzeugte? Und siehe da: Prompt lief’s mit Korkut. Zunächst.
Seinem Nachfolger Markus Weinzierl schlug kein Unmut entgegen. Obwohl er seit 15 Monaten ohne Job und nach den
Achtungserfolgen beim FC Augsburg auf Schalke gleich gescheitert war, wird dem 43-Jährigen in Stuttgart die Wende zugetraut. Doch nun das: Fehlstart mit zwei krachenden 0:4-Pleiten, erst gegen Dortmund, dann in Hoffenheim. Im ersten Fall nach extrem frühem Rückstand, im zweiten nach extrem frühem Platzverweis. Pech – so kommt der VfB nicht weg vom Tabellenende.
Achtungserfolgen beim FC Augsburg auf Schalke gleich gescheitert war, wird dem 43-Jährigen in Stuttgart die Wende zugetraut. Doch nun das: Fehlstart mit zwei krachenden 0:4-Pleiten, erst gegen Dortmund, dann in Hoffenheim. Im ersten Fall nach extrem frühem Rückstand, im zweiten nach extrem frühem Platzverweis. Pech – so kommt der VfB nicht weg vom Tabellenende.
Glückt der Befreiungsschlag?
Heute ist für Weinzierls Mannschaft die Stunde der Wahrheit. Am Abend (20.30 Uhr/Eurosport Player) geht’s gegen den Tabellensiebten Eintracht Frankfurt. Es braucht einen Befreiungsschlag. Aber das wird schwer. Die große Frage ist: Kann die labile VfB-Elf bestehen gegen eine bemerkenswerte Offensive mit den Top-Torschützen Luca Jovic (7 Saisontreffer) und Sebastian Haller (6)? Die eigene Abschluss- und Abwehrschwäche, das Fehlen von Außenverteidiger Emiliano Insua (Rot-Sperre) und zunehmende Unsicherheit erschweren es zusätzlich, Unkonzentriertheiten zu minimieren.
Weinzierl ist vorsichtig geworden: „Es ist klar, was auf dem Spiel steht und was unsere Aufgabe ist“, sagte er gestern bei der Pressekonferenz. „Es ist doch
logisch, dass wir vor einem super Publikum, vor ausverkauftem
Stadion gewinnen wollen. Aber die Spiele sind alle eng, da brauchst du das nötige Glück.“ Gerade weil die Bedeutung der Auftaktpartie dieses zehnten Spieltags so groß ist, versucht Weinzierl, Druck herauszunehmen, fordert Geduld: „Wenn nicht jetzt, dann geht es auch weiter, dann müssen wir in Nürnberg
gewinnen. Versprechen kann man schon mal gar nichts. Zumindest in der Bundesliga.“
logisch, dass wir vor einem super Publikum, vor ausverkauftem
Stadion gewinnen wollen. Aber die Spiele sind alle eng, da brauchst du das nötige Glück.“ Gerade weil die Bedeutung der Auftaktpartie dieses zehnten Spieltags so groß ist, versucht Weinzierl, Druck herauszunehmen, fordert Geduld: „Wenn nicht jetzt, dann geht es auch weiter, dann müssen wir in Nürnberg
gewinnen. Versprechen kann man schon mal gar nichts. Zumindest in der Bundesliga.“
Nach dem Pokal-Aus des Titelverteidigers Frankfurt in der ersten Runde in Ulm zählte der Österreicher Adi Hütter, als Coach ein Liga-Neuling, zum Favoritenkreis für den ersten Trainerrauswurf. Während ihm die Trendwende gelang, erwischte es Korkut, dessen Team im DFB-Pokal ebenfalls ausschied. Weinzierl kann sich ganz auf den Abstiegskampf konzentrieren.
„Wichtig ist, dass man ruhig bleibt, nicht nur Schwächen und Niederlagen sieht“, sagte er gestern. Doch gerade der VfB mit seinen gehobenen Ansprüchen ist bekanntermaßen nicht eben als Hort der Ruhe bekannt, wenn’s schlecht läuft. Gelingt kein Punktgewinn, droht schon im zweiten Heimspiel ein Pfeifkonzert. Verkehrte Welt? Nicht in Stuttgart. Hier ist die Zeit für Entschuldigungen schnell aufgebraucht.
Ex-Weltmeister erwartet mehr Fußball-Kompetenz
Guido Buchwald wünscht sich beim VfB neben Sportvorstand Michael Reschke mehr Sachverstand an verantwortlichen Stellen. „Mir wäre eine breitere sportliche Kompetenz sehr wichtig. Es ist schwierig, wenn alles an einer Person festgemacht wird“, sagte der Ex-Weltmeister bei Sport1. Er selbst zählt zum VfB-Aufsichtsrat.