Mit 30 Punkten aus den bisherigen 18 Spielen hat der 1. FC Heidenheim die zu diesem Zeitpunkt erfolgreichste Spielzeit in der Klubhistorie der zweiten Bundesliga hingelegt. Doch wenn es um einen der drei Spitzenplätze für den möglichen Sprung in die Beletage des deutschen Fußballs geht, spricht bislang kaum jemand von den Kickern von der Ostalb. Am heutigen Dienstag endet die Winterpause mit dem Ruhrpottduell VfL Bochum gegen MSV Duisburg.
Glaubt man den Prognosen der Experten, sind die beiden direkten Aufstiegsplätze schon an den Hamburger SV und den 1. FC Köln vergeben. „Das sind die Top-Favoriten. Sie spielen von den wirtschaftlichen Möglichkeiten in einer ganz anderen Welt als der Rest. Beide können sich auf dem Weg zurück in die Bundesliga nur selbst ein Bein stellen“, meint Heidenheims Vorstandsvorsitzender Holger Sanwald. Zumal sowohl Spitzenreiter HSV mit Berkay (VfB Stuttgart) als auch die Geißbock-Elf mit Johannes Geis (FC Schalke 04) und Florian Kainz (Werder Bremen) in der Winterpause hochkarätig personell nachgelegt haben.
Diekmeier gegen Ex-Klub HSV
Auch der abstiegsgefährdete SV Sandhausen versucht, rechtzeitig den Rettungsanker zu werfen. Für mehr Stabilität in der Abwehr soll der zuletzt vereinslose Dennis Diekmeier sorgen. Er feiert dann am Mittwoch (20.30 Uhr) ausgerechnet im Spiel bei seinem Ex-Verein Hamburger SV, wo er acht Jahre gespielt hat, seinen Einstand für die Nordbadener. SVS-Trainer Uwe Koschinat hat die Marschroute für den Kampf um den Klassenerhalt mit markigen Worten vorgegeben: „Wir müssen kriegerischer werden.“
Von großen Tönen und markigen Sprüchen weit entfernt ist der 1. FC Heidenheim vor dem Spiel am Mittwoch (20.30 Uhr) gegen den punktgleichen Tabellennachbarn Holstein Kiel. „Ich weigere mich strikt, mich zu weit aus dem Fenster zu lehnen. Die Mannschaft ist gewachsen, und wir befinden uns auf dem absolut richtigen Weg. Wir werden aber deshalb unsere Zielsetzung nicht ändern“, betont FCH-Trainer Frank Schmidt. Die magischen 40 Zähler und den vorzeitigen Klassenerhalt haben die Verantwortlichen nach der vergangenen Zittersaison auf dem Schirm. „Ich beschäftige mich nicht mit Platz drei. Dadurch gewinnst du nichts“, ergänzt auch Holger Sanwald.
Im Gegensatz zu 14 der 17 Ligakontrahenten haben die Heidenheimer bisher keine Verstärkung für die entscheidende Saisonphase dazu geholt. Wobei immer noch die Verpflichtung von Offensivakteur Robert Leipertz, von 2014 bis 2016 schon überaus erfolgreich für Heidenheim im Einsatz, ein Thema vor dem Schließen der Transferliste am Donnerstag um 18 Uhr ist. Sanwald: „Ich bin relativ optimistisch, dass das vielleicht doch noch klappt. Das ist dann aber schon ein Transfer im Hinblick auf die nächste Saison.“ Leipertz konnte sich bekanntlich beim FC Ingolstadt nicht durchsetzen und fällt momentan mit einem Sehnenriss auch länger aus.
Dagegen wurde Mittelfeldspieler Kolja Pusch (Vertrag bis Juni 2020) vom FCH bis zum Saisonende an Admira Wacker Mödling, Schlusslicht der ersten österreichischen Liga ausgeliehen. Zudem wechselt Stürmer Kevin Lankford (hatte Vertrag bis Juni 2019) sofort zum Ligakonkurrenten FC St. Pauli.