Das rheinische Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln am Mittwoch (18.30 Uhr/Sky) wird vor leeren Rängen ausgetragen. Das gab die Stadt Mönchengladbach am Dienstag bekannt. Damit reagieren die Behörden auf das grassierende Coronavirus.
Es ist das erste Geisterspiel der Bundesliga-Geschichte. Zuvor hatten nur Spiele der 2. Liga oder niedrigerer Spielklassen ohne Zuschauer stattgefunden. Das Rheinderby sollte ursprünglich am 9. Februar angepfiffen werden, wurde aber wegen des Sturmtiefs „Sabine“ verschoben. „Wir bedauern es sehr, dass es zu dieser Entwicklung gekommen ist, folgen aber selbstverständlich den Vorgaben des Landes, das sich diese Entscheidung sicher nicht leicht gemacht hat“, sagte Mönchengladbachs Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners (CDU).

Kommender Bundesliga-Spieltag findet wohl ohne Zuschauer statt

Es wird erwartet, dass am Wochenende auch der komplette 26. Spieltag in der Bundesliga ohne Zuschauer stattfinden soll. Davon wäre auch das Revier-Derby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 betroffen. Das Champions-League-Spiel der Dortmunder am Mittwoch (21.00 Uhr) bei Paris Saint-Germain findet ebenfalls vor leeren Rängen statt.

Fehlende Zuschauereinnahmen: DFL will unter Umständen Gelder an Klubs verteilen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte am Sonntag wiederholt die Absage von Veranstaltungen mit mehr als 1000 Zuschauern empfohlen. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) will im Fall von „Geisterspielen“ die Möglichkeit von Anpassungen des Lizenzierungsverfahrens für die kommende Saison 2020/21 prüfen, „um finanzielle Nachteile infolge von Auswirkungen des Coronavirus entsprechend zu berücksichtigen“. Eine weitere Option sei es, „auf Basis der Statuten Auszahlungszeitpunkte von zentral generierten Einnahmen anzupassen, um Klubs im Fall von möglichen Liquiditätsengpässen zu entlasten“.

DFL: Abbruch der laufenden Saison kommt nicht infrage

Die DFL hatte am Montag ein weiteres Mal betont, dass eine Aussetzung oder ein Abbruch der Meisterschaft keine Option sei. „Die laufende Saison 2019/20 muss wie vorgesehen bis zum Sommer 2020 zu Ende gespielt werden, um Auf- und Absteiger sowie die Teilnehmer für die internationalen Wettbewerbe zu ermitteln“, hatte die Liga mitgeteilt: „Nur so erhalten Klubs und DFL trotz schwieriger Umstände für die kommende Saison Planungssicherheit, zum Beispiel auch mit Blick auf Spielerverträge, die nur für eine Liga Gültigkeit haben.“