Zum Abschluss der Kracher-Woche wartet das knifflige Zehn-Millionen-Spiel. Bei aller Sorge um die erneute Champions-League-Qualifikation herrscht bei Borussia Dortmund vor dem Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Sevilla am Dienstag (21 Uhr/Sky) große Zuversicht – und das trotz des Ausfalls der Schlüsselfigur Jadon Sancho. Nur fünf Teams sind in der Geschichte der Königsklasse nach einem Auswärtssieg in der K.o.-Runde noch ausgeschieden.
„Wir haben ein Riesenspiel vor uns, das wir unbedingt gewinnen wollen“, sagte Kapitän Marco Reus am Montag energisch. „Es würde jeden einzelnen von uns unheimlich stolz machen, dass es in der Champions League für uns weitergeht.“
Sportdirektor Michael Zorc hatte naturgemäß auch das Bankkonto im Blick. Er sprach vor dem Duell um die 10,5-Millionen-Euro-Prämie der Uefa für den Viertelfinaleinzug von einer „riesigen Chance, sowohl sportlich als auch wirtschaftlich“. Nach dem 3:2 vor drei Wochen steht das Tor weit offen: „Wir waren seit 2017 nicht mehr in der Runde der letzten Acht, das ist eine Riesenmotivation, noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren.“
Der Gleichklang von Sport und Wirtschaft erklärt sich aus den pandemiebedingten Mindereinnahmen, die sich beim BVB auf mindestens 90 Millionen Euro addieren. Millionen in der Königsklasse und die Aussicht auf mehr, das ist sehr verlockend. Doch auch der Sportdirektor weiß, dass die auf dem Papier lösbare Aufgabe ohne Sancho schwieriger wird: „In der Verfassung, in der Jadon zuletzt war, ist das natürlich ein schwerer Verlust.“
Für das 2:4 bei Bayern München empfahl Emre Can: „Abhaken, Dienstag geht‘s weiter.“ Die Mannschaft müsse in Führung liegend generell „mehr Fußball spielen, mutiger sein“. Dies allerdings wohl auch ohne den verletzten Linksverteidiger Raphael Guerreiro. Erling Haaland hingegen steht zur Verfügung, Terzic hatte den unverzichtbaren Torjäger in München nach einem Schlag gegen den Fuß zur Sicherheit nach einer Stunde ausgewechselt. Das sagte viel über die Bedeutung des Champions-League-Spiels am Dienstag aus.