Der Lockdown in Deutschland wurde bis 31.1.2021 verlängert. Darum sollen Schule und Kita trotz des Endes der Weihnachtsferien am kommenden Montag vorerst geschlossen bleiben. Auch in Bayern. In allen Jahrgangsstufen soll es stattdessen Angebote für Distanzunterricht geben.
Kultusminister Piazolo: Lockerungen bei Lehrplänen und Prüfungsvorgaben
Der Freistaat Bayern will es den Schülern in der Corona-Pandemie ein wenig leichter machen: Es werde verbindliche Hinweise für Schwerpunktsetzungen im Lehrplan geben, damit Lehrkräfte und Schüler nicht unter Zeitdruck gerieten, sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) am Donnerstag auf einer Pressekonferenz zu möglichen Regelungen zum Schulstart.
An Realschulen und Gymnasien könne die vorgegebene Zahl der Schulaufgaben in den Jahrgangsstufen fünf bis zehn reduziert werden, um eine Ballung von Leistungsnachweisen und übermäßigen Zeitdruck zu vermeiden. Die Lehrkräfte sollen dabei alle Spielräume nutzen. Es müsse aber auch die Chancengerechtigkeit, etwa mit Schülern und Schülerinnen aus anderen Bundesländern beim Rennen um Studienplätze oder Lehrstellen gewährleistet bleiben.
Schule in Bayern: „Brückenangebote“ für Schüler werden fortgesetzt
Dies gelte besonders für die Abschlussklassen. Schülerinnen und Schüler sollen sich darauf verlassen können, dass nicht prüfungsrelevante Themengebiete auch wirklich nicht in der Prüfung abgefragt werden. Die Lehrkräfte sollen sich ihrerseits darauf verlassen können, dass genügend Zeit für eine angemessene Prüfungsvorbereitung bestehe und nicht jedes Detail im Lehrplan durchgepaukt werden müsse.
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte am Mittwoch nach einer Sondersitzung des Kabinetts erklärt, die Schulen blieben bis mindestens 31. Januar für den Präsenzunterricht geschlossen, es werde nur Notbetreuung und Distanzunterricht geben. Nach der Rückkehr in den Präsenzunterricht gelte es, besonders auf die Schüler zu achten, die im Distanzunterricht nicht so gut zurechtgekommen sind. Die „Brückenangebote“ aus dem ersten Halbjahr würden fortgesetzt.
Zwischenzeugnisse an Bayerns Schulen wird es wegen Corona erst am 5. März geben
Für Bayerns Schüler wird es die Zwischenzeugnisse für die erste Hälfte des Schuljahres 2020/21 wegen der Folgen der Corona-Pandemie erst am 5. März geben. Die eigentlich für den 12. Februar geplante Zeugnisausgabe wurde damit um drei Wochen nach hinten verschoben, wie Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) am Donnerstag in München bekannt gab. „So können sich Eltern und Schüler darauf verlassen, dass sie einen aussagekräftigen Zwischenbericht über den Leistungsstand erhalten“, erklärte der Minister.
Zudem sollen in allen Schularten die Abschlussprüfungen verschoben werden - vom Abitur bis zum Hauptschulabschluss. Die genauen Termine müssen noch geprüft werden. Der Termin für das Übertrittszeugnis von den vierten Klassen aufs Gymnasium werde um eine Woche nach hinten geschoben. Für die Viertklässler werde zudem die Zahl der Proben für den Übertritt reduziert.
Schule in Bayern: Kritik an Piazolo wächst wegen der Online-Lernplattform Mebis
Bayerns Kultusminister Michael Piazolo muss sich seit einigen Wochen mit Rücktrittsforderungen und auch Kritik aus der Regierung auseinandersetzen. Grund ist die instabile Online-Lernplattform Mebis, die vor den Weihnachtsferien wie schon im Frühjahr dem Ansturm von Schülern im Distanzunterricht nicht gewachsen war. Söder hatte ihm im Dezember indirekt eine Frist gesetzt, dass das System nach den Weihnachtsferien einwandfrei laufen müsse.