Die Vorweihnachtszeit ist da: Eine Zeit, in der sich viele vermehrt mit Verwandten, Bekannten und Freunden treffen. Davor warnen Virologen und Politiker angesichts der hohen Inzidenzwerte und Neuinfektionszahlen allerdings – und mahnen, die privaten Kontakte zu reduzieren und auf Reisen zu verzichten. Es wird sogar über eine Verschärfung der Maßnahmen nachgedacht: Die „Weihnachtsruhe“!
- Kommt ein indirektes Reiseverbot an Weihnachten mit Quarantäneregeln?
- Was bedeutet die geforderte „Weihnachtsruhe“?
- Was gilt zu Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte und Geimpfte über die Feiertage?
Niedersachsen ordnet Weihnachtsruhe mit Schließung von Diskos an
Als erstes und bisher einziges Bundesland ordnet Niedersachsen zum Schutz vor Corona eine „Weihnachtsruhe“ an. In der Zeit vom 24. Dezember bis zum 2. Januar sollen unter anderem Diskotheken geschlossen bleiben, kündigte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Freitag in Hannover an. Tanzveranstaltungen werden verboten. Partys und Feten in der Silvesternacht sollen auf 25 geimpfte Teilnehmende begrenzt werden anstelle von 50.
Weil begründete dies mit der beginnenden Ausbreitung der besonders ansteckenden Omikron-Variante des Virus. „Ich bin außerordentlich besorgt über das, was Anfang des Jahres auf uns zukommen kann“, sagte der Ministerpräsident. Die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr sei eine Zeit intensiver sozialer Kontakte. Gerade bei Tanzveranstaltungen kämen sich die Menschen besonders nahe. „Wenn wir Pech haben, feiert das Virus mit.“
Weihnachtsruhe 2021: Von Reisen und Urlaub wird abgeraten
Einen Lockdown schloss Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) nicht aus. „Das ist ein Punkt, den wir jetzt intensiv diskutieren müssen“, sagte er im Interview. „Dabei geht es aber wahrscheinlich noch eher um die Zeit nach Weihnachten, in der in der Regel Ferien sind und die Familien sich treffen.“ Weil zufolge kommt in Betracht, die Corona-Regeln bis Weihnachten zu verschärfen und danach eine „verlängerte Weihnachtsruhe“ zu verhängen.
Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), hat von langen Reisen in der Weihnachtszeit abgeraten. „Ich rate allen Menschen, sich auch mit ausschweifenden Reisen und dem Zurücklegen großer Distanzen zurückzuhalten“, sagte Wüst im ARD-“Morgenmagazin“. Aktuell seien zwar keine Reisen verboten. „Nicht alles, was man darf, ist auch klug“, sagte Wüst. Mit Blick auf die Forderung von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil nach einer Weihnachtsruhe sagte Wüst, er wolle bei möglichen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung nichts ausschließen. Es müsse aber genau geschaut werden, was der Vorschlag von Weil bedeuten könne. „Ich bin offen für das Gespräch.“
Kontaktbeschränkung an Weihnachten: Viele wollen Kontakte einschränken
Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil hatte angekündigt, er wolle über Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte in der Zeit nach Weihnachten sprechen.
Angesichts der angespannten Corona-Lage mit hohen Coronazahlen wollen während der bevorstehenden Weihnachtsfeiertage 70 Prozent der erwachsenen Deutschen ihre familiären Kontakte und Besuche einschränken. Zwölf Prozent wollten dies sehr stark tun, 27 Prozent stark und 31 Prozent weniger stark, ergab eine Befragung für den am Donnerstagabend veröffentlichten ARD-"Deutschlandtrend". Jeder vierte Befragte (26 Prozent) will demnach dagegen auf private Kontakte und Besuche nicht verzichten. Für den Deutschlandtrend befragte das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap im Auftrag der ARD am 7. und 8. Dezember 1266 Wahlberechtigte. Die mögliche Fehlerquote liegt zwischen zwei und drei Prozent.
Corona-Regeln zu Weihnachten 2021: Werden die Maßnahmen verschärft?
Bund und Länder hatten am Donnerstag, 09.12.21, erneut über die Corona-Lage beraten. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Ministerpräsidenten der Bundesländer hielten sich danach die Option einer weiteren Verschärfung der Corona-Regeln noch vor Weihnachten offen. Maßgeblich soll die Lageeinschätzung des kommende Woche erstmals tagenden neuen Corona-Expertenrats insbesondere zur Ausbreitung und Gefährlichkeit der neuen Omikron-Variante sein.
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