Aufgrund der abgekühlten Wetterbedingungen, die dazu beitragen, die Flammen einzudämmen, erhielten die Einsatzteams, die gegen die verheerenden Waldbrände in Westkanada kämpfen, am Montag zusätzliche Unterstützung. Jared Schroeder, ein leitender Vertreter der Feuerwehr in der stark betroffenen Provinz British Columbia, erklärte, dass aufgrund der nun kühleren Verhältnisse keine weiteren Ausweitungen der Brände erwartet werden. Des Weiteren war für die betroffenen Brandgebiete ab Dienstag regnerisches Wetter prognostiziert. Trotzdem bleibt die Gefahr durch die Brände für weite Teile des Okanagan-Tals in der Provinz bestehen, einschließlich der Städte Kelowna und dem benachbarten West Kelowna.

Wo brennt es heute in Kanada?

Die Situation bezüglich der Brände im Süden der kanadischen Provinz British Columbia ist zwar unter Kontrolle, aber es gibt noch keine vollständige Entwarnung. Der örtliche Ministerpräsident David Eby teilte am Montag mit, dass in den vergangenen Tagen mindestens 50 Gebäude zerstört wurden, und es besteht die Möglichkeit, dass diese Zahl noch ansteigt. Eby fügte hinzu, dass es sich bei den meisten, wenn nicht allen dieser Gebäude wahrscheinlich um Wohnhäuser handelt. Dank des Einsatzes zahlreicher Rettungskräfte hatte sich die Situation zuletzt vor allem in der Stadt West Kelowna etwas entspannt. Zudem setzen Anwohner und Behörden ihre Hoffnungen auf den für Dienstag vorhergesagten Regen.
Am Montag blieb die Evakuierungsanordnung für etwa 27.000 Bewohner in British Columbia jedoch bestehen. Laut den jüngsten offiziellen Angaben vom Montagabend wüteten in der Provinz insgesamt 385 Brände, während landesweit über 1000 Brände gemeldet wurden. Laut Loyal Wooldridge, einem Stadtrat von Kelowna, wurden in den letzten 24 Stunden zwar keine weiteren Gebäude zerstört. Dennoch betonte Bowinn Ma, die Ministerin für Katastrophenschutz der Provinz, dass die Situation weiterhin "äußerst ernst" sei.

Zu früh um in Häuser zurückzukehren

Offiziellen Angaben zufolge ist es weiterhin zu früh, die Rückkehr der Evakuierten zu planen. Die vom Brand bedrohten Gebiete seien weiterhin in dichten Rauch gehüllt. Zudem sei die Region mit Trümmern übersät, darunter Bäume, die von starken Winden aus dem Boden gerissen wurden, sowie heruntergefallene Stromleitungen.
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau sprach bei einer Kabinettstagung über die Krise. Die Kanadier beobachteten "mit Entsetzen die Bilder der apokalyptischen Verwüstung". "Es ist eine beängstigende und herzzerreißende Zeit", erklärte Trudeau.

Verheerende Waldbrände in diesem Jahr

Kanada kämpft bereits seit Monaten gegen Waldbrände in mehreren Teilen des Landes. Zehntausende Menschen haben in mehreren betroffenen Gebieten in British Columbia und den Northwest Territories bereits ihre Häuser verlassen müssen. Auch die Luftqualität nahm rapide ab. Mittlerweile wird dort auch das Militär eingesetzt, um die Brandbekämpfung logistisch zu unterstützen.
Bislang wurden in Kanada in diesem Jahr bereits etwa 14 Millionen Hektar Wald durch Brände zerstört - das entspricht in etwa der Fläche Griechenlands. Tragischerweise haben vier Menschen bei diesen Waldbränden ihr Leben verloren. Nach Angaben von Wissenschaftlern tragen die Auswirkungen des Klimawandels dazu bei, dass Waldbrände häufiger auftreten und intensiver werden.
20.08.2023, Kanada: Waldbrände in der Nähe des Downton Lake im südlichen Teil von British Columbia (Luftaufnahme).
20.08.2023, Kanada: Waldbrände in der Nähe des Downton Lake im südlichen Teil von British Columbia (Luftaufnahme).
© Foto: -/XinHua/dpa

Waldbrände in Kanada - Was Urlauber jetzt wissen sollten?

Ist es möglich, meine Reise zu stornieren, wenn es im Reiseland zu Bränden kommt? Welche Regelungen gelten für Pauschal- und Individualreisende? Diese Fragen beschäftigen derzeit auch zahlreiche Reisende, die Kanada besuchen. In diesem Artikel finden Sie Antworten im Zusammenhang mit den Bränden auf den griechischen Ferieninseln Rhodos und Korfu. Dort mussten bereits viele tausende Reisende evakuiert werden.
(mit Material von dpa und afp)