Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kämpft um eine zweite Amtszeit. In Überseegebieten können die Franzosen bereits über das höchste Staatsamt abstimmen. Für die Mehrheit geht es am Sonntag, 10. April 2022, los.
  • Doch wie ist der Ablauf der Wahl in Frankreich?
    Welche Bedeutung hat die Wahl des Präsidenten?
  • Was ist anders als in Deutschland?
Alle Infos zur Präsidentschaftswahl in Frankreich gibt es hier in der Übersicht.

Ablauf der Wahl in Frankreich: Wie wird gewählt?

In Frankreich beginnt am Sonntag, 10.04.2022, die erste Runde der Präsidentschaftswahl. Ab 8 Uhr können die etwa 48,7 Millionen eingeschriebenen Wähler abstimmen. Der derzeitige Staatschef Emmanuel Macron hofft auf eine zweite Amtszeit. Als seine größte Konkurrentin gilt die Rechte Marine Le Pen. Der französische Präsident wird direkt vom Volk gewählt und benötigt die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Die wird wohl keiner bekommen im 1. Wahlgang. Deshalb ist am 24. April 2022 eine Stichwahl zwischen den beiden Bewerbern mit den meisten Stimmen geplant. Es gibt in Frankreich keine Mindestwahlbeteiligung.

Wie viel Macht hat der Präsident in Frankreich?

Bei den Präsidentschaftswahlen entscheidet Frankreich, wer künftig die Geschicke des Landes maßgeblich lenken wird. Der französische Präsident hat weitreichende Machtbefugnisse – ganz anders als der Bundespräsident. Im Gegensatz zu Deutschland ist der französische Präsident nicht vorwiegend Repräsentant. Er amtiert zudem für fünf Jahre und ist mächtiger als der von ihm bestimmte Premierminister.
Der Präsident ist zudem Armeechef, kann über Militäreinsätze und den Gebrauch von Atomwaffen entscheiden. Für längere Einsätze oder eine Kriegserklärung benötigt er das Okay des Parlaments. Er ernennt den Premierminister und auf dessen Vorschlag hin die übrigen Minister der Regierung.

Wann wird gewählt in Frankreich? Öffnung der Wahllokale

Die Wahllokale sind in Frankreich ab 8 Uhr am Sonntag geöffnet. Sie schließen um 19 Uhr und mancherorts – in großen Städten – bis 20 Uhr geöffnet. Wegen der Zeitverschiebung wurde in einigen französischen Überseegebieten, etwa in der Karibik, bereits am Samstag abgestimmt.

Umfragen verboten: Das gilt bis zur Schließung der Wahllokale

Bis zur Veröffentlichung der Ergebnisse am Sonntag nach Schließung der Wahllokale um 20 Uhr herrscht in Frankreich politische Funkstille. Stellungnahmen und Umfragen sind verboten - auch wenn traditionell die Nachbarländer schon vor Ablauf der Frist Tendenzen veröffentlichen. Doch was zeichnet sich aktuell ab? Alle Infos zu bisherigen Umfragen gibt es hier:

Gibt es eine Briefwahl bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich?

Eine Briefwahl gibt es bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich nicht. Ist ein Wähler verhindert, kann er jemanden beauftragen, für ihn abzustimmen. Der Bevollmächtigte muss dies allerdings im örtlichen Wahllokal des Menschen tun, den er vertritt.

Wie geht es nach der Wahl weiter?

Frankreichs neues Staatsoberhaupt übernimmt in der Regel schon wenige Tage nach seiner Wahl die Macht im Élyséepalast. Es ist in Frankreich üblich, dass der bisherige Premierminister noch vor der Amtsübergabe im Élysée den Rücktritt der Regierung anbietet. Damit kann der Staatschef gleich einen neuen Premierminister ernennen.