- Nach dem sonnigen Wetter am Samstag kam es am Sonntag, 04.07.2021, speziell in NRW, Rheinland-Pfalz, Bayern und BW zu Gewittern
- Vor allem im Ruhrgebiet waren die Feuerwehren in manchen Orten nach starkem Regen im Dauereinsatz
- Auch Teile Baden-Württembergs und Bayerns hatte der starke Regen erreicht
- In Kreis Karlsruhe wurden Straßen überschwemmt
- In Mainz musste der „ZDF Fernsehgarten“ wegen einer Unwetterwarnung umdisponieren
Nachdem es in den vergangenen anderthalb Wochen immer wieder heftige Unwetter mit Gewittern, Starkregen und Hagel in weiten Teilen Bayerns und Baden-Württembergs gegeben hat, hatte sich die Wetterlage zum Ende der Woche hin entspannter und freundlicher gezeigt. Doch in der Nacht auf Sonntag hat es in Teilen Bayerns und Baden-Württembergs bereits wieder geregnet. Am Sonntag bewegten sich neue Gewitter aus Nordrhein-Westfalen in Richtung Süden und Südwesten bewegen.
So schrieb der Deutsche Wetterdienst (DWD) auf seiner Homepage: „Tiefausläufer führen in einer südwestlichen Strömung feuchte und warme Luft nach Deutschland in der die Gewitterneigung deutlich zunimmt.“
Unwetter in Bayern Sonntag, 04.07.2021: Oberfranken und Unterfranken betroffen
Am Sonntag gab der Deutsche Wetterdienst eine Unwetterwarnung der höchsten Stufe für Teile Unterfrankens heraus.
Starkregen hat in mehreren Regionen in Unterfranken und Oberfranken zahlreiche Straßen und Keller überflutet. In Oberfranken war vor allem die Region um Coburg und Lichtenfels betroffen, wie ein Polizeisprecher am Montagmorgen mitteilte. Die Wassermassen überschwemmten auch die Bundesstraße 4. Verletzte habe es bei dem Unwetter am Sonntagabend aber nicht gegeben.
Zeitgleich gab es auch in Unterfranken zahlreiche Unwetter-Einsätze. Der Grund war eine Gewitterfront, die über die Landkreise Haßberge, Schweinfurt und Bad Kissingen hinweggezogen war. Nach Angaben des Roten Kreuzes in Schweinfurt wurden Feuerwehr, Rettungsdienst und Technisches Hilfswerk (THW) mehr als 100 Mal alarmiert.
In Haßfurt ließ der Starkregen etwa einen Bach anschwellen, der sich dann einen Weg durch den Stadtteil Sailershausen bahnte. Dabei seien Keller und Straßen überflutet worden. Auch die Bundesstraße 279 war für längere Zeit gesperrt. Bei Verkehrsunfällen infolge des Unwetters erlitten drei Menschen leichte Verletzungen.
Unwetter in Baden-Württemberg am Sonntag
In Karlsbad im Kreis Karlsruhe wurde schon am Sonntagmittag im Ortsteil Langensteinbach die Hauptstraße überschwemmt. Das Wasser stand bis zu 70 Zentimeter hoch, zahlreiche Keller wurden überflutet. Die Feuerwehr sprach von etwa 70 Einsatzstellen im Ort. Auch ein Kindergarten stand bis zum Erdgeschoss unter Wasser. Auch im Stadtgebiet in Pforzheim sorgte Starkregen für einige vollgelaufene Keller, auch stürzten wegen des Sturms mehrere Bäume um. Die Feuerwehr wurde 15 Mal zur Hilfe gerufen. Menschen kamen nicht zu Schaden.
Überflutungen, Blitzeinschläge, Bahnstörungen in NRW
Über Nordrhein-Westfalen sind am Sonntag zum Teil heftige Gewitter hinweggezogen. Vor allem im Ruhrgebiet waren die Feuerwehren mancherorts im Dauereinsatz. In Fröndenberg bei Unna wurde die Feuerwehr nach Angaben einer Sprecherin 260 Mal alarmiert: „Straßen sind überflutet, Keller vollgelaufen, Autos wurden weggespült.“
Auch im Raum Dortmund kam es durch Starkregen zu Überflutungen auf Straßen, Keller und Gullys liefen voll. Auf Bahnstrecken gab es ebenfalls erhebliche Beeinträchtigungen. Durch einen Blitzeinschlag geriet dort der Dachstuhl eines Hauses in Brand.
Auf Bahnstrecken gab es ebenfalls erhebliche Beeinträchtigungen, wie die Deutsche Bahn twitterte. Betroffen waren unter anderem die Fernzüge zwischen Münster und Dortmund, die teils umgeleitet werden mussten und dadurch Verspätungen anhäuften.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte teils vor extremen Unwettern mit heftigen Gewittern mit Hagel und punktuellen Wassermengen von bis zu 50 Litern pro Quadratmeter in der Stunde. In der Nacht zum Montag sollten die Unwetter nachlassen. Auch im Tagesverlauf könne es aber gebietsweise noch einzelne Gewitter geben.
Unwetter in Bayern und BW: Das schrieb der DWD am Sonntag
Im Bericht des DWD hieß es mit Blick auf die Wetterentwicklung am Sonntag: „Heute früh im Westen Gewitter mit Starkregen (...). Heute tagsüber von Westen und Südwesten auf die Mitte übergreifend vermehrt Gewitter mit Starkregen bis 25 l/qm in kurzer Zeit, kleinkörnigem Hagel und stürmischem Böen bis 70 km/h (Bft 8).“
Unwetter waren demnach - in Verbindung mit Starkregen mit über 25 l/qm und ab dem späten Nachmittag auch mit mehr als 40 l/qm innerhalb weniger Stunden - nicht ausgeschlossen. In der Nacht zum Montag sollte es dann vor allem im Süden noch längere Zeit teils kräftige Schauer und Gewitter mit Unwettergefahr durch heftigen Starkregen geben, die anfangs noch von Hagel und Sturmböen begleitet werden können.
Gewitter in BW: Starker Regen, Sturm und Hagel am Abend
Starkregen, Hagel und Sturmböen, aber nicht so heftig wie Anfang der Woche: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartete für Sonntagabend ein schweres Unwetter in Baden-Württemberg. Ein Tief ziehe von Westen nach Osten. Die Meteorologen rechnen mit Starkregen von 25 Litern, hier und da auch 40 Litern pro Quadratmeter, Hagel um zwei Zentimeter und Sturmböen von bis zu 80 Kilometern pro Stunde. Das Gewitter ziehe aber relativ schnell durch Baden-Württemberg, deswegen werde es nicht so heftig wie zu Anfang der Woche, als durch die starken Regenfälle Straßen, Keller und ein Impfzentrum in Tübingen unter Wasser standen. Gleichwohl seien auch am Sonntag mit Überflutungen an besonders betroffenen Orten zu rechnen.
Unwetter in Baden-Württemberg führen zu Ernteausfällen
Die Unwetter der vergangenen Tage haben vielen Bauern die Ernte regelrecht verhagelt. Landwirte in den Kreisen Esslingen, Reutlingen, Tübingen und Zollernalb müssen nach Angaben des Landesbauernverbands bis zu 100 Prozent von ihrem Mais, Getreide und ihren Kartoffeln abschreiben. In den Landkreisen Calw und Freudenstadt ist der zweite Schnitt im Grünland wegen Starkregens nicht mehr möglich. Damit ist die Versorgung der Kühe betroffen. Nicht alle Landwirte hätten eine Hagelversicherung, erläuterte Vize-Hauptgeschäftsführer Horst Wenk am Mittwoch in Stuttgart. „Wir raten aber dazu, weil das Wetter immer unkalkulierbarer wird.“
Unwetter in Deutschland: Publikum des „ZDF Fernsehgarten“ evakuiert
Dass es am Sonntag, 04.07.2021, Unwetter über Deutschland gab, mussten die Besucher des „ZDF Fernsehgarten“ erfahren. Eine Viertelstunde nach Beginn der Sendung auf dem Mainzer Lerchenberg (Rheinland-Pfalz) mussten die Zuschauer evakuiert werden. Es hatte eine Unwetter-Warnung gegeben. Corona-bedingt hatte die Sendung monatelang ohne Publlikum stattgefunden.
Wetter in der Woche vom 05.07.2021
Für den Start in die Woche sagen die Meteorologen Sonne und Wolken mit nur noch vereinzelten Schauern und Gewittern vorher. In Bayern und Baden-Württemberg wird laut DWD am Montag, 05.07.2021, für die nächsten 24 Stunden kein wanrwürdiges Wetter erwartet.
Für NRW sagt der DW folgendes für Montag, 05.07.2021 vorher: „Heute Mittag und Nachmittag Richtung Ostwestfalen einzelne Gewitter nicht ausgeschlossen, lokal mit Starkregen um 15 l/qm in kurzer Zeit sowie steifen Böen (Bft 7) um 60 km/h. Am Dienstag zieht bis zum Nachmittag ein Regenband von West nach Ost. Darin eingelagert können einzelne Gewitter auftreten, dabei örtlich Starkregen um 15 l/qm in einer Stunde sowie Sturmböen um 75 km/h (Bft 8-9).“
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