Nach den Streiks bei Post und Paketlieferdienst DHL gab es jetzt auch Arbeitsniederlegungen auf deutschen Flughäfen. Im Tarifkonflikt des Öffentlichen Dienstes greift die Gewerkschaft Verdi zu einer ihrer schärfsten Waffen. Und hat sieben Airports lahmgelegt. Denn auch an den Flughäfen arbeiten öffentlich Bedienstete. Einige Flughäfen hatten angekündigt, ihren Betrieb während des Streiks komplett einzustellen. Was sind die Auswirkungen auf den Samstag?
Wann sollte auf den Flughäfen gestreikt werden?
Der Warnstreik sollte nach Ankündigung von Verdi am frühen Freitagmorgen, 17.2.2023, beginnen und in der Nacht auf Samstag enden. Konkret sollen von Freitag um 00.00 Uhr bis Samstag um 1.00 Uhr keine regulären Passagierflüge abgefertigt werden.
Nach Streik auf Flughäfen: Gibt es Auswirkungen auf den Samstag
Der Luftverkehr in Deutschland ist am Samstag nach dem Warnstreik der Gewerkschaft Verdi ohne größere Probleme wieder in Gang gekommen. Teilweise waren Passagiere an den betroffenen Flughäfen aber noch von Verzögerungen und einzelnen Flugstreichungen betroffen. Es gebe nach dem Streik vom Freitag einen Rückstau, der abgearbeitet werden müsse, sagte eine Sprecherin des Betreibers Fraport in Frankfurt gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Ob die Auswirkungen auch am Sonntag noch zu spüren sein werden, sei unklar.
Nach Ende des Nachtflugverbots um 5.00 Uhr sei der Betrieb normal angelaufen. Es gebe an diesem Samstag allerdings mehr Starts und Landungen, um den Rückstau aufzulösen. Wie die dpa berichtet, gab es in Frankfurt zunächst 53 Streichungen von Flügen bei insgesamt geplanten rund 1150 Flügen für den Tag.
Einen Tag nach dem Warnstreik hoben auch am Flughafen München die Flugzeuge wieder normal ab. Allerdings war deutlich mehr los als sonst. „Es gibt keine streikbedingten Ausfälle mehr“, sagte ein Flughafensprecher der dpa. Seinen Angaben zufolge bildeten sich lange Schlangen an den Sicherheitsschleusen, weil „sehr viel Verkehr von Freitag auf Samstag verlagert“ worden sei. Zudem war Freitag der letzte Schultag vor den bayerischen Faschingsferien.
Der Betrieb auf dem Hamburger Flughafen lief wie üblich. „Es läuft alles völlig normal“, teilte eine Sprecherin mit. Laut Website betrug die Wartezeit an der Sicherheitskontrolle am Nachmittag nur wenige Minuten.
Auch der Betrieb am Stuttgarter Flughafen hat sich wieder normalisiert. Am Samstagmorgen wurden auf dem Flugplan keine Ausfälle verzeichnet. Am Airport Bremen wurden nach Angaben einer Sprecherin nur noch zwei frühe Flüge gestrichen. In Hannover fielen am frühen Morgen noch drei Flüge aus, doch auch hier starteten ab etwa 5.00 Uhr wieder die ersten Maschinen.
Welche Flughäfen waren vom Streik betroffen?
Von den Streiks am Freitag waren folgende deutschen Flughäfen betroffen: München, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart, Dortmund, Hannover und Bremen.
Wie waren die Auswirkungen des Streiks auf den einzelnen Flughäfen?
Wegen des Streiks war der Gewerkschaft zufolge mit starken Auswirkungen vor allem im innerdeutschen Flugverkehr zu rechnen - von Verspätungen, über Ausfälle bis hin zum teilweise Erliegen des Luftverkehrs.
Streik am Flughafen in Frankfurt
Nach der Streikankündigung der Gewerkschaft Verdi stellte der Frankfurter Flughafen für Freitag seinen regulären Passagierbetrieb ein. Das teilte Deutschlands größter Airport am Mittwochabend mit. Für Freitag waren am größten deutschen Flughafen bislang gut 1000 Starts und Landungen mit rund 137 000 Passagieren geplant, so der Flughafenbetreiber Fraport.
Streik am Flughafen München
Nach der Streikankündigung der Gewerkschaft Verdi stellte auch der Münchner Flughafen für Freitag seinen regulären Passagierbetrieb ein. Das teilte der Flughafen am Mittwoch mit. Mehr als 700 Starts und Landungen waren für den Freitag hier geplant, sagte ein Sprecher des zweitgrößten deutschen Flughafens.
Auch der Flughafen Hamburg hatte angekündigt, seinen Betrieb am Freitag komplett einzustellen.
Streik am Flughafen Stuttgart
Auch der Flughafen Stuttgart hatte für den Freitag seinen regulären Flugbetrieb komplett eingestellt. Ursprünglich waren für den Tag 162 Starts und Landungen geplant.
Warum wurde gestreikt?
In den laufenden Tarifverhandlungen fordern Verdi und der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. Die Arbeitgeber haben die Forderungen bislang zurückgewiesen.
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