Omid Nouripour ist ein relativ neues Gesicht auf der großen Bühne der Grünen. Doch seitdem sie an der Regierung mitwirken, ist die Rolle des Parteivorsitzenden umso wichtiger geworden. Seit 2022 steht Omid Nouripour an der Spitze der Partei - zusammen mit seiner Co-Vorsitzenden Ricarda Lang.
Was ist also über Omid Nouripour bekannt? Wer ist seine Familie, hat er Frau und Kinder? Hier ist sein Lebenslauf im Überblick.
Beruf, Studium, Frau & Familie - das ist Omid Nouripour
Hier die wichtigsten Fakten zu Omid Nouripour auf einen Blick:
- Name: Omid Nouripour
- Geburtstag: 18. Juni 1975
- Geburtsort: Teheran, Iran
- Wohnort: Berlin / Frankfurt
- Eltern: beide Eltern sind Luftfahringenieure
- Ehefrau: verheiratet, Name nicht bekannt
- Kinder: ein Sohn
- Beruf/Ausbildung: Studium in Deutsch, Politikwissenschaft, Philosophie und Rechtswissenschaft (ohne Abschluss), Politiker seit 2002
- Gehalt: Als Bundestagsabgeordneter bekommt Omid Nouripour eine monatliche Entschädigung von 10.323,29 Euro
- Website: www.nouripour.com
- Twitter: @nouripour
- Instagram: nouripour
Omid Nouripour Lebenslauf: Vom Iran nach Deutschland in den Bundestag
Omid Nouripour ist in Teheran geboren als Sohn eines Volkswirts und einer Biologin, die beide in der Luftfahrtindustrie arbeiteten. Er hat eine ältere Schwester. Mit 13 Jahren kam er nach Deutschland, wo seine Familie schon seit den 70er Jahren in Frankfurt/Main eine Wohnung hatte. Grund für die Ausreise war unter anderem der Erste Golfkrieg und die Tatsache, dass seine Schwester wegen ideologischer Bedenken nicht studieren durfte.
In Deutschland machte Omid Nouripour 1996 das Abitur, danach begann er in Mainz zu studieren, allerdings ohne Erfolg. 2004 beendete er das Studium ohne Abschluss. Während des Studiums hatte er seine politische Karriere begonnen: 1999 bis 2003 war er Landesvorsitzender der Grünen in Hessen, bevor er 2002 in den Bundesvorstand wechselte. Seit 2006 ist Omid Nouripour im Bundestag, zunächst kam er als Nachrücker für Joschka Fischer an den Posten. Bei der Bundestagswahl 2009 wurde er als Abgeordneter wiedergewählt. Im Bundestag war er im Europaausschuss, hat sich um Fragen der europäischen Innen- und Rechtspolitik gekümmert und war im Haushalts- und Verteidigungsausschuss. Anfang 2022 wurde Omid Nouripour zusammen mit Ricarda Lang zum Parteivorsitzenden gewählt.
Omid Nouripour privat: Frau, Sohn, Schwester - die Familie des Grünen-Politikers
Omid Nouripour hat sowohl die deutsche als auch die iranische Staatsbürgerschaft. Der Iran lässt es nicht zu, die Staatsbürgerschaft abzugeben, weshalb Nouripour Mehrstaatler ist. Er ist gläubiger Muslim, lehnt die radikaleren Strömungen der Religion strikt ab und bekennt sich zum Existenzrecht Israels.
Über die Familie von Omid Nouripour ist wenig öffentlich bekannt. Lediglich, dass er eine Ehefrau hat und, dass er Vater eines Sohnes ist. In einem Interview mit der „Zeit“ berichtete er einmal, dass seine Frau Sozialwissenschaftlerin ist. Auch über seine ältere Schwester ist wenig an die Öffentlichkeit geraten, nur, dass sie Ingenieurin ist.
Omid Nouripour ist Fan von Eintracht Frankfurt und ist sogar Mitglied im Fanclub.
Omid Nouripur bezeichnet AfD als „parlamentarischer Arm der Demokratiefeinde“
Am Mittwoch, 07.12.2022, waren Polizei und Bundesanwaltschaft mit mehreren tausend Einsatzkräften bundesweit gegen ein mutmaßliches Terror-Netzwerk aus Reichsbürgern vorgegangen, die einen gewaltsamen Umsturz geplant haben sollen. Es gibt mehr als 50 Beschuldigte; unter den Verdächtigen sind unter anderem auch ein aktiver Soldat und Reservisten sowie die ehemalige AfD-Bundestagsabgeordnete und Berliner Richterin Birgit Malsack-Winkemann. Der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour verlangte daraufhin eine konsequente Entwaffnung der Reichsbürger. Er sprach sich zudem ebenfalls für ein hartes Vorgehen gegen die AfD aus. Diese sei "der parlamentarische Arm jener, die diese Republik nicht wollen".
Nouripour zu Migrationspolitik: Bund wie Länder in der Pflicht
Die Grünen fordern vom Bund mehr Geld für die Kommunen zur Bewältigung der Flüchtlingskrise, sehen aber auch die Länder stärker in der Verantwortung. „Wir glauben als Grüne, dass finanzielle Unterstützung notwendig ist. Gleichzeitig sind die Länder auch in der Pflicht“, sagte der Vorsitzende Omid Nouripour am Dienstag im ZDF-„Morgenmagazin“. Die Länder seien diejenigen, die auch Geld an die Kommunen weiterreichen müssten. „Das ist zuweilen nicht der Fall gewesen“, kritisierte er.
Angesichts einer stark steigenden Zahl von Flüchtlingen und anderen Migranten - neben den zahlreichen Ukraine-Flüchtlingen - klagen Kommunen seit längerem, dass sie bei der Unterbringung und Versorgung an ihre Grenzen stoßen. Die Kommunalverbände fordern, beim Flüchtlingsgipfel im Kanzleramt am 10. Mai einen Neustart in der Migrationspolitik einzuleiten. Vor allem die Länder und Kommunen verlangen mehr Geld vom Bund. Der hält sich dazu bisher aber bedeckt.
Nouripour sieht bei den Ländern auch noch andere Herausforderungen. Zwei Drittel der Ausländerbehörden seien nicht digitalisiert. Dies müsse sich ändern, sagte er. „Ausländerbehörden sind Landessache. Es geht nicht darum, dass der Bund allein Geld in die Hand nimmt - ich glaube, ohne wird es nicht gehen. Aber die Länder haben da große Aufgaben.“
Zur geplanten Reform des EU-Asylsystems mit Registrierung, Identifizierung und womöglich einer Vorprüfung der Aufnahmeaussichten an den EU-Außengrenzen äußerte sich der Grünen-Chef in einem bestimmten Rahmen kompromissbereit. Es brauche Lösungen auf europäischer Ebene. „Die Frage der Registrierung der Leute ist nicht dasselbe wie ein Asylverfahren. Was sicher nicht geht ist, Grundrechte aushebeln und die Leute davon abzuhalten, dass sie einen Asylantrag stellen, der dann auch überprüft wird. Wir brauchen Humanität und Ordnung“, erklärte er und betonte dabei das Wort „und“. „Es wird keine Einigung geben für uns um jeden Preis.“