Die erste Frau im Amt des Innenministeriums heißt Nancy Faeser. Seit 2021 ist sie in dieser Rolle aktiv. Als sie ihre Posten antrat, versprach sie, insbesondere den Rechtsextremismus in Deutschland bekämpfen zu wollen. Doch seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine hat sie viele andere Sorgen. Im Februar 2023 wurde bekannt, dass sie für die SPD bei der hessischen Landtagswahl als Spitzenkandidatin antritt.
  • Wer ist die SPD-Politikerin?
  • Wie tickt Nancy Faeser privat? Hat sie Kinder? Ist sie verheiratet?
  • Was sind ihre politischen Ziele?
Die Antworten auf diese Fragen findet ihr in unserem Porträt über die Bundesinnenministerin.

Nancy Faeser im Steckbrief: Eltern, Herkunft, Beruf, Alter

  • Name: Nancy Faeser
  • Geburtstag: 13. Juli 1970
  • Geburtsort: Bad Soden
  • Eltern: Vater Horst Faeser, Mutter nicht näher bekannt
  • Geschwister: keine
  • Ausbildung: Studium der Rechtswissenschaften
  • Beruf: Rechtsanwältin und Politikerin
  • Ehe: verheiratet mit Eyke Grüning
  • Kinder: ein Sohn, Tim (7)
  • Twitter: @NancyFaeser
  • Instagram: nancy_faeser
  • Website: www.nancy-faeser.de

Nancy Faeser: Lebenslauf, Vater, Studium

Nancy Faeser wuchs als Einzelkind des Kommunalbeamten und Bürgermeisters Horst Faeser in Schwalbach am Taunus auf. Nach dem Abitur im Jahr 1990 ging sie direkt an die Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main, wo sie bis 1996 mit ihrem ersten Staatsexamen ihr Jurastudium abschloss. Während ihrer Referendarzeit arbeitet sie am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Rechtsphilosophie und Rechtsvergleich und am Oberlandesgericht in Frankfurt. 2000 absolvierte sie das zweite Staatsexamen und arbeitete seither als Rechtsanwältin in verschiedenen Wirtschaftskanzleien.

Faeser tritt als SPD-Spitzenkandidatin bei der Landtagswahl in Hessen an

Nancy Faeser steht als Spitzenkandidatin der SPD für die hessische Landtagswahl am 8. Oktober 2023 bereit. Innenministerin will sie bleiben, wie die Vorsitzende der hessischen SPD in einem Interview dem „Spiegel“ sagte. Ihre Entscheidung teilte sie am 02.02.2023 auch in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Brief den Mitarbeitern des Ministeriums mit. Sie wolle die erste Ministerpräsidentin in Hessen sein, schrieb Faeser darin.

SPD-Politikerin Nancy Faeser: Partei und Politik-Karriere

Das politische Engagement der heutigen Bundesinnenministerin beginnt bereits in jungen Jahren. Im Alter von 18 Jahren trat sie in die SPD ein, nach kurzzeitigem Überlegen, ob nicht eher die Grünen die richtige Partei für sie seien. Die soziale Frage, so heißt es, habe sie schließlich dann zu den Sozialdemokraten gebracht. 1988 wurde Nancy Faeser Mitglied der SPD. Parteiintern folgten sodann viele Stationen:
  • 1996 Vorsitzende der SPD Schwalbach am Taunus
  • 1999-2009 und seit 2015 Stellvertretende Vorsitzende der SPD Main-Taunus
  • Seit 2000 Mitglied des Bezirkvorstandes der SPD Hessen-Süd
  • 2003 erstmals Abgeordnete im Hessischen Landtag
  • 2009 Stellvertretende Fraktionsvorsitzende und innenpolitische Sprecherin der SPD Hessen
  • 2009 Mitwirken in der Arbeitsgruppe „Innen“ des SPD-Parteivorstands in Berlin
  • 2013 Mitglied des Landesvorstandes der SPD Hessen
  • 2014-2019 Generalsekretärin
  • 2019 Vorsitzende der SPD Hessen
Nach der Bundestagswahl fuhr Nancy Faeser am 8. Dezember 2021 den bis dahin größten Erfolg ihrer politischen Karriere ein, als neue Bundesministerin des Inneren und für Heimat im Kabinett von Bundeskanzler Olaf Scholz. Damit ist sie auch die erste Frau in diesem Amt.

Nancy Faeser: Ehemann und Sohn

Seit 2012 ist Nancy Faeser mit dem Rechtsanwalt Eyke Grüning verheiratet. Beide haben einen gemeinsamen Sohn, Tim, der heute 7 Jahre alt ist.
Vater Eyke Grüning (l) sitzt am 19.11.2016 zusammen mit Sohn Tim. Das ist die Familie von Innenministerin Nancy Faeser.
Vater Eyke Grüning (l) sitzt am 19.11.2016 zusammen mit Sohn Tim. Das ist die Familie von Innenministerin Nancy Faeser.
© Foto: dpa

Nancy Faeser: Was sind ihre politischen Ziele?

Als Bundesinnenministerin kündigte Faeser an, den wachsenden Rechtsextremismus mit aller Härte zu bekämpfen. Dafür will sie die Bundespolizei mit mehr Personal und besserer Ausstattung versorgen. Zudem setzt sich Nancy Faeser für die Menschenrechte und die LGBTQI+ Community ein. Religionsfreiheit und Schulbildung will die 52-Jährige auch vorwärts bringen.

Baerbock und Faeser: Einigung über Aufnahmeprogramm für Menschen aus Afghanistan

Viele Menschen in Afghanistan sind seit der Machtübernahme der Taliban besonders gefährdet. Die Bundesregierung will nun bestimmte Personengruppen in Deutschland aufnehmen, circa tausend Menschen aus Afghanistan soll pro Monat Asyl gewährt werden. Vor allem afghanische Staatsangehörige, die sich in ihrer Heimat für Frauen- und Menschenrechte eingesetzt haben oder wegen ihrer Tätigkeit in Justiz, Politik, Medien, Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft oder wegen ihres Geschlechts, der sexuellen Orientierung oder ihrer Religion besonders gefährdet sind, sollen aufgenommen werden. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser und der Bundesregierung nun eine dreiste und rücksichtslose Asylpolitik vorgeworfen. Die konservative Regierung im Freistaat kritisiert seit Wochen die Pläne des Bundes. Zugleich fordert Bayern - wie auch andere Bundesländer und viele Kommunen - vom Bund mehr Mitsprache bei der Migrationspolitik.

Faeser verlängert Kontrollen an der Grenze zu Österreich um sechs Monate

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) verlängert die Grenzkontrollen zu Österreich um weitere sechs Monate. Die "temporären Binnengrenzkontrollen" an der deutsch-österreichischen Landgrenze würden mit Wirkung zum 12. Mai für die Dauer von sechs Monaten neu angeordnet, erklärte am Samstag ein Sprecher der Ministerin. Gründe seien die "Ordnung und Begrenzung von irregulärer Migration" sowie die Unterbringungssituation für geflüchtete Menschen in den Kommunen, die sich weiter verschärft habe.
Der Sprecher verwies auf den "Höchstwert der festgestellten irregulären Migration an den EU-Außengrenzen seit 2016" im vergangenen Jahr. Maßgeblich dafür seien gestiegene Ankünfte in Italien und der Anstieg der irregulären Migration aus der Türkei; hinzu kam demnach eine deutliche Zunahme des Transitmigrationsgeschehens über die Staaten der Balkanregion. "Dies wirkt sich unmittelbar auf Mittel- und Westeuropa und insbesondere die Bundesrepublik Deutschland an ihrer Grenze zur Republik Österreich aus."
Deutschland hatte die Kontrollen an der Grenze zu Österreich 2015 auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise eingeführt. Sie wurden seitdem regelmäßig verlängert. Die bisherigen Kontrollen gelten noch bis zum 11. Mai. Sie werden nun bis zum 11. November verlängert.
Im Schengen-Raum, dem 27 europäische Länder angehören, soll es eigentlich keine stationären Personenkontrollen an den Grenzen geben. Deutschland wie auch andere Staaten nutzen eine Ausnahmeregelung.