Der Klimawandel verändert nicht nur die klimatischen Bedingungen. Er beeinflusst als Folge auch maßgeblich den Lebensraum von vielen Tierarten. In manchen Fällen sind die Auswirkungen so stark, dass manche Tierarten vom Aussterben bedroht sind. Hier sind einige Beispiele von Tierarten, die vom Klimawandel gefährdet sind.
Orang-Utans
Orang-Utans sind eine bedrohte Affenart, die in den Regenwäldern von Sumatra und Borneo lebt. Sie sind dem Menschen genetisch sehr ähnlich: 97 Prozent stimmen mit unseren menschlichen Genen überein. Der Klimawandel führt zu Veränderungen in den Wäldern, in denen Orang-Utans leben, was zu einem Verlust an Nahrungsquellen und Lebensraum führen kann. Orang-Utans sind auch - wie viele weitere Tier- und Pflanzenarten - durch die massive Rodung des Regenwaldes bedroht. Diese begünstigt nicht nur den Klimawandel. In den Monokulturen von Soja, Palmölplantagen oder den Weideflächen für Viehzucht können diese nicht überleben und werden oft auch von den Betreibern der Flächen getötet oder verjagt.
Korallenriffe
Korallenriffe sind nicht nur ein beliebtes Ziel für Tourismus – Sie bilden auch eines der artenreichsten Ökosysteme der Erde und bieten Lebensraum für zahlreiche Fische und Meerestiere. Der Klimawandel führt jedoch zu einem Anstieg der Wassertemperaturen und zu einem Anstieg des Meeresspiegels, was die Korallenbleiche und die Zerstörung der Korallenriffe begünstigt. Es wird laut National Geographic geschätzt, dass bis zum Jahr 2050 bis zu 90 Prozent der Korallenriffe weltweit zerstört sein könnten. Dies hat als Folge auch Auswirkungen auf die Fischpopulation und darin lebende Meerestiere.
Eisbären
Der Eisbär ist in den letzten Jahren zu der Symbolfigur für bedrohte Tierarten geworden. Der Verlust von Meereis aufgrund steigender Temperaturen führt dazu, dass Eisbären Schwierigkeiten haben, ihre Nahrungsquellen zu erreichen. Es wird geschätzt, dass die Eisbärenpopulation laut Andrew Derocher von der University of Alberta bis zum Jahr 2050 um bis zu 60 Prozent zurückgehen könnte.
Nordatlantische Kabeljaue
Der Klimawandel führt unter anderem zu Veränderungen der Wassertemperatur, der Ozeanströmungen und somit auch der Verteilung von Nahrung für Fischarten wie dem Nordatlantischen Kabeljau. Der Rückgang der Kabeljaupopulationen hat auch Auswirkungen auf die Fischereiindustrie, die auf diese Art von Fisch angewiesen ist. Laut Forschern werden voraussichtlich mehr als 60 Prozent aller Fischarten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sein.
Warum ist es wichtig, Tier- und Pflanzenarten zu schützen?
Der Schutz von Tier- und Pflanzenarten erhält die Vielfalt der Natur und ermöglicht somit die Faszination für unsere facettenreiche Umwelt. Da viele Arten auch eine wichtige Rolle im Ökosystem spielen und für medizinische Zwecke genutzt werden können, ist es auch aus anderen pragmatischen Gründen für den Menschen wichtig, den Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten zu erhalten. Zum Beispiel enthält laut der Tropenwaldstiftung „OroVerde“ jedes vierte Medikament Stoffe, die aus Waldpflanzen hergestellt sind. Der Verlust von Regenwaldgebieten kann dazu führen, dass viele Arten für immer verloren gehen, bevor sie überhaupt entdeckt werden können. Denn ein Großteil der Tier- und Pflanzenwelt ist noch nicht einmal gänzlich erforscht.
Die Rote Liste gefährdeter Arten
Die Weltnaturschutzunion gibt regelmäßig eine Rote Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten heraus. Von den derzeit mehr als 150.000 erfassten Arten, sind mehr als 40.000 einer der Bedrohungskategorien zugeordnet. Die aktuelle Rote Liste (Stand 9. Dezember 2022) gibt es hier im Internet.
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