Alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) haben das Pariser Abkommen unterzeichnet und sich zu Maßnahmen für den Klimaschutz verpflichtet. Die EU hat im Rahmen des „Grünen Deals“ ein eigenes Klimaschutzgesetz verabschiedet, in dem gleich mehrere Ziele formuliert werden, um den Klimawandel einzudämmen. Was sind die Ziele und bis wann sollen sie erreicht werden?
Klimaschutz in der EU - 2050
Alle 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben sich dazu verpflichtet, gemeinsam das Ziel zu verfolgen, dass die EU bis zum Jahr 2050 der erste klimaneutrale Kontinent wird. Auch Deutschland hat eine Reihe von Maßnahmen und Zielvorgaben festgelegt und in Gesetzen verabschiedet, um der globalen Verantwortung im Klimaschutz gerecht zu werden. Das Ziel der Klimaneutralität soll Deutschland beispielsweise schon 2045 erreichen. Auf dem längeren Weg bis 2050 weniger Emissionen zu verursachen, als abzubauen, hat die EU wie auch die meisten Mitgliedsstaaten konkretere Pläne bis 2030 erarbeitet. Diese sollen dabei helfen, die globale Erwärmung gegenüber dem vorindustriellen Niveau (1850-1900) auf deutlich unter 2 °C, idealerweise auf 1,5 °C zu begrenzen.
Die Klimaschutzziele der EU bis 2030
Im Jahr 2030 sollen in der EU im Vergleich zu 1990 mindestens 55 Prozent der Treibhausgase eingespart werden. Dieses Ziel ist auch bekannt unter dem Namen des Programms der EU „Fit For 55“. Weiterhin ist vorgegeben, dass mindestens 45 Prozent des Bruttoendverbrauchs aus erneuerbarer Energie zu stammen haben. In ausgewählten Gebieten sollen Genehmigungen für den Ausbau von erneuerbaren Energien Vorrang bekommen, sodass Hürden in der Bürokratie abgebaut werden und sich dieser schneller umsetzen lässt. Doch es gibt eine Reihe weiterer Maßnahmen, welche die EU, auch für einzelne Sektoren, vorsieht. So sind zum Beispiel ab 2035 keine Autos mehr erlaubt, die mit fossilen Brennstoffen fahren.
Verbrenner-Aus in der EU ab 2035
Ab 2035 dürfen neu zugelassene Fahrzeuge kein CO₂ mehr ausstoßen. Eine Ausnahme soll hierbei für Autos gelten, die mit E-Fuels betrieben werden. Schon 2030 ist eine Reduktion des CO₂ Ausstoßes um 55 Prozent vorgesehen. 5 Jahre später soll kein CO₂ mehr aus fossilen Brennstoffen auf den Straßen der EU emittiert werden. Während davon ausgegangen wird, dass Wasserstoff vor allem in der Industrie Anklang findet, wird der Verkehr zunehmend auf die Elektromobilität ausgerichtet.
Welche Rolle spielt der Emissionshandel bei den Klimazielen der EU?
Der Emissionshandel gibt dem Ausstoß von Treibhausgasen wie C02 einen Preis, sodass Unternehmen Emissionen kaufen müssen, wenn sie diese verursachen. Es gibt somit einen Markt für die Rechte, Treibhausgase ausstoßen zu dürfen. Bis 2030 sollen die Emissionsrechte im Vergleich zu 2005 um 62 Prozent gekürzt werden. Unternehmen, die effizient arbeiten, sollen künftig kostenlose Emissionszertifikate erhalten. Hingegen sollen Unternehmen mit ineffizienten Anlagen Kürzungen erfahren, falls keine Maßnahmen zur Verbesserung der Effizienz ergriffen werden. Bisher erhielten der Luftverkehr und Industriesektoren, die im internationalen Wettbewerb stehen, kostenlose Emissionszertifikate. Diese Praxis soll schrittweise abgeschafft werden. Zudem ist für Gebäude, den Straßenverkehr sowie für die Nutzung fossiler Brennstoffe in bestimmten Industriesektoren ein Emissionshandelssystem vorgesehen, welches dem deutschen Brennstoffemissionshandel ähnelt.
Ein Teil der Einnahmen aus dem EU-Emissionshandel für Energie, Industrie, Luft- und Schifffahrt ist für den Innovationsfonds bestimmt, der Investitionen in klimafreundliche Technologien fördern soll.
Mehr Informationen zum Klimawandel und den aktuellen Entwicklungen gibt es auf unserer Klimawandel-Themenseite.