Der Karfreitag ist der Freitag vor Ostern. Im Jahr 2023 fällt dieser Tag auf den 07. April. Die Christen gedenken an diesem Tag dem Leid und Tod Jesu am Kreuz. Deshalb ist der Karfreitag in der katholischen Kirche ein strenger Fasten- und Abstinenztag. Er gilt als „stiller Tag“, das bedeutet, dass besondere Einschränkungen gelten. Beispielsweise besteht am Karfreitag ein Tanzverbot und verschiedene öffentliche Veranstaltungen sind an diesem Tag verboten. Auch die meisten Geschäfte sind am Karfreitag geschlossen. Aber gelten diese Regeln in ganz Deutschland? Oder gibt es Bundesländer, in denen der Karfreitag kein gesetzlicher Feiertag ist? Alle Infos gibt es hier.
Ist der Karfreitag ein gesetzlicher Feiertag in ganz Deutschland?
Der Karfreitag ist ein gesetzlicher Feiertag in allen deutschen Bundesländern. Das bedeutet, dass am 07.04.2023 in ganz Deutschland die meisten Geschäfte geschlossen haben. Auch die anderen Einschränkungen wie das Tanzverbot bestehen am Karfreitag bundeseinheitlich. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben an diesem Tag frei und auch Schülerinnen und Schüler dürfen zuhause bleiben.
Welche Geschäfte haben am Karfreitag geöffnet?
Grundsätzlich haben am Karfreitag die Geschäfte in ganz Deutschland geschlossen. Trotz der strengen Regelungen gibt es jedoch Ausnahmen: In Flughäfen und an Bahnhöfen dürfen die Läden auch an Feiertagen offen sein. Dort darf am Karfreitag alles verkauft werden, was als Reisebedarf gilt, also beispielsweise Zeitschriften, Backwaren und Lebensmittel. Ob der örtliche Bäcker geöffnet hat, ist regional unterschiedlich und wird meist über Aushänge informiert. Zudem gilt ein Lkw-Fahrverbot.
Liegt der Karfreitag in den Osterferien?
Als Feiertag ist Karfreitag ohnehin schulfrei, genau wie Ostern. Viele Schülerinnen und Schüler haben auch die beiden Wochen vor und nach Ostern frei, dann sind Osterferien. Sie sind zwar je nach Bundesland unterschiedlich lang (ein bis zwei Wochen) liegen aber fast immer um Ostern. Nur in Hamburg gibt es keine Osterferien, stattdessen gibt es im März zwei Wochen Frühjahrsferien.
Name und Bedeutung: Die Geschichte von Karfreitag in der Bibel
An Karfreitag wird dem Leiden und Sterben Jesu am Kreuz gedacht. Der Feiertag markiert den Höhepunkt der Fastenzeit. Der Name leitet sich vom althochdeutschen „kara“ ab, was so viel bedeutet wie „Klage“, „Kummer“ oder „Trauer“. Christen glauben, dass Jesus Christus die Sünden der Menschheit auf sich nahm und freiwillig den Kreuzestod wählte. Durch den Tod und die Auferstehung Jesu werden im christlichen Glauben somit alle Sünder von der Schuld befreit.
Bräuche: Warum isst man kein Fleisch an Karfreitag?
Im Gedenken an den gekreuzigten Jesus wird auf Fleisch verzichtet. Der Karfreitag ist ein strenger Fastentag, es darf kein Fleisch gegessen und auch kein Alkohol getrunken werden. Der Fisch ist eines der ältesten Symbole der Christen. Das Symbol galt am Anfang des Christentums als Erkennungszeichen unter den verfolgten Christen und war auch ein Bekenntnis zu Jesus.
Aber es gab auch immer wieder gewitzte Ideen, wie das Fleischverbot umgangen wurde. So haben im Mittelalter Mönche Biber zu fischähnlichen Tieren erklärt (da sie im Wasser leben und aufgrund ihres geschuppten Schwanzes) und diese wurden dann an Ostern verzehrt. Auch die schwäbischen Maultaschen sollen erfunden worden sein, um die Fastenregeln zu umgehen. Eingewickelt in Teig, soll das Fleisch so vor dem Herrn verborgen werden. Darum werden sie umgangssprachlich auch „Herrgottsbscheißerle“ genannt.
Karfreitag liegt am Ende der Fastenzeit
Papst Franziskus hat an den Sinn des Fastens erinnert. Fasten sei keine Diät, so der Papst in seiner Predigt am Aschermittwoch, verlesen von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in der römischen Basilika Santa Sabina. Fasten solle dabei helfen, den Geist in Form zu halten, nicht den Körper. "Das Fasten führt uns wieder dazu, den Dingen den richtigen Wert zu geben", so der 85-Jährige weiter. Er riet davon ab, das Fasten nur auf das Essen zu beschränken, denn "gerade in der Fastenzeit sollten wir in all dem fasten, was uns in eine gewisse Abhängigkeit bringt".
Die 40-tägige christliche Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und endet Ostern. Traditionell gelten für Katholiken alle Freitage sowie der Aschermittwoch als verpflichtende Tage der Buße. An ihnen sollen Katholiken kein Fleisch essen, an Aschermittwoch und am Karfreitag, dem Tag der Kreuzigung Jesu, sollen sie nur eine Hauptmahlzeit zu sich nehmen. In der Fastenzeit vor Ostern geht es aber nicht nur um den Verzicht auf Genussmittel wie Süßigkeiten, Fleisch oder Alkohol, sondern um eine Unterbrechung von Gewohnheiten. Deshalb organisieren kirchliche Organisationen auch Angebote wie Handy-, Computer- oder Autofasten.