Hurrikan „Idalia“ ist an der Westküste Floridas auf Land getroffen. Am Mittwochmorgen (Ortszeit) erreichte der Sturm mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von knapp mehr als 200 Kilometern pro Stunde die Region Big Bend südlich der Hauptstadt Tallahassee, wie das US-Hurrikanzentrum NHC in Miami mitteilte. Das entspricht einem Hurrikan der Kategorie drei (von fünf). Kurz nachdem der Sturm die Küste erreichte, waren nach Angaben der Webseite Poweroutage.us mehr als 200.000 Haushalte ohne Strom.

Wo weht Hurrikan „Idalia“ heute?

Nachdem er bei Florida auf Land getroffen war, schwächte sich der Sturm ab und zog zuletzt als Hurrikan der Kategorie eins weiter, in Richtung der Bundesstaaten Georgia und South Carolina. Todesfälle wurden zunächst nicht gemeldet. Die Katastrophenschutzbehörde Fema warnte aber eindringlich auch vor großen Gefahren nach dem Sturm, etwa durch Überschwemmungen. Es sei auch noch viel zu früh, um die Sturmschäden einzuschätzen.
Dieses Bild einer Verkehrsüberwachungskamera zeigt die überflutete Interstate 275. Wenige Kilometer vor der Küste Floridas hat der Sturm "Idalia" die zweithöchste Hurrikan-Stufe vier erreicht.
Dieses Bild einer Verkehrsüberwachungskamera zeigt die überflutete Interstate 275. Wenige Kilometer vor der Küste Floridas hat der Sturm „Idalia“ die zweithöchste Hurrikan-Stufe vier erreicht.
© Foto: Uncredited/FDOT/AP/dpa

Experten waren vor „meterhohen Sturmfluten“

Laut den Informationen des Hurrikanzentrums sind bei einem Hurrikan der Kategorie vier mit „katastrophalen Schäden“ zu rechnen. Es ist zu befürchten, dass schwere Schäden an Gebäuden auftreten werden, begleitet von umgestürzten Bäumen und Strommasten. Die betroffenen Gebiete könnten möglicherweise für Wochen oder Monate unbewohnbar sein. Ein Experte erklärte dem Sender CNN, dass insbesondere kleine oder abgelegene Küstengemeinden für Rettungskräfte schwer zu erreichen sein könnten.
Das Hurrikanzentrum warnte zudem vor meterhohen Sturmfluten an Floridas Küsten. "Wenige Menschen überleben es, im Weg einer großen Sturmflut zu sein, und dieser Sturm wird tödlich sein, wenn wir der Gefahr nicht aus dem Wege gehen und ihn nicht ernst nehmen", sagte Katastrophenschutzchefin Deanne Criswell.
Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, erklärte, dass "Idalia" möglicherweise der stärkste Hurrikan in der Region seit über 100 Jahren sein könnte. Das Hurrikanzentrum gab an, dass der Sturm starke Regenfälle in Teilen von Florida sowie den angrenzenden Bundesstaaten Georgia und South Carolina bringen und somit die Gefahr von Überschwemmungen erhöhen könnte. Es wird ebenfalls damit gerechnet, dass Tornados im Gefolge des Wirbelsturms auftreten könnten.

Florida wappnet sich für Ankunft von Hurrikan „Idalia“

Bis zum Dienstagabend wurden in mehr als 30 von Floridas insgesamt 67 Bezirken Evakuierungen angeordnet, wie DeSantis mitteilte. Der Hafen von Port Canaveral, einer der größten Kreuzfahrthäfen der Welt, stoppte aufgrund der vorhergesagten starken Winde den Schiffsverkehr, wie der Hafen auf der Plattform X, ehemals bekannt als Twitter, bekannt gab.
Der Internationale Flughafen von Tampa stellte den Verkehr ein, die Häfen von Jacksonville, Fernandina und Canaveral wurden für den Schiffsverkehr geschlossen.

Hurrikan „Idalia“ hinterlässt Verwüstungen auf Kuba

Seit Montag brachte "Idalia" im Westen Kubas heftige Regenfälle und starken Wind mit sich, die bis zum Dienstag anhielten und auch in der Hauptstadt Havanna spürbar waren. Sowohl in Havanna als auch in den stärker betroffenen Gebieten des Karibikstaates kam es zu Stromausfällen. In der Provinz Pinar del Río, die für ihren Tabakanbau bekannt ist, sowie auf der kubanischen Insel Isla de la Juventud führten die Regenfälle zu Überschwemmungen. Die staatliche Nachrichtenagentur ACN berichtete am Dienstag darüber. Einige Gemeinden waren von der Außenwelt abgeschnitten, und Hunderte Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Bereits im vergangenen September hatte die Region Pinar del Río durch den Hurrikan "Ian" schwere Schäden erlitten.

Wie wird die Stärke eines Hurrikans gemessen?

Die Intensität von Hurrikans wird mithilfe einer Skala gemessen, die von den Meteorologen Herbert Saffir und Robert Simpson entwickelt wurde: Ein Hurrikan der Kategorie 1 hat Windgeschwindigkeiten von bis zu 153 Kilometern pro Stunde. Kategorie 2 umfasst Geschwindigkeiten bis zu 177, Kategorie 3 bis zu 208 und Kategorie 4 bis zu 251 Kilometer pro Stunde. Bei einem Hurrikan der höchsten Kategorie 5, mit Windgeschwindigkeiten von über 251 Kilometern pro Stunde, drohen verheerende Schäden. Oft nehmen Wirbelstürme im Verlauf ihrer Bewegung über das Meer an Kraft zu. Wenn sie auf Land treffen, verlieren sie rasch an Intensität, da ihnen der Zufluss feuchtwarmer Luftmassen fehlt.
(mit Material von dpa und afp)