Der Gesetzesentwurf aus dem Wirtschafts- und dem Bauministerium und Wirtschaftsminister Robert Habeck sieht vor, ab 2024 den Einbau neuer Öl- und Gasheizungen zu stoppen. Haushalte sind dadurch vor erhebliche Sanierungsarbeiten und Kosten für den Tausch der Heizungen gestellt. Mehrere Verbände raten nun von der Nutzung von Gasheizungen ab, die auch mit Wasserstoff betrieben werden können.

Verbände warnen vor falscher Wasserstoff-Hoffnung beim Heizungstausch

Ein Bündnis aus Umweltschützern, Gewerkschaftern und Fachverbänden warnt vor dem Einbau wasserstofffähiger Gasheizungen. Die sechzehn Unterzeichner eines offenen Briefs, darunter der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Bundesverband Wärmepumpe, die Gewerkschaft IG Bau, der Verbraucherzentrale Bundesverband und der Zentralverband Deutscher Schornsteinfeger, fordern, dass die entsprechende Passage aus dem Reformvorschlag für das Gebäudeenergiegesetz gestrichen wird. Der offene Brief wurde an die Bundestagsabgeordneten verschickt.

Ökologische und finanzielle Risiken einer Wasserstoff-betriebenen Gasheizung

In dem Schreiben wird betont, dass der Einbau einer neuen Gasheizung in der Hoffnung, diese kurz- oder mittelfristig mit klimaneutralem Wasserstoff betreiben zu können, mit immensen ökologischen und finanziellen Risiken verbunden sei. Angesichts der drängenden Klimakrise solle nicht auf Scheinlösungen gesetzt werden, die das Heizen mit Erdgas über viele Jahre rechtfertigen würden.
Die Unterzeichner argumentieren, dass eine Umstellung von Netzen, Hausanschlüssen und Heizungen von Erdgas auf Wasserstoff „in der Breite des Gebäudesektors weder technisch noch wirtschaftlich umsetzbar“ sei. Zudem wird darauf hingewiesen, dass Wasserstoff selbst nach 2030 knapp und teuer bleiben würde. Für Verbraucher bestehe die Gefahr, dass die Investition in eine wasserstofffähige Gasheizung zu einer Kostenfalle würde.

Verfestigung von Geschäftsmodellen mit fossilen Energieträgern

Die Unterzeichner des offenen Briefs betonen, dass für die Wärmewende Planungssicherheit erforderlich sei. Das unbegründete Versprechen von Wasserstoff für die Gebäudeversorgung würde hingegen Geschäftsmodelle mit fossilen Energieträgern weiterhin stärken. Es wird darauf hingewiesen, dass es angesichts der Klimakrise keine Zeit für unrealistische Lösungen gäbe und dass der Fokus auf nachhaltigen und zukunftsfähigen Alternativen liegen solle.
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(Mit Material von dpa)