Besonders bei Kindern ist eine gesunde Ernährung wichtig. Im Alter zwischen Eins und Fünf etwa, lernen Kinder den Umgang mit Lebensmitteln und müssen mit wichtigen Nährstoffen versorgt werden. Die Ernährung wirkt sich stark auf das Wohlbefinden und die Aktivität eines Kindes aus. Umgekehrt kann die Lebensmittelauswahl und das Hungerempfinden vom Aktivitätslevel abhängen. Hier sind fünf Fragen rund um die gesunde Ernährung bei Kindern. Die Antworten findet ihr im Artikel.
- Ist Zucker ungesund für Kinder?
- Welche Lebensmittel sind für Kinder gesund?
- Gefährliche Lebensmittel: Was sollten Kinder lieber nicht essen?
- Wie viel sollten Kinder täglich trinken?
- Wie viele Mahlzeiten sind gut für Kinder?
1. Ist Zucker ungesund für Kinder?
Ein Zuckermangel kann zu Energielosigkeit führen, ein Überschuss wirkt aufputschend. Beim Zucker gilt also wie bei fast allem: Die Dosis macht das Gift. Es gibt keinen „gesunden“ oder „ungesunden“ Zucker. Trotzdem ist es wichtig, zwischen verschiedenen zuckerhaltigen Lebensmitteln zu unterscheiden. Auch wenn ein Kind zu viel Fruchtzucker aus Obst isst, kann sich das negativ auswirken, dennoch sind die Vitamine aus Früchten und Beeren wichtig für die Entwicklung. Übrigens: Auch Kohlenhydrate wie Kartoffeln oder Vollkornprodukte enthalten Zucker – der wird aber langsamer verdaut und man hat nicht sofort wieder Hunger, weil der Insulinspiegel eher konstant bleibt und nicht in die Höhe schießt und dann wieder abfällt. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollten Kinder weniger als zehn Prozent ihrer täglichen Energiezufuhr durch Zucker abdecken. Besser wäre eine Energiemenge von unter fünf Prozent. Diesen Empfehlungen hat sich die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) angeschlossen.
Der Berufsverbands für Kinder- und Jugendärzte gibt eine simplere Erklärung: Mehr als 25 Gramm Zucker pro Tag sollten für Kinder nicht sein. Das sind etwa sechs kleine Teelöffel. Diese Menge ist bereits in einer kleinen Cola mit 330 Millilitern. Ein Apfel beispielsweise hat je nach Größe mit um die 10 Gramm ungefähr denselben Zuckergehalt wie ein kleiner Schokoriegel – macht dafür aber satt und liefert Vitamine. Das heißt: Zucker in geringen Mengen ist nicht gesundheitsschädlich. Lebensmittel wie Fertigprodukte, Süßigkeiten und Getränke mit zugesetztem Zucker enthalten jedoch viel Zucker – und sollten lieber vermieden werden.
2. Welche Lebensmittel sind für Kinder gesund?
Nach dem ersten Lebensjahr etwa, sollten Kinder langsam vom Brei auf normale, feste Nahrung umsteigen. Laut der „Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung“ sollte die Ernährung eines Kindes überwiegend aus pflanzlichen Lebensmitteln wie Gemüse, Obst, Kartoffeln und Getreideprodukten bestehen. Tierische Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Eier, Käse und Milch sollten nur in Maßen konsumiert werden. Salz- und Fettreiche Speisen sind ebenso zu vermeiden.
3. Gefährliche Lebensmittel: Was sollten Kinder lieber nicht essen?
Bei kleinen Lebensmitteln oder Stücken besteht die Gefahr, dass ein Kind sie in die Luftröhre bekommt. Das Kauvermögen ist noch nicht völlig ausgeprägt und Kinder verschlucken sich leichter. Dann besteht akute Erstickungsgefahr. Vorsicht also bei: Nüssen, Beeren, Samen, Hülsenfrüchten, rohem Gemüse, Fischen mit Gräten, Bonbons und mehr. Kindern sollte man außerdem keine rohen tierischen Lebensmittel zu essen geben. Das Immunsystem ist besonders bei Kindern unter fünf Jahren noch nicht ausgereift genug. Es könnte zu Lebensmittelinfektionen (zum Beispiel mit Salmonellen) kommen. Tipp: Zu rohen Lebensmitteln gehören auch Produkte, die „Rohmilch“ enthalten oder daraus hergestellt sind. Auch Sprossen und Tiefkühlbeeren sollten vor dem Verzehr ausreichend erhitzt werden – mindestens zwei Minuten bei 70 Grad – da sie Keime enthalten können.
4. Wie viel sollten Kinder täglich trinken?
Zu einer gesunden Ernährung gehört auch ausreichend Flüssigkeit zuzuführen. Kleinkinder sollten täglich etwa einen Liter trinken, Schulkinder schon bis zu 1,5 Liter. Am besten gewöhnt man Kinder gleich an Wasser und zuckerfreie Getränke wie lauwarmen oder kühlen Früchtetee. Auf zuckerhaltige Getränke sollte man lieber verzichten. Übrigens: unverdünnter, konzentrierter Apfelsaft enthält fast so viel Zucker wie Cola. Also lieber mit Wasser verdünnen oder im Alltag größtenteils weglassen.
5. Wie viele Mahlzeiten sind gut für Kinder?
Genau wie bei Erwachsenen gibt es bei der Mahlzeitenfrequenz keine allgemeingültige Regel. Die Energiezufuhr sollte sich nach dem Aktivitätslevel des Kindes richten. Wird viel draußen gespielt oder Sport getrieben, sind Zwischenmahlzeiten sicher nicht schlecht für das Kind. Werden zwischendurch aber ständig Snacks aufgetischt, lernen Kinder ihr eigenes Hungergefühl nicht richtig kennen und zu deuten. Sowieso gilt: Hat ein Kind wirklich Hunger, und nicht nur kurz Appetit auf Schokolade, spricht nichts dagegen, etwas zu essen – am besten ist der Snack dann natürlich gesund und sättigend.